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Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Titel: Hunger der Nacht (Dark Hunger)
Autoren: Christine Feehan
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einer
Kugel heilender Energie zusammen und begab sich in Solanges Inneres. Sie hatte
viele Wunden. Die meisten waren oberflächlich, doch einige gingen bis auf den
Knochen, wie es auch bei Juliette gewesen war. Riordan verbrachte kostbare Zeit
damit, Solange von innen heraus zu heilen, und war erstaunt, wie schwer es ihm
fiel, nicht an Juliette und die Zeit, die ihnen entglitt, zu denken. Er war
stets bei der Sache, aber es kostete ihn enorme Disziplin, alle anderen
Gedanken zu verdrängen und sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren.
                 Solange lag da und beobachtete ihn,
mit festem Blick und ohne mit der Wimper zu zucken. Ihre Hand blieb in
Jasmines, doch ihre Aufmerksamkeit galt nur Riordan. Als sein Körper schwankte
und die beruhigende Wärme in ihr nachließ, holte sie tief Luft und ließ sie
langsam wieder aus. »Jasmine, er muss Juliette jetzt wegbringen. Wir müssen
noch ein bisschen länger stark sein .«
                 Sogleich beugte Jasmine sich vor und küsste Juliette. Sie sah Riordan nicht an, als sie leise
»Danke«, sagte.
                 »Ihr beide müsst euch in Sicherheit
bringen. Auf meiner Ranch werdet ihr …«
                 Solange schüttelte den Kopf. »Nein,
das kann ich nicht. Bitte versuch, das zu verstehen! Ich weiß, dass du uns
geholfen hast, doch wir haben keine guten Erfahrungen mit Männern gemacht und
fühlen uns sicherer allein .«
                 Riordan entging nicht das Erschaudern,
das Jasmine durchlief. Juliette drückte ihrer Schwester die Hand. »Es tut mir
leid«, sagte Riordan, »doch ich muss Juliette für die Verwandlung an einen
sicheren Ort bringen. Und es gefällt mir gar nicht, euch beide allein und
schutzlos hier zurückzulassen .«
                 »Dank deiner Heilkräfte werde ich uns
beschützen können«, erwiderte Solange und blickte sich nach den herumliegenden
Leichen um. »Die meisten unserer Feinde sind tot. Bring Juliette von hier fort,
bevor wir sie verlieren .«
                 Riordan nahm seine Seelengefährtin in
die Arme, hielt aber wieder inne, als sich Jasmine ein kummervoller kleiner
Laut entrang. »Was hast du, Kleines ?« , fragte er in
seinem liebevollsten Ton.
                 »Wie lange?« Jasmine klammerte sich an Juliette, als könnte sie sie gar nicht
gehen lassen.
                 »Könnt ihr zwei Tage getrennt sein?
Das wird genügen, um sie so weit wiederherzustellen, dass sie gefahrlos aus der
Erde hervorkommen kann. Solange hat von meinem Volk gehört. Ich bin ein Mann
von Ehre. Und ich gebe euch mein Wort, dass wir
unverzüglich zu euch kommen werden, sowie wir uns aus der Erde erheben.
Juliette würde es auch nicht anders wollen .«
                 Jasmine nickte und ließ die Hand ihrer Schwester widerstrebend los. Dann lehnte sie sich
schutzsuchend an Solange, die sie in die Arme nahm und sagte:
                 »Geht jetzt. Wir vertrauen sie dir
an. Ich werde mich hier um alles kümmern .«
                 Riordan wartete keine zweite
Aufforderung ab. Er spürte schon die ersten Regungen in Juliettes geschwächtem
Körper, eine Welle des Unwohlseins und ein beginnendes Fieber. Die Zeit wurde
knapp. Mit Juliette in den Armen schwang er sich in die Lüfte und hörte
Jasmines scharfes Einatmen, gefolgt von unterdrücktem Weinen. Als er einen
Blick hinunterwarf, konnte er sehen, wie Solange sich langsam aufsetzte und
ihre jüngere Cousine an sich zog.
                 Ich
sollte Jasmine nicht allein lassen. Ich sollte bei ihr sein, hörte er
Juliettes leise Stimme in seinem Kopf.
                 Was
ihr passiert ist, hätte nie geschehen dürfen , erwiderte er grimmig. Er
wusste selbst nicht, wie er es schaffte, die dunkle Wut, die ihm den Magen
umdrehte, im Zaum zu halten. Juliettes Erinnerungen waren für ihn so deutlich
wie die seinen, und er wusste auch von ihrer innigen Zuneigung zu ihrer
Schwester und ihrer Cousine. Am schlimmsten waren die Erinnerungen an ihre
Tante und ihre Mutter, die durch die Hand abartiger Männer gestorben waren. All
seine Beschützerinstinkte waren geweckt, und sein Zorn war wie ein
selbstständiges, lebendiges Wesen in ihm.
                 Danke,
dass du dir Sorgen um sie machst. Und danke, dass du meine Cousine geheilt
hast. Ich weiß, wie unangenehm es ist, nicht akzeptiert zu werden.
                 Ein Feuer brach in ihrem Magen aus,
das
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