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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers
Autoren: Joel Rosenberg
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hüpfst, wird sich nichts ändern, bis der Krieg nicht aufgehört hat. Hmmm ... was willst du mit den ehemaligen Sklaven eigentlich anfangen?«
    »Erntehelfer wäre doch ein Schritt nach oben, oder? Nein! Nicht Erntehelfer!« Er dachte an den kleinen Petros, der so an seinem schäbigen Stückchen Land hing. »Ich habe eine bessere Idee: Wir werden den früheren Sklaven Land aus dem Besitz der Barone geben und den Baronen dafür vernünftige Steuereinnahmen zubilligen.«
    Bald werde ich von den Baronen ›Karl der Tyrann‹ genannt werden. Aber das ist deren Problem. Eine Regierung brauchte sich um die Starken und Reichen keine Sorgen zu machen. Die konnten immer schon für sich selbst sorgen. »Gib mir deinen Arm«, sagte er. »Ich muß an die Arbeit.«

Kapitel siebenundzwanzig
Abschiede
    Warum, Maecenas, ist kein Mensch zufrieden mit dem Los, das ihm der Zufall in den Schoß geworfen hat, und warum preist jeder nur die, die auf anderen Pfaden wandeln?
    Horaz
    Andy-Andy und Tennetty standen neben Karl, als er von Walter und Ahira am Burgtor Abschied nahm.
    Ihre Reitpferde und Packtiere scharrten mit den Hufen und kauten nervös auf dem Zaumzeug herum, möglicherweise, weil Ellegon sie so interessiert beäugte.
    »Wollt ihr bestimmt keine Eskorte?« fragte Karl. »Wenn ihr ein paar Wochen wartet, kann ich euch Ranella mitschicken - ich könnte aber auch gleich eine Kompanie bis Biemestren mitreiten lassen.«
    *Karl, durch Aufschieben läßt sich auch nichts ändern, oder?*
    Ich weiß nicht. Aber wie kann ich diesen beiden Lebewohl sagen ?
    *Kurz und bündig, wenn du nicht willst, daß einem noch nicht ganz gesunden Drachen kotzübel wird.*
    Ahira rutschte im Sattel seines Ponys hin und her. Er schüttelte den Kopf.
    »Am besten, wir machen's kurz.«
    Slowotski fummelte an dem Gewehr neben dem Sattel herum. »Das finde ich auch. Und wer weiß? Vielleicht ist Endell stinklangweilig. Vielleicht halte ich es dort kein Jahr aus und sehne mich wieder zurück ins Geschirr. Teufel auch, vielleicht sind wir auch noch im Heim, wenn du mit Ellegon die Kinder abholst.«
    »Das wäre schön.«
    »Karl.« Der Zwerg schaute zu ihm herunter. »Ich muß es dir noch mal sagen: Wenn du einen von uns brauchst ... du weißt, wo du uns findest, Karl. Komm, wenn du kannst, sonst schick uns eine Nachricht. Das ist kein Lebewohl - nur ›Bis später‹.«
    Ich brauche euch beide jetzt, dachte er. Aber das konnte er nicht sagen. Nicht vor allen Leuten.
    Verdammt! Er gab Ahira noch mal die Hand, dann Walter. »Ihr werdet mir beide fehlen.«
    »Brauchst du mir nicht zu sagen«, meinte Slowotski heiser. Er schüttelte Tennetty die Hand und sprang aus dem Sattel, um Andy-Andy lange zu küssen. Er hielt sie fest und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
    *Das soll dich eifersüchtig machen.*
    Halt's Maul, erklärte Karl.
    Walters Alles-ist-bestens-in-einem-Universum-mit-Walter-Slowotski-im-Zentrum-Lächeln sah gezwungen aus, als er wieder in den Sattel stieg.
    Andy-Andy ging zu Ahira und schlang die Arme um seine Taille. Ohne etwas zu sagen, preßte sie nur die Wange an seinen Schenkel, während der Zwerg ihr liebevoll durchs Haar strich. Als sie aufschaute, war ihr Gesicht naß.
    »Paß auf deinen Hintern auf, Karl. Oder lieber auf Andys, der ist niedlicher!« rief Walter zurück, als sie durchs Tor hinausritten, gefolgt von drei Packpferden. »Und denk an Slowotskis Gesetz Nummer neunundzwanzig: ›Es ist nicht vorbei, bis es vorbei ist, und manchmal nicht mal dann.‹«
    Karl blickte ihnen noch nach, bis sie hinter der Biegung verschwunden waren.
    Dann wandte er sich an Tennetty. »Wenn wir die Sklavenhändler am Aershtyn erledigt haben, könntest du doch mit Ellegon nach Hause fliegen und unsere Heimtruppe übernehmen?« »Nein.« Sie kramte in ihrem Lederbeutel herum, holte das Glasauge heraus und hielt es zwischen Daumen und Zeigefinger gegen das Licht. »Wir müssen diese Aershtyn-Sache so schnell wie möglich abwickeln, damit ihr, du und Ellegon, noch im Tal ankommt, ehe Gwellin weggeht.«
    »Und warum?«
    »Du könntest doch Daherinn überreden, die Truppe zu übernehmen, statt nach Endell zurückzugehen. Gwellin würde es nicht machen, aber Daherinn schon, glaube ich.«
    »Dann willst du lieber Aveneers Abteilung?«
    »Jetzt Frandreds«, sagte sie fest. »Zugegeben, er gibt jeden Befehl zweimal; aber das schadet nichts.«
    »Und was hast du vor?«
    Sie warf das Glasauge in die Luft und ließ es in die Handfläche klatschen. Dann steckte sie es
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