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Ich klage an

Titel: Ich klage an
Autoren: Ayaan Hirsi Ali
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bei einem solchen Anruf andere Leute in Deiner unmittelbaren Umgebung sind, ist es einfacher, das Gespräch kurz und sachlich zu halten.
    Du mußt lernen, in der Gesellschaft zu funktionieren. Trotz aller Probleme hast Du Deiner Erziehung auch einiges zu verdanken. Du kannst Dich anderen Menschen anpassen und Du hast gelernt, einen Haushalt zu führen. Auch weißt Du, was es heißt, unter schwierigen Bedingungen zu leben und Deinen Willen nicht immer durchsetzen zu können. Im Gegensatz zu vielen Männern bist Du nicht verwöhnt. Aber trotzdem mußt Du noch vieles lernen. Sei allem Neuen gegenüber abgeschlossen. Es lohnt sich.

Submission Teil I
    Einleitung
    Amina ist eine treuergebene Muslima, welche die Regeln der Scharia genauestens einhält. Sie wird von Frauen umringt, die im Namen Allahs grausam behandelt werden — Mißhandlungen, Vergewaltigung in der Ehe, Inzest, Züchtigungen. Den Opfern hält man stets ein Koranzitat vor, das die Grausamkeiten rechtfertigt. Das Schicksal dieser Frauen dauert Amina, ein Schicksal, das zum Teil auch ihres ist. jeden Tag wendet sich Amina an Allah und betet inbrünstig um ein besseres leben für diese Frauen; Allah aber schweigt, und die Grausamkeiten gehen weiter. Eines Tages macht Amina etwas Seltsames. Beim Gebet weicht sie von der festen Struktur ab. Nach dem Rezitieren der vorgeschriebenen, den Koran eröffnenden Sure beginnt sie »ein Gespräch« mit Allah, statt sich ihm nur zu unterwerfen.
    Ort
    Islamistan (ein fiktives land, in dem die Mehrheit der Bevölkerung Muslime sind und die Scharia geltendes Recht ist).
    Amina Hauptrolle (spricht während des Gebets mit Allah) Aisha liegt, nachdem sie einhundert Stockschläge bekommen hat, in Fötushaltung Saftya empfindet Geschlechtsverkehr in der Ehe als Vergewaltigung
    Zainab grün und blau geschlagen, weil sie ihrem Mann nicht gehorcht
    Fatima verschleiert und Inzestopfer
    Alle fünf Frauen nehmen ihren Platz ein. Amina sitzt in der Mitte, den Kopf gesenkt. Sie steht auf, tritt zu einem Gebetsteppich, der vor ihr liegt, und rollt ihn aus. Ihr Gebetsteppich zeigt in die Richtung von Mekka. Amina steht am hinteren Ende des Gebetsteppichs, das Gesicht ebenfalls nach Mekka gewandt. Sie hebt die Arme, die Randflächen nach außen gekehrt, und ruft: »Allahu Akbar.« Danach schlägt sie die Arme vor dem Bauch übereinander, die rechte Hand über der linken. Anschließend richtet sie den Blick auf die vorderste Stelle des Gebetsteppichs. Sie bleibt in dieser Haltung stehen, bis die Sure al-fätihazu Ende gelesen ist. Als sie »Aaaammiiin« hört, hebt sie nur den Kopf und schaut in die Kamera.
    Amina spricht den nachfolgenden Text, der sich auf das Schicksal einer fiktiven Frau namens Aisha bezieht. Währenddessen schwenkt die Kamera langsam von Amina zu Aisha. Aisha liegt in Fötushaltung. Die Wunden (Narben) der Stockschläge sind auf ihrem Körper zu sehen. Über den Wunden ist der folgende Text aus dem Koran zu lesen: Vers 2 der vierundzwanzigsten Sure (an-nüroder »Das Licht«),
    Aminas Text:
    Oh Allah, während ich hier liege, verletzt und gebrochen, höre ich in mir die Stimme des Richters, der mich schuldig spricht. Dein Urteilsspruch für mich lautet in deinen Worten:
    »Die Hure und den Hurer, geißelt jeden von beiden mit hundert Hieben und nicht soll euch Mitleid erfassen zuwider dem Urteil Allahs, so ihr an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag. Und eine Anzahl der Gläubigen soll Zeuge ihrer Strafe sein.« /"Dieses Zitat steht auf Aishas Körper geschrieben.]
    Als ich an einem sonnigen Tag vor zwei Jahren den Souk besuchte, kreuzten sich Rahmans und meine Blicke -er war der stattlichste Mann, den ich je getroffen habe.
    Nach diesem Tag fiel mir jedesmal, wenn ich zum Markt ging, auf, daß er auch da war.
    Ich freute mich riesig, als ich erfuhr, daß seine Anwesenheit auf dem Basar kein Zufall war.
    Eines Tages schlug er vor, daß wir uns im geheimen treffen sollten, und ich stimmte zu.
    Monatelang traf ich mich mit Rahman, gemeinsam ließen wir uns köstliche Getränke und Speisen munden.
    Wir tanzten und träumten... ja, wir bauten die schönsten Luftschlösser.
    Und wir liebten uns, bei jeder geheimen Verabredung.
    Im Laufe der Monate wurde unsere Beziehung immer tiefer.
    Und aus unserer Liebe entstand ein neues Leben.
    Unser Glück blieb nicht verborgen; auf neidische Blicke folgten bald böse Zungen.
    »Achten wir nicht auf diese Menschen; laß uns auf Allahs Gnade vertrauen«, sagten Rahman und ich
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