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Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Titel: Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden
Autoren: Orac
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einwöchigen Satsang 23 ein. Im Flugzeug auf dem Weg nach Hause hat sich irgendetwas in meinen Gehirnwindungen gelockert und mein Ego ist zusammengefallen wie ein Kartenhaus. Ich sah, dass alles vollkommen ist, wie es ist. Nichts war jemals falsch. Es gab niemanden, der etwas falsch machen könnte. Die Wirklichkeit war perfekt, die Probleme gab es nur im Kopf. Einige Wochen verbrachte ich in einem unbeschreiblich klaren und befreiten Zustand. Ich dachte, das war’s. Von wegen! „Wenn du glaubst, du bist erleuchtet, besuch deine Eltern“, lautet eine Weisheit, und ich habe schon bald begriffen, was damit gemeint ist. Die große Herausforderung waren nicht meine Eltern, aber der ganz normale Alltag. Alte Muster sind wieder aufgetaucht, und statt bewusst zu bleiben, anzunehmen, was ist, und mit Hilfe der gewonnen Erkenntnisse diese Muster zu heilen, war ich bald restlos frustriert und im Widerstand. Das ist ein kleiner Haken an den „Gipfelerfahrungen“: Runterkommen ist ernüchternd. Ich wollte festhalten am High, wollte, dass es immer so bleibt, oder dass es möglichst schnell wieder so wird. Und schon war ich wieder mittendrin im Spiel der Trennung, im Urteil von gut und schlecht. Glückseligkeit und innerer Frieden ade.
    Die Versuchung war groß, mich mehr aus der Welt zurückzuziehen, um diesen Bewusstseinszustand länger halten zu können, und vor meinen Problemen zu fliehen, statt Schritt für Schritt alten Schrott zu transformieren und meinen Geist und mein Herz zu reinigen. Ein Weg, der beim besten Willen nicht immer angenehm und einfach ist. Natürlich ist das nur meine Erfahrung, vielleicht ist es ja bei Ihnen ganz anders.
Das Streben nach Erleuchtung
    Betrachten wir das Ganze einmal aus einem anderen Blickwinkel: Warum streben Menschen überhaupt nach Erleuchtung? Was ist die wahre Motivation dahinter? Manche Menschen treibt eine tiefe innere Sehnsucht an. Sie haben den Wunsch nach echter Erfüllung, nach bleibender Glückseligkeit oder nach dem Gefühl, endlich anzukommen. Während die einen genug vom Dasein in dieser Welt haben, werden andere ihr Ziel damit begründen, anderen helfen, die Welt verbessern oder ihre Mission auf Erden vollbringen zu wollen. Manche wollen den Kreislauf der Reinkarnation von Geburt, Tod und Wiedergeburt beenden oder Weltuntergangsszenarien entkommen. Wer ganz ehrlich zu sich ist, entdeckt möglicherweise so etwas wie den Wunsch, etwas Besonderes sein zu wollen, Anerkennung zu finden oder anderen überlegen zu sein. Was auf den ersten Blick nach edleren und weniger edlen Motiven aussieht, hat bei näherer Beleuchtung immer denselben stiftenden Gedanken: frei sein von Leid, erfüllt sein von Freude. Dieser Wunsch liegt in der menschlichen Natur, in der Natur unseres Geistes. Es ist wieder einmal der Kopf, der uns erzählt, dass wir dieses und jenes tun müssen, um irgendwann Erleuchtung zu finden: „Wenn ich erleuchtet bin, dann habe ich keine Probleme mehr und alles wird besser sein …“ Es ist immer dasselbe: Was andere Menschen in einem tollen Job, im Besitz, im Erfolg, in der Familie, in Geselligkeit oder in ihren Freizeitaktivitäten suchen, suchen „Suchende“ in der Erleuchtung.
    Wenn uns dieser Mechanismus nicht bewusst ist, gehen wir leicht in die Irre. Auf meinem Weg sind mir viele Menschen begegnet, die sich von einem „Meister“ abhängig machen oder von einem „Meister“ zum anderen rennen, ein Erleuchtungsseminar nach dem anderen besuchen oder bei denen der Satsang-Kalender ihr ganzes Leben bestimmt, in der Hoffnung, endlich im Nirwana auf Erden zu leben. So mancher vernachlässigt sein Leben im Hier und Jetzt dabei völlig. Nicht-duales Bewusstsein oder die Suche danach wird nicht selten dazu benutzt, sich bequem aus der Verantwortung zu ziehen, emotionalen Schmerz zu vermeiden und Unannehmlichkeiten auszuweichen. Einige übersehen dabei, dass auch die Meister – trotz möglicherweise tiefer Erleuchtungserlebnisse – nicht alle gefeit sind vor den Fallen des Egos, und nicht selten gibt es in der spirituellen Szene Skandale um Geld, Sex- und Machtmissbrauch. Einige vergessen auf ihrer Suche völlig, dass die Wahrheit in uns allen lebt.
Erleuchtung ist hier und jetzt
    Erleuchtung ist nichts, an dem wir arbeiten können oder arbeiten müssen. Geschweige denn etwas, das uns besser oder besonders macht. Von vielen Lehrern ist zu hören, dass gar nichts zu tun ist und jede Suche kontraproduktiv ist, denn wir sind ohnehin alle erleuchtet. Erleuchtung ist
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