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Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Titel: Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden
Autoren: Orac
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Während es in Dhyana noch einen Beobachter gibt, der etwas beobachtet, ist Samadhi ein Bewusstseinszustand, bei dem Beobachter, Beobachten und Beobachtetes verschmelzen. Die Wahrnehmung ist unmittelbar, ohne dass der Kopf und seine eigenen Vorstellungen dazwischenfunken.
    Im Sutra sowie in anderen Schriften werden verschiedenste Arten von Samadhi beschrieben. Sie unterscheiden sich vor allem in Tiefe, Wirkung, Dauer und Nachhaltigkeit, wobei die Beschreibungen je nach Tradition und je nach Quelle höchst unterschiedlich ausfallen. Jedenfalls kann Samadhi ein Bewusstseinszustand sein, der einige Sekunden, einige Stunden oder einige Tage dauert, oder aber ein Zustand, der für immer anhält.
    Auf der letzten Stufe des achtfachen Pfades ist noch nicht die immerwährende Erleuchtung gemeint, sondern eine Erfahrung oder Erkenntnis der Einheit allen Seins. Es ist ein unmittelbares, intuitives Erfassen der Wirklichkeit.
Vom Erwachen zur Erleuchtung
Erleuchtung ist ein Prozess
    Sicherheitshalber möchte ich an dieser Stelle eines vorausschicken: Es handelt sich hier lediglich um Konzepte, die nicht die absolute Wahrheit widerspiegeln, die ohnehin jenseits aller Worte liegt, sondern nur meinen Stand der Erfahrung oder besser gesagt meinen momentanen Stand des Irrtums widergeben.
    Treffen wir zunächst eine grobe Unterscheidung zwischen einer Einheitserfahrung – oft als Satori oder Gipfelerlebnis bezeichnet – und dauerhafter Erleuchtung. Letztere wird als wahre Erleuchtung bezeichnet. In dieser höchsten Form ist jegliches Ich-Bewusstsein verschwunden und kehrt nicht mehr zurück. Jegliche Identifikation mit dem Körper, dem denkenden und fühlenden Geist und dem eigenen Namen ist aufgelöst – das Ende einer „Person“. Der Mensch empfindet nur noch reines Sein und lebt im Einheitsbewusstsein mehr oder weniger „normal“ in der physischen Welt und tut, was er eben tut, oder lässt vielmehr geschehen, was durch ihn geschehen soll. Ein permanenter Zustand der Nicht-Dualität. Von Menschen wie Buddha, Lao Tse, Ramana Maharishi, Eckhart Tolle, Karl Renz oder Byron Katie wissen wir, dass sich deren Ich-Gefühl plötzlich und für immer verabschiedet hat und nur noch ein Zustand reinen Seins übrig blieb. Es geschieht, wenn es geschieht. Doch die mit einem Schlag einsetzende vollkommene Erleuchtung ist – zumindest soweit ich weiß – äußerst selten, wenn nicht überhaupt ein Mythos. Dem „plötzlichen“ Ereignis göttlicher Gnade und dem dauerhaften Verweilen im universellen Bewusstsein geht in aller Regel ein langer Prozess voran. Eine Reise mit vielen Zwischenstufen, die selbst nach dem Höhepunkt der wahren Erleuchtung noch weitergeht. Wie dieser Transformationsprozess vom Ich-Bewusstsein zum universellen Bewusstsein abläuft, ist wohl sehr individuell und einmalig. Die göttliche Quelle offenbart sich selbst auf vielfältigste Weise.
Durchbrüche auf dem Weg
    Damit zu den kleineren und größeren Durchbrüchen auf dem spirituellen Weg und zu der Art von Samadhi, um die es auf der achten Stufe des Pfades geht. Bei einer Einheitserfahrung verschwindet das Gefühl, ein begrenztes Ich zu sein, für einen kurzen Moment oder sogar für eine ganze Weile, und wir erkennen die Wirklichkeit – die Einheit allen Seins. Das, was Menschen aus solchen Erfahrungen zu berichten wissen, zeigt eine Bandbreite von Momenten tiefen Glücksempfindens über mystische Erlebnisse oder spektakuläre Bewusstseinszustände bis zu einem stillen Gefühl vollkommenen Friedens und innerer Ruhe. Was allen gemeinsam ist: Der Zustand hat ein Ende. Keine Frage, Einheitserfahrungen können eine zutiefst heilende und verwandelnde Wirkung haben. Doch ohne Achtsamkeit und Bewusstseinsarbeit verblassen selbst außergewöhnliche Erlebnisse in der Regel bald wieder oder enden in einer Realitätsflucht. Das Ego holt uns wieder ein und wir stecken mehr oder weniger genauso in unseren Denk- und Verhaltensmustern fest wie vorher – manchmal nur gut getarnt. Tiefgehende Erkenntnisse sind eine Sache, diese Erkenntnisse praktisch umzusetzen und aus ganzem Herzen zu leben, eine andere.
    Um das Ganze ein wenig anschaulicher zu machen, kurz zu meiner Erfahrung: Meine lichtesten Momente hatte ich in manchen Meditationen, mit Übungen aus dem „Kurs in Wundern“ und im Samadhi-Tank. Darüber hinaus begegneten mir immer wieder Lehrer, die eine sehr hohe Energieschwingung ausstrahlten, die irgendwie ansteckend war. Mein intensivstes Erlebnis setzte nach einem
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