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Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Titel: Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden
Autoren: Orac
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kein Ziel, das in der Ferne liegt und das wir irgendwann erreichen, wenn wir uns anstrengen. Die Wahrheit ist in jedem Augenblick gegenwärtig: Erleuchtung ist – hier und jetzt. Alles ist Eins. Alles ist Bewusstsein. Das hilft uns nur reichlich wenig, weil wir die meiste Zeit nicht gegenwärtig sind. Die Wurzel des „Problems“ liegt nicht in dem, wonach wir suchen, sondern in dem, was uns suchen lässt. Der Geist verschleiert unser Bewusstsein und grenzt sich selbst ein. Wir erkennen nicht, was ist. Dieser Schleier ist der einzige Grund für Leid; der einzige Grund, warum wir hier und jetzt nicht glücklich sind und nicht Vollkommenheit in allem erfahren. Mit dem achtfachen Pfad zeigt uns Patanjali einen ganzheitlichen Übungsweg, um diesen Schleier zu lüften.
    Dazu passend eine Metapher von Anthony de Mello: „Wozu sind die ganzen Übungen nötig, wenn sie gar nichts zur Erleuchtung beitragen?“, will ein Schüler wissen. Der Meister antwortet: „Die Sonne geht ganz von allein auf, ohne dass du etwas dazu tust. Du musst nur sichergehen, dass du nicht schläfst, wenn es so weit ist.“ In diesem Sinn dient die spirituelle Praxis nicht dazu, irgendein Ziel in ferner Zukunft zu erreichen oder irgendwann keine Probleme mehr zu haben, sondern dazu, das Leben nicht zu verschlafen. Das einzige „Ziel“ ist, im Jetzt zu sein. Jeder Augenblick im Leben ist eine Gelegenheit, präsent und wach zu sein.
    Der Tiefschlaf endet, sobald wir bereit sind, nicht mehr krampfhaft an unseren Gedanken, Vorstellungen und Überzeugungen festzuhalten und das ganze Geschehen mit ein wenig Distanz beobachten. Wenn wir uns selbst studieren – Svadhyaya praktizieren –, beginnen wir den denkenden und fühlenden Geist zu durchschauen und sind nicht länger vollständig identifiziert mit den Geschichten, die er uns ständig erzählt.
    Mit ein wenig Aufmerksamkeit entdecken wir das, was ewig gleich bleibt: den inneren Beobachter. Das Bewusstsein, in dem all unsere Erfahrungen auftauchen. Jetzt kann uns bewusst werden, dass das „Ich“, für das wir uns lange Zeit hielten, nichts mit unserem wahren Selbst zu tun hat. Unsere Essenz ist Bewusstsein, Liebe, Licht, Glückseligkeit, Leere, absolute Stille. Mit dieser Erkenntnis erwacht das Selbst nach jahrelangem Schlaf zu sich selbst. Das Bewusstsein wird sich seiner selbst bewusst.
Im neuen Bewusstsein leben
    In der heutigen Zeit finden immer mehr Menschen Zugang zu ihrem wahren Selbst. Es scheint so, als begäben wir uns auf eine kollektive Reise in höhere Bewusstseinsebenen – quasi ein Massen-Erwachen. Mehr und mehr Menschen erkennen, wer sie wirklich sind. Dieses „Erwachen“ ist allerdings nicht das Ende, sondern erst der Anfang jenes Wachstums- und Transformationsprozesses, der zur wahren Erleuchtung führen kann. Wer wach ist, kann wieder einschlafen oder sich im Ego verstricken. Die große Herausforderung ist, aufmerksam und wach zu bleiben, gewonnene Erkenntnisse in den Alltag zu integrieren und das neu erwachte Bewusstsein zu nutzen, um das eigene Denken, Fühlen und Handeln zu erleuchten.
    Wenn wir einmal die Quelle in uns selbst entdeckt haben, können wir eine neue Art von Verantwortung für unser Leben übernehmen. Wir haben Zugang zu einer tieferen Ebene des Wissens, und es ist unsere Entscheidung, ob wir diesen Zugang nutzen oder nicht. Ob wir uns mit unserem wahren Wesenskern verbinden oder uns wieder einbilden wollen, getrennt zu sein, kämpfen und allein klarkommen zu müssen. Das ist die Wahl, vor der wir stehen, und zwar in jedem Moment. Wir müssen nicht in einem dauerhaften Zustand der Erleuchtung sein, um unser „Eigenleben“ – unsere Vorstellungen, Urteile und Überzeugungen – aufzugeben und uns dem Leben und dem, was ist, hinzugeben. Wir können uns jederzeit entscheiden, der Führung unseres Höheren Selbst zu vertrauen, der inneren Weisheit zu folgen und den Weg der Seele zu gehen. So zu leben, wie es unserem wahren Wesen entspricht. Egal, was andere dazu sagen. Wir können uns entscheiden, uns von der Liebe statt von der Angst leiten zu lassen, und zu tun, was sich hier und jetzt gut, richtig, authentisch und stimmig anfühlt. In der Regel gelingt das manchmal besser und manchmal schlechter. Je mehr uns das allerdings gelingt, desto mehr erfahren wir, wie uns das Leben führt und trägt.
    Erinnern Sie sich daran, was Patanjalis Lebensregel über die Hingabe sagt? Wer sich dem Göttlichen bedingungslos hingibt, erlangt Erleuchtung.
    Wenn uns einmal
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