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Hungry for Love

Hungry for Love

Titel: Hungry for Love
Autoren: Ashley Bloom
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eine lange grüne Glitzerkette aus der Jackentasche und hängte sie Teresa um den Hals.
Sie betrachtete die Kette, sie war etwas kitschig, aber auch wunderschön.
„Danke“, konnte sie nur sagen und sah Luke Cartwright ins Gesicht.
Ein paar Sekunden lang standen sie da und sahen einander an. Dann rief jemand nach Kaffee und Teresa wurde aus diesem Moment gerissen.
Es war kein Platz mehr frei und Pablo und sein neuer Freund blieben stehen und machten Witze.
Als Teresa wieder zu ihnen zurückkam, sagte sie: „Sie bekommen noch Wechselgeld.“
Er hatte nämlich vorhin einen 20-Dollar-Schein auf den Tisch gelegt für eine Rechnung über knapp acht.
„Ist schon gut so, behalten Sie`s.“
Ihr gefiel das gar nicht, Almosen anzunehmen, aber das brachte der Job halt mit sich. Und sie war auf ein großzügiges Trinkgeld angewiesen. Zwar gab fast niemand so viel wie Luke Cartwright, aber sie wusste ja, dass er es sich leisten konnte. Und zwölf Dollar bedeuteten einen neuen Schulrucksack für Pablo.
„Danke“, sagte sie deshalb.
„Es hat mir viel Spaß gemacht, Pablo. Ich hoffe, wie sehen uns mal wieder.“
„Oh, musst du schon los?“
„Die Arbeit ruft, Bücher schreiben sich nicht von allein.“
„Dankeschön für alles, Luke. Bis bald.“
Luke Cartwright verabschiedete sich auch von Teresa, und sie und Pablo sahen ihm nach, wie er das Restaurant verließ und die jetzt fast leere Straße überquerte. Er drehte sich noch einmal um und winkte Pablo zu, der am Fenster stand. Pablo hatte wirklich einen Freund gefunden.
    Zwei Stunden später machte Teresa Feierabend und sie gingen zur U-Bahn-Station. Die Parade und die Menschen hatten eine Menge Müll hinterlassen. Überall lagen grüne Fahnen und grünes Konfetti herum. Teresa fiel ihre grüne Kette wieder ein und sie holte sie unter der Jacke hervor, sie nahm sie zwischen die Finger und spielte mit den glänzenden Kugeln.
Als sie in der Bahn saßen, hielt sie es nicht länger aus. Wie nebenbei fragte sie: „Und, was habt ihr so gemacht, als ihr weg wart?“
„Wir haben uns die Parade angesehen und sind ein Stück mitgegangen. Und dann haben wir an einem Stand die ganzen Souvenirs gekauft. Und dann hatten wir Hunger und haben uns an einem anderen Stand Brezeln gekauft. Und dann haben wir uns den Fluss angesehen und haben geredet.“
Teresa platzte fast vor Neugier. „Worüber habt ihr denn so geredet?“
„Über dich.“
„Über mich?“ Ihr blieb fast das Herz stehen.
„Ich hab ihm erzählt, dass du mir heute Morgen auch schon den grüngefärbten Fluss gezeigt hast.“
„Ach so“, sagte sie erleichtert.
„Und dann hab ich ihm noch von Grandma erzählt. Er hat gesagt, vielleicht kommt er mal mit, sie im Krankenhaus besuchen.“
Ja klar, dachte Teresa, das wird er auch ganz sicher tun.
„Und sonst so?“
Pablo sah sie an. Er durchschaute sie. Sie fragte nicht nur so. Sie wollte wissen, ob die beiden sich über sie unterhalten hatten.
„Er hat gefragt, ob du verheiratet bist.“
„Und was hast du geantwortet?“
„Ich hab ihm gesagt, dass ich keinen Dad habe. Und er hat sich irgendwie gefreut.“
„Wirklich?“, fragte Teresa ungläubig.
„Ja. Und dann hat er gesagt, dass er dich ja heiraten könnte und dann wäre er mein neuer Dad.“
„Das hat er nicht …“, fing sie bestürzt an, doch im nächsten Moment fing Pablo an, laut loszukichern und sie begriff, dass er sie nur veralbern wollte.
Sie kitzelte ihn durch. „Du bist mir ja einer. Das zahle ich dir heim.“
    Sie stiegen an ihrer U-Bahn-Station – Harlem-Green – aus und liefen durch ihren Stadtteil Oak Park bis zu ihrer Wohnung.
„Wollen wir heute nicht Grandma besuchen?“, fragte Pablo.
„Nein, heute nicht mehr. Morgen habe ich frei, da gehen wir schon morgens hin und bleiben ganz lange.“
Sie sah Pablos Gesichtsausdruck.
„Na ja, solange du Lust hast. Und dann werfen wir im Park ein paar Körbe.“
Pablo strahlte. Teresa hatte zwar nie wirklich Lust auf den sportlichen Teil der Erziehung, aber sie wollte die Vaterrolle soweit es ging übernehmen. Sie glaubte nämlich nicht, dass das irgendwann noch mal jemand tun würde, auch wenn der Gedanke daran allzu schön war.
     

5. Kapitel
    Nach einem schönen Sonntag, den Teresa mit ihrem Sohn im Park verbracht hatte, und einem Besuch im Krankenhaus, war schon wieder die neue Woche angefangen. Beth war zum Glück wieder zurück von ihrem Ausflug und Teresa hatte eine Sorge weniger.
„Kann ich Pablo heute
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