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Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Titel: Hunger der Nacht (Dark Hunger)
Autoren: Christine Feehan
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           Bevor sie noch mehr sagen konnte,
wurde sie von der nächsten Schmerzwelle ergriffen, die noch stärker als die
vorangegangene war. Der Jaguar würde sie Riordan nicht kampflos überlassen. Er
biss die Zähne zusammen und versuchte, ihr den Schmerz zu nehmen, das rasende
Feuer, das durch ihren Körper tobte und ihr Innerstes verbrannte. Sie nahm dies
alles mit unerschütterlicher Ruhe hin und ertrug den Schmerz, ohne sich auch
nur ein einziges Mal zu beklagen. Nicht einmal der leiseste Vorwurf
verunsicherte ihren Geist. Als sich der Schmerz wieder verringerte, atmete sie
tief den Duft der heilenden Kerzen ein. Mir
wird übel …
                 Riordan reagierte schnell und stützte
Juliette, während ihr Körper sich von Giftstoffen befreite. Sie erbrach sich
heftig, selbst dann noch, als eine weitere Welle des Schmerzes sie durchraste
und dann wieder abebbte. Riordan fluchte.
                 Vorsichtig hob er sie auf und trug
sie zu dem kühlsten Teich, wo er sich bis zum Kinn mit ihr im Wasser
niederließ. Zärtlich legte er sein Gesicht an ihren Nacken. »Werden wir das überleben ?«
                 Sie lächelte. Nicht mit ihren Augen
oder Lippen, aber er spürte es in seinem Geist. Du benimmst dich wie ein kleines Kind, was mich angeht. Du bist so tough , wenn du allen anderen mit deinem Bad-Boy-Image Angst
einjagst, und dann verlierst du die Fassung, weil ich Schmerzen habe. Sie
sah jedoch auch noch etwas anderes in ihm, das ihr die Tränen in die Augen
trieb. Du bist fix und fertig wegen des
Unrechts, das Jasmine widerfahren ist. Das war aber nicht deine Schuld,
Riordan. Wie könntest du so etwas denken?
                 Bevor er antworten konnte, flammte
wieder Feuer in ihrem Magen und in ihrer Lunge auf und fraß sich durch sie
hindurch, bis sie erneut von Krämpfen geschüttelt wurde und ihr Verstand sich
abschaltete, um eine Überlastung zu verhindern. Riordan konnte sie nur halten
und fühlte sich hilflos, schuldbewusst und wütend, weil er nicht wusste, was
geschehen würde.
                 Dann öffnete Juliette die Augen und
sah ihn an. Du weinst ja, Riordan. Aber
weine nicht um mich. Ich habe diesen Weg gewählt, und mir war klar, dass die
Verwandlung nicht leicht vonstatten gehen würde. Doch
ich spüre, dass der Jaguar in mir bereits an Kraft verliert. Aus deinen
Erinnerungen wusste ich, dass menschliche Frauen mit übersinnlichen Fähigkeiten
verwandelt werden können, und alle weiblichen Jaguarmenschen – und hoffentlich
auch die nicht ganz so reinrassigen –, besitzen solche Kräfte. Ich hatte
gehofft, dass Solange einen Karpatianer finden würde, der ihr das gleiche Glück
vermitteln würde wie du mir, und Jasmine irgendwann vielleicht auch, aber ich
fürchte, der Jaguar in Solange ist viel zu stark. Er würde sie niemals gehen
lassen.
                 Hätte
ich dich nicht mitgenommen, als du mich aus dem Labor gerettet hast, wärst du
daheim gewesen, um deiner Schwester beizustehen. Riordan brachte es nicht
über sich, die Worte laut auszusprechen. Der Gedanke, dass ein Mann derartige
Gräueltaten gegen eine Frau beging, machte ihn krank.
                 Niemand
erwartete mich zurück in jener Nacht. Jasmine wusste ,
dass ich die menschlichen Spürhunde auf eine falsche Fährte locken würde.
Keiner von uns rechnete mit einem Angriff von den Jaguarmännern .
Ich wusste nicht einmal, dass sie sich in unserem Teil des Dschungels
aufhielten, und war keineswegs beunruhigt ihretwegen.
                 Riordan zwang sich, ganz tief
durchzuatmen, weil in ihm so viel Wut war, dass sie schier die Erde zum Erbeben
brachte. Ich kenne Jasmine durch dich und
weiß, dass sie von den jüngsten Ereignissen für ihr ganzes Leben gezeichnet
sein wird. Ich wollte eigentlich darauf bestehen, dass sie mit uns zur Ranch
kommt. Aber nun habe ich dich voll und ganz in meine Welt gebracht und frage
mich, wer bei ihr sein wird, wenn wir anderen tagsüber unter der Erde ruhen und
sie dort oben allein sein wird?
                 Der nächste Schmerzanfall dauerte
sogar noch länger und war so heftig, dass Juliettes von Krämpfen geschüttelter
Körper Wellen im Teich schlug. Das Wasser war aufgewühlt, und die Kerzen
flackerten, als durchbrauste ein Wind die Höhle. Die verschiedenen Düfte der
Kerzen vermischten sich zu einem einzigen heilenden Aroma, das den Teich
umwehte.
                 Juliettes
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