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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]
Autoren: Michio Kaku
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daß unser Universum nur aus den Dingen besteht, die wir sehen oder berühren können. Wie die Karpfen glauben wir, unser Universum setze sich nur aus vertrauten und sichtbaren Elementen zusammen. Überheblich weisen wir jede Vermutung zurück, es könnte auch Paralleluniversen oder zusätzliche Dimensionen geben, die sich unserer Wahrnehmung entziehen. Wenn unsere Wissenschaftler solche Konzepte wie zum Beispiel Kräfte erfinden, dann tun sie das, weil sie sich nicht vorstellen können, daß der leere Raum um uns herum mit unsichtbaren Schwingungen erfüllt sein könnte. Manch Wissenschaftler rümpft die Nase, wenn von höheren Dimensionen die Rede ist, weil sie sich im Labor nicht exakt messen lassen.
       Seit damals fasziniert mich die Möglichkeit, daß es andere Dimensionen geben könnte. Wie die meisten Kinder verschlang ich Abenteuergeschichten, in denen Zeitreisende in andere Dimensionen vordrangen und nie gesehene Paralleluniversen erforschten, wo die gewöhnlichen physikalischen Gesetze außer Kraft gesetzt waren. Ich fragte mich, ob die Schiffe im Bermuda Dreieck durch ein geheimnisvolles Loch im Raum verschwänden. Und begeistert war ich von Isaac Asimovs Foundation Reihe, in der die Entdeckung der Hyperraumreise zum Aufstieg eines galaktischen Imperiums führte.
       Noch ein zweites Erlebnis in meiner Kindheit hinterließ einen tiefen und dauerhaften Eindruck bei mir. Mit acht Jahren hörte ich eine Geschichte, die ich nie wieder vergaß. Meine Lehrer berichteten der Klasse von einem berühmten Wissenschaftler, der gerade gestorben sei. Sie sprachen mit tiefer Verehrung von ihm und nannten ihn einen der größten Wissenschaftler aller Zeiten. Zwar könnten nur wenige Menschen seine Ideen verstehen, sagten sie, aber seine Entdeckungen hätten die ganze Welt verändert. Vieles von dem, was sie uns zu erzählen versuchten, verstand ich nicht, aber was mich am meisten an diesem Mann beeindruckte, war der Umstand, daß er gestorben war, bevor er seine große Entdeckung vervollständigen konnte. Jahre habe er an dieser Theorie gearbeitet, so berichteten sie, aber er sei an seinem Schreibtisch gestorben, die unvollendete Arbeit vorsieh.
    Von dieser Geschichte war ich fasziniert. Für ein Kind war das ein großes Geheimnis. Worum ging es in seiner unvollendeten Arbeit? Was stand in diesen Papieren auf seinem Schreibtisch? Welches Problem konnte so schwierig und wichtig sein, daß ein so bedeutender Wissenschaftler ihm Jahre seines Lebens opferte? Neugierig geworden, beschloß ich, alles über Albert Einstein und seine unvollendete Theorie in Erfahrung zu bringen. Die vielen stillen Stunden, in denen ich jedes greifbare Buch über diesen großen Mann las, habe ich noch immer in wunderbarer Erinnerung. Als ich die Bücher in unserer örtlichen Bibliothek durch hatte, begann ich, die Büchereien und Buchläden in der ganzen Stadt abzuklappern, weil mein Wissensdurst noch immer nicht gestillt war. Rasch begriff ich, daß diese Geschichte weit aufregender war als jeder Krimi und wichtiger als alles, was ich mir bisher vorgestellt hatte. So beschloß ich, diesem Geheimnis auf den Grund zu gehen, und wenn ich dazu theoretischer Physiker werden mußte.
       Schon bald brachte ich in Erfahrung, daß die unvollendeten Papiere auf Einsteins Schreibtisch ein Versuch waren, die einheitliche Feldtheorie, wie er sie nannte, zu entwickeln – eine Theorie, die alle Naturgesetze, vom winzigsten Atom bis zu den größten Galaxien, erklären sollte. Doch damals als Kind begriff ich noch nicht, daß es vielleicht eine Verbindung zwischen dem Karpfen im Teich des Teegartens und den unvollendeten Papieren auf Einsteins Schreibtisch gab. Ich wußte nicht, daß höhere Dimensionen möglicherweise den Schlüssel zur einheitlichen Feldtheorie bilden.
       Später in der Highschool hatte ich bald alle einschlägigen Bücher in den örtlichen Bibliotheken gelesen und zog die Physikbücherei der Stanford University zu Rate. Dort fand ich heraus, daß Einsteins Arbeit auf einen neuen Stoff, Antimaterie genannt, schließen läßt, der sich wie gewöhnliche Materie verhält, sich aber bei Kontakt mit dieser in einem plötzlichen Energieausbruch selbst vernichtet. Ferner las ich, daß man große Maschinen, sogenannte Atomzertrümmerer, gebaut hatte, die mikroskopische Mengen dieser exotischen Substanz im Labor erzeugen konnten.
       Ein Vorteil der Jugend liegt darin, daß sie sich durch Hindernisse, die den meisten Erwachsenen
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