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Ich arbeite in einem Irrenhaus

Ich arbeite in einem Irrenhaus

Titel: Ich arbeite in einem Irrenhaus
Autoren: Martin Wehrle
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überhaupt eine Arbeit finden. Wer kann es sich schon leisten, wählerisch beim Arbeitgeber zu sein?« Diesem Argument halte ich dreierlei entgegen:
    Erstens muss man ein Masochist sein, um freiwillig ins Messer des Irrsinns zu laufen. Der Preis dafür ist viel zu hoch: Ein solches Verhalten kostet Selbstachtung, Gesundheit und am Ende nicht selten jenen Arbeitsplatz, für den Sie das ganze Elend auf sich genommen haben (denn irre Firmen gehen bekanntlich über Leichen!).
    Zweitens ist die Zahl der Arbeitgeber so groß, dass Ihnen – auch nach Abzug der Irrenhäuser – noch unvorstellbar viele Möglichkeiten bleiben: In Deutschland gibt es 3,3 Millionen kleine und mittlere Betriebe, die 70 Prozent aller Arbeitnehmer beschäftigen. 66 Die meisten Jobsucher haben nur einen winzigen Bruchteil davon auf dem Zettel – oft die populären Irrenhäuser.
    Und drittens erlebe ich in der Karriereberatung: Die Erfolgsquote macht einen Luftsprung, wenn die Bewerber eben nicht bei Irrenhäusern anklopfen, sondern bei Firmen, deren Kultur mit ihren eigenen Werten übereinstimmt. Für die Irrenhäuser haben sie sich bis zur Selbstaufgabe verbogen – und daher auch keine überzeugenden Bewerbungen geschrieben. Dagegen können diese Jobsucher bei den Nicht-Irrenhäusern ihre wahren Stärken ausspielen – ein glaubwürdiges und sympathisches Auftreten, ein Ticket zum Job.
    Ich versichere Ihnen: Der Jobwechsel wird Ihnen nicht schwerer fallen, wenn Sie Irrenhäuser meiden – sondern leichter. Auch deshalb, weil Sie sich beim Bewerben mit Ihren eigenen Werten und mit der Kultur einer Firma auseinandersetzen. Einem Unternehmen, für das Sie sich bewusst entscheiden, werden Sie glaubhaft machen können: Die dortige Kultur passt zu Ihnen. Und Sie passen zur dortigen Kultur. So findet sich, was sich sucht – statt dass zusammenbleibt, was nicht zusammenpasst.
    Lassen Sie den Irrsinn hinter sich. Brechen Sie auf zu neuen Ufern. Und berichten Sie Ihren alten Arbeitskollegen, wenn Sie in einer Firma jenseits des Irrsinns angekommen sind. Sicher werden andere Ihren Spuren folgen. Und auf dem Grabstein Ihrer alten Firma kann dann eines Tages stehen:
    Hier ruht das Irrenhaus
    Leben konntest du,
solange wir bereit waren,
dich zu dulden.
    Sterben musstest du,
als wir so mutig waren,
dich zu verlassen.
    Ein Irrenhaus ohne Insassen
ist nur ein leeres Gebäude,
keine Firma mehr.
    Lebe wohl!
    Deine Insassen

Weiterführende Literatur
     
    Bennis, Warren, Menschen führen ist wie Flöhe hüten . Campus, 1998
    Bolles, Richard Nelson, Durchstarten zum Traumjob . Campus, 2002
    Boyett, Joseph H. u.a., Management Guide . Econ, 1999
    Dahrendorf, Ralf, Der moderne soziale Konflikt . dtv, 1994
    Dehner, Ulrich, Die alltäglichen Spielchen im Büro . Piper, 2003
    Drucker, Peter F., Umbruch im Management. Econ, 1996
    Drucker, Peter F., Die fünf entscheidenden Fragen des Managements. Wiley, 2009
    Faltin, Günter, Kopf schlägt Kapital . Hanser, 2010
    Gladwell, Malcolm, BLINK! . Campus, 2005
    Goleman, Daniel u.a., Emotionale Führung . Econ, 2002
    Handy, Charles, Die Fortschrittsfalle . Gabler, 1994
    Hesse, Jürgen u.a., Die Neurosen der Chefs . Piper, 1999
    Hoover, John, Chefs und andere Idioten . Redline, 2007
    Hugo-Becker, Annegret u.a., Psychologisches Konfliktmanagement . dtv, 1996
    Johnson, Spencer, Die Mäusestrategie für Manager. Ariston, 2008
    Kellner, Hedwig, Die Teamlüge . Eichborn, 1997
    Kitz, Volker u.a., Das Frustjobkillerbuch. Campus, 2008
    Knoblauch, Jörg, Die Personalfalle . Campus, 2010
    Lay, Rupert, Führen durch das Wort . Ullstein, 1996
    Leymann, Heinz, Mobbing . Rowohlt, 2002
    Peter, Laurence J. u.a., Das Peter-Prinzip . Rowohlt, 2001
    Malik, Fredmund, Führen, leisten, leben . Heyne, 2001
    Neuberger, Oswald, Führen und führen lassen. UTB, 2002
    Noelle-Neumann, Elisabeth u.a.: Macht Arbeit krank? Macht Arbeit glücklich ?. Piper, 1985
    Pascale, Richard Tanner, Managen auf Messers Schneide . Haufe, 1991
    Prantl, Heribert, Kein schöner Land. Droemer, 2005
    Reinker, Susanne, Rache am Chef . Econ, 2007
    Schuler, Heinz, Assessment Center zur Potenzialanalyse . Hogrefe, 2007
    Schur, Wolfgang u.a., Wahnsinnskarriere. Heyne, 2001
    Senge, Peter M., Die fünfte Disziplin . Klett-Cotta, 2001
    Sprenger, Reinhard K., Mythos Motivation . Campus, 1999
    Sprenger, Reinhard K., Vertrauen führt. Campus, 2007
    Sutton, Robert, Stellen Sie Leute ein, die Sie eigentlich nicht brauchen . Piper, 2002
    Sutton, Robert, Der Arschloch-Faktor.
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