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Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica

Titel: Ich darf Sie nicht lieben, Miss Jessica
Autoren: DOROTHY ELBURY
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Hochzeitsfeierlichkeiten auch nur ein Wort zu verlieren, bevor Imogen die Geburt ihres ersten Kindes nicht überstanden hatte.
    Matts unbeugsame Entscheidung zwang Benedict zu mehreren Reisen die Great North Road hinauf, wollte er wenigstens ein paar flüchtige Stunden in der Gesellschaft seiner Verlobten verbringen. Zum Glück für seinen Seelenfrieden nahm ihn in den Zeiten zwischen seinen Besuchen die Instandsetzung von Ashcroft Grange völlig in Anspruch.
    Er hatte sämtliche Gläubiger seines Bruders ausbezahlt, eingeschlossen Viscount Hazlett, der für lange Zeit in einer Zelle in Newgate schmachten würde. Die stetig wachsenden Einkünfte aus der Mine konnten nun für ernsthaftere Zwecke ausgegeben werden – nicht nur für die Wiederherstellung des ehemals so prächtigen Herrenhauses, sondern auch für die Einführung der vielen neuen Anbaumethoden, die die landwirtschaftlichen Erträge beträchtlich zu steigern versprachen.
    Zu seinem Erstaunen entdeckte Benedict, dass er Gefallen an der Beaufsichtigung der damit einhergehenden Arbeiten fand, und diese Tatsache, zusammen mit dem wachsenden Wohlstand des Anwesens, erwies sich für ihn als eine Quelle der Zufriedenheit.
    Auf die sehr versöhnlich gehaltene briefliche Anfrage der Dowager Countess hin erlaubte Matt seiner Schwester zwei Mal, zu einem kurzen Besuch nach Ashcroft Grange zu reisen. Die alte Dame hatte ihre Einstellung zur zukünftigen Ehefrau ihres Enkels nun, nachdem die Vermögensverhältnisse der Familie gesichert waren, rasch geändert und war redlich bemüht, den unglückseligen Riss zwischen ihr und Jessica zu kitten. Zwar konnten weder Matt noch Imogen zu diesen Aufenthalten, die Jessica offiziell Gelegenheit geben sollten, Stoffe und Mobiliar für ihr neues Heim auszuwählen, als Begleitung mitreisen, doch ihr Bruder und Vormund befand, dass Lady Wyvern unter den gegebenen Umständen die perfekte Anstandsdame war.
    Tatsächlich jedoch überließ die Dowager Countess die beiden Verliebten weitgehend sich selbst und bestand lediglich darauf, dass sie zur festgelegten Stunde und in passender Garderobe zum Dinner erschienen. Ob das Paar aus der einigermaßen laxen Beaufsichtigung durch Ihre Ladyschaft Vorteile zog und seine Hochzeitsnacht vorwegnahm, blieb ein Geheimnis, doch Benedicts Blick richtete sich mit unverminderter Inbrunst auf seine schöne Braut, als sie am fünfzehnten Dezember, auf den Tag genau einen Monat nach der Geburt ihres kleinen Neffen, am Arm ihres lächelnden Bruders durch den Mittelgang der Kirche in Kirton Priors auf ihn zukam.
    Eine fahle Wintersonne schien durch die Buntglasfenster und warf farbenfrohe Muster auf den alten Steinboden. Die ruhig brennenden Wachskerzen in den Messinghaltern an den Wänden, den großen Standleuchtern zu beiden Seiten des Altars wie auch in den Kandelabern auf dem Altar selbst verliehen dem Licht einen weichen goldenen Ton. Duftende Girlanden aus Immergrün und Christrosen schmückten die Fenstersimse und die eichenen Deckenbalken, und an jeder der Kirchenbänke hing ein Stoffsäckchen, dessen Inhalt aus Rosmarin und Lavendel das kleine Gotteshaus mit seinem frischherben Aroma erfüllte.
    In einer der beiden vorderen Bänke saß, in ein elegantes, geschmackvolles Ensemble aus zartlila Samt gekleidet, die Dowager Countess of Wyvern, flankiert von Sir Simon Holt und dem Honourable Freddy Fitzallan. Die gesamte zweite Reihe war von entfernteren irischen Verwandten der Ashcrofts besetzt, deren Unterbringung den Wirt des Dorfgasthauses einiges an Anstrengung gekostet hatte. In den Bänken dahinter hatten wichtige Persönlichkeiten und frühere Kameraden Benedicts aus seiner Zeit beim Militär Platz genommen – sogar der Duke of Wellington, der sich, als ihm zu Ohren gekommen war, dass sein ehemaliger Adjutant sich anschickte, einen Hausstand zu gründen, höchst angetan gezeigt hatte.
    Miss Felicity Draycott und die Damen und Gentlemen ihres Zirkels, den völlig wiederhergestellten Mr. Allardyce eingeschlossen, saßen auf der Seite der Bänke, die für die Gäste der Braut reserviert waren. Nach ihrem tränenreichen Gespräch unter vier Augen, das sie mit Benedict geführt hatte, wusste Felicity, dass nichts von dem, was zwischen Hazlett und ihr geschehen war, je an die Öffentlichkeit dringen würde. Und nachdem sie herausgefunden hatte, dass Jessica sich nach wie vor zu ihren Freunden zählte, war sie zu einer entschiedenen Parteigängerin der jungen Dame geworden, die manch ein Mitglied
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