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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]
Autoren: Michio Kaku
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ist. Betrachten wir die Zeit als eine weitere Dimension, so läßt sich jedes Ereignis im Universum durch vier Dimensionen beschreiben. Überall, wo wir mit unseren Instrumenten hingedrungen sind – vom Inneren des Atoms bis zu den fernsten Regionen von Galaxienhaufen –, haben wir nur Bejege für diese vier Dimensionen gefunden. Wer öffentlich behauptet, es gäbe andere Dimensionen oder unser Universum würde mit solchen Dimensionen koexistieren, muß sich auf Spott gefaßt machen. Und doch ist dieses tiefverwurzelte Vorurteil über unsere Welt, über das sich schon die griechischen Philosophen vor zweitausend Jahren den Kopf zerbrachen, im Begriff, dem Fortschritt der Wissenschaft zu weichen.
       Dieses Buch befaßt sich mit einer wissenschaftlichen Revolution, die durch die Hyperraumtheorie herbeigeführt wurde. Danach gibt es neben den üblicherweise akzeptierten vier Dimensionen von Raum und Zeit noch andere. Weltweit wächst bei Physikern, darunter etlichen Nobelpreisträgern, die Überzeugung, das Universum könnte in einem höherdimensional«! Raum existieren. Wenn sich diese Theorie bestätigt, wird sie zu einer tiefgreifenden begrifflichen und philosophischen Umwälzung in unserem Verständnis des Universums führen. Wissenschaftlich wird die Hyperraumtheorie als Kaluza-Klein-Theorie oder Supergravitation bezeichnet. Doch in ihrer kühnsten Formulierung heißt sie Superstringtheorie und sagt sogar die genaue Dimensionenzahl voraus: zehn. Die üblichen drei Dimensionen des Raums (Länge, Breite und Höhe) und die eine der Zeit werden um sechs weitere räumliche Dimensionen erweitert.
       Es sei ausdrücklich daraufhingewiesen, daß die Hyperraumtheorie experimentell noch nicht bestätigt worden ist und daß es auch außerordentlich schwierig wäre, sie im Labor zu beweisen. Dennoch hat sie bereits in die wichtigsten physikalischen Forschungslabors der Welt Eingang gefunden und die wissenschaftliche Landschaft der modernen Physik unwiderruflich verändert, wobei sie die Literatur um eine verblüffende Zahl von Forschungsberichten bereichert hat (nach einer Zählung mehr als 5000). Doch für das Laienpublikum ist fast nichts geschrieben worden, um die faszinierenden Eigenschaften des höherdimensionalen Raums zu erklären. Deshalb hat die breite Öffentlichkeit von dieser Revolution, wenn überhaupt, nur eine blasse Vorstellung. Tatsächlich sind die leichtfertigen Hinweise auf andere Dimensionen und Paralleluniversen in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen häufig irreführend. Das ist bedauerlich, weil die Bedeutung der Theorie in ihrer Fähigkeit liegt, alle bekannten physikalischen Phänomene in einem erstaunlich einfachen Begriffsrahmen zu vereinheitlichen. Dieses Buch bietet zum erstenmal eine wissenschaftlich stichhaltige, dabei aber verständliche Erläuterung der faszinierenden Forschungsergebnisse zum Hyperraum, die dem neuesten Stand entsprechen.
       Um verständlich zu machen, warum die Hyperraumtheorie soviel Aufregung in der Welt der theoretischen Physik hervorgerufen hat, habe ich meinen Gegenstand in vier große Themen aufgegliedert, die sich wie ein roter Faden durch das Buch ziehen. Sie unterteilen das Buch in vier Teile.
       In Teil eins schildere ich die frühe Geschichte des Hyperraums. Dabei möchte ich zeigen, daß die Naturgesetze einfacher und eleganter werden, wenn man sie in höheren Dimensionen ausdrückt.
       Betrachten wir das folgende Problem, um zu verstehen, warum das Hinzutreten höherer Dimensionen physikalische Probleme vereinfachen kann: Für die alten Ägypter war das Wetter ein absolutes Geheimnis. Wodurch entstehen die Jahreszeiten? Warum wird es wärmer, wenn man weiter nach Süden kommt? Warum wehen Winde meist aus einer Himmelsrichtung? Aus dem eingeengten Blickwinkel der alten Ägypter, denen die Erde flach wie eine zweidimensionale Ebene erschien, ließ sich das Wetter nicht erklären. Doch stellen wir uns vor, wir würden die Ägypter mit einer Rakete in den Weltraum schicken, von wo aus sie die Erde als Ganzes in ihrer Umlaufbahn um die Sonne erblicken könnten. Plötzlich wären die Antworten auf diese Fragen selbstverständlich.
    Vom Weltraum aus betrachtet, zeigt sich deutlich, daß die Erdachse um 23 Grad von der Senkrechten (»senkrecht« zur Ebene der Erdumlaufbahn um die Sonne) abweicht. Wegen dieser Schrägstellung erhält die nördliche Erdhalbkugel während des einen Abschnitts ihrer Umlaufbahn weniger Sonnenlicht als während
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