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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers
Autoren: Joel Rosenberg
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größere Truppe? Einer allein reichte vollkommen, wenn dieser eine wußte, was zu tun war. Wenn einer die Kanone verstopfen oder zum Magazin vordringen konnte, würde das Walter etwas mehr Zeit geben, Furnael auf den Thron zu setzen und mit Hilfstruppen zur Burg zurückzukehren.
    Auf alle Fälle müßten die Holts dann ihre Strategie ändern und erst mal Leitern und anderes Belagerungsgerät bauen.
    »Karl, vielleicht haben wir nie wieder eine Chance, ihn zu erwischen. Wir müssen ...«
    »Erzähl mir nicht, was wir tun müssen. Ahrmin ist nebensächlich, verdammt noch mal. Die Kanone ist jetzt das einzig Wichtige. Hör zu, du gehst zurück in die Burg und ...«
    »Nein! Allein schaffst du es nicht.«
    »Stimmt allerdings. Hol so viele Leute, wie du herausschmuggeln kannst, ohne gesehen zu werden. Keine Gewehre, aber alle Granaten, die ihr tragen könnt, alle Schmiedehämmer und ein Dutzend große Nägel.«
    »Und wenn wir das schaffen ...?«
    »Erst die Kanone und das Magazin. Dann töten wir das miese kleine Schwein.«
    »Prima.« Sie lächelte und wollte gehen.
    Er hielt sie fest. »Noch eins. Bring mir was zum Anziehen. Ich will nicht halbnackt sterben.«
    Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis Tennetty zurückkam. Tausend verschiedene Pläne hatte Karl entworfen und verworfen, als sie endlich mit sieben anderen im Schlepptau auftauchte.
    Sieben! Nicht mehr. Karl sagte nichts, weil sie besser als er wußte, wie viele sie herausbringen konnte.
    Sie hatte aber nicht die Schlechtesten gewählt: Piell, Firkh, Hervean, Rahnidge, Thermen, Erek ... und Aveneer.
    »Ich hatte dir doch das Kommando übergeben«, sagte Karl zu dem rotbärtigen Nyph, als er ihm Granaten zuteilte. Jeder bekam neun Stück. Zwei blieben übrig. Die steckte Karl noch ein.
    »Stimmt. Und ich habe das Kommando an Valeran weitergegeben.« Aveneer zuckte mit den Schultern. »Ich habe zuviel Zeit meines Lebens weit vom Schluß zugebracht. Diesmal will ich sicher gehen, daß ich nicht an Altersschwäche sterbe.«
    Karl konnte nichts machen, auch wenn er Aveneer mit seiner Streitaxt eigentlich nicht besonders gern dabei hatte.
    »Also«, sagte Karl, »zuerst müssen wir den Zauberer ausschalten.«
    »Nein, Andrea schickt dir eine Nachricht«, unterbrach ihn Tennetty. »Sie läßt dir sagen, daß der Zauberer ihr gehört. Sobald sie die erste Granate hört, wird sie - wie hat sie gesagt? - ›ihr Feuer leuchten lassen‹. Der Holts-Zauberer wird es als Herausforderung betrachten.«
    »Hier gilt, was ich sage. Der Befehl lautet: Wenn ihr den Zauberer seht, erledigt ihn. Verstanden?«
    Tennetty schaute ihn an. »Auch wenn das heißt, die Kanone oder das Magazin zu verfehlen?«
    Er packte sie an der Tunika. »Willst du meine Befehle anzweifeln, Tennetty?«
    »Nein. Ich hinterfrage sie nur.«
    Andy ... Er zwang sich zur Ruhe. »Hauptziele sind Kanone und Magazin, ohne Rücksicht auf Verluste.«
    Karl setzte die Zündkapseln in die Zünder und diese in die Granaten ein. Dann steckte er sie vorsichtig in die Tunika, die Tennetty ihm gebracht hatte, und zog den Schwertgurt fest. »Haltet gleichmäßigen Abstand«, sagte er. »Nicht zu dicht! Wenn euch ein Schuß an der falschen Stelle erwischt, fliegt ihr samt den Granaten in die Luft.«
    Tennetty grinste. »Schon gut. Geht's endlich los?«
    Es hatte eine Zeit gegeben, die schon lange, lange her war, da wäre ein jüngerer Karl Cullinane nie in die Höhle des Löwen marschiert.
    Aber das lag schon sehr, sehr lange zurück. Er schaute der Reihe nach in die Gesichter und suchte nach den richtigen Worten. Er fand sie nicht.
    »Folgt mir!« sagte er schließlich.
    Auf allen vieren krochen sie durch das hohe Gras. Tennetty und Piell hatten außer den Granaten noch die Armbrüste dabei. Mit ein bißchen Glück würden alle neun die Randstellung der Holts erreichen, ehe sie entdeckt wurden.
    So viel Glück hatten sie nicht. Als sie noch fünfzig Meter vor dem Lager waren, rief eine heisere Stimme eine Warnung. Ein Schuß knallte, eine Kugel zischte über die Köpfe.
    Piell stand auf und gab einen Schuß mit der Armbrust ab. Der Bolzen traf den Wachposten in die Brust. Er stieß einen grauenvollen Schrei aus. Hervean sprang auf. Die Granate zischte schon in seiner Hand.
    Aber die holtischen Wachposten reagierten blitzschnell. Piell und Hervean wurden vom Gewehrfeuer dahinge mäht. Karl war weitergerannt und schickte eine Granate zu den Holts hinüber. Sie landete zwischen drei Soldaten. Fleischfetzen und Körperteile
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