Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers
Autoren: Joel Rosenberg
Vom Netzwerk:
ich ein Prinz bin?«
    »Kein Blödsinn. Bieme gehört dir - außer wenn du abdankst. Das würde ich dir aber nicht raten. Es hat sich sowieso viel verändert.«
    »Aber warum ich? Verdammt, Walter, das ist nicht meine Schuhgröße und du ...«
    »Garavar war einverstanden. Einer mußte es machen, und dein Name lag auf dem Tisch. Ich habe mich auch für dich stark gemacht, weil ich glaube, daß nur so der Krieg beendet werden kann. Wenn die Holts jetzt um Frieden bitten, würde das nichts nützen, wenn irgendein rachsüchtiger Baron auf dem Thron von Bieme säße.
    Das ist deine Chance. Wenn sich erst herumgesprochen hat, daß du zwei Regimenter aus Holts und Sklavenhändlern geschlagen hast, wirst du der am meist gefürchtete Mann der Mittelländer sein. Wenn die Holts nicht von sich aus Friedensgespräche suchen, wird Andy-Andy bestimmt nachhelfen. Wenn die Holts ihre Gewehre nicht benutzen können, mäht Valeran sie mit seinem Haufen locker nieder.«
    »Aber ich wollte den Krieg doch beenden.«
    »Auf deine Art.« Walter breitete die Hände aus. »Vielleicht schaffst du's, vielleicht nicht. Waszumteufelistdennlos? Willst du nun die Krone oder nicht?«
    Karl ballte die rechte Faust. »Fang nicht an ...«
    »Na großartig. Gib sie Thomen und laß Beralyn als Regentin herrschen. Ein prima Geschenk für Furnaels Sohn.«
    »Jetzt warte mal!«
    »Oder laß die Barone sich doch gegenseitig wegen der Krone den Schädel einschlagen. Vielleicht gewinnt Bieme, und die Holts werden kaputt gemacht und scheibchenweise an Pandathaway verkauft.«
    »Nicht, solange ich lebe!«
    Slowotski nickte. »Auch nicht, solange du Prinz bist. Karl, das ist wirklich die Chance, hier einige Sachen zu verändern. Nütze sie!« Er ging zur Tür und rief. »Garavar! Er empfängt dich jetzt.«
    Garavar war ein großer grauhaariger Mann um die Fünfzig. Seine Züge waren regelmäßig, die Hände normal groß; aber in seinen Augen entdeckte Karl wie bei Aveneer den Blick des Adlers.
    »Majestät«, sagte er, als er mit einem Holzkästchen hereinkam.
    Karl seufzte. Walter hatte recht. Es blieb ihm nicht anders übrig, im Augenblick, nicht für immer.
    *Natürlich nicht für immer. Du lebst nämlich nicht für immer.*
    Gut gesagt.
    »Vielen Dank.*
    »Ich bin Karl Cullinane«, sagte er vorsichtig.
    »Ich bin Garavar von der Leibgarde. Mit den anderen haben wir versucht, so gut es ging, alles zu halten, bis Ihr Eure Pflichten übernehmen könnt.«
    »Gut«, sagte Karl und schwang die Beine aus dem Bett. »Helft mir mal, damit ich mich anziehen kann. Walter, besorg mir mal Sachen. Die Arbeit wartet schon.«
    »Andy-Andy hat aber gesagt ...«
    »Wenn ich Prinz bin, stehe ich höher im Rang, oder? Los schon. Hauptmann?« Er gab sich Mühe, nicht zu schwanken. »Ich möchte heute abend eine Stabsbesprechung. Frandred, Valeran, Beralyn, meine Frau, Tennetty, Ihr natürlich und alle von der Garde, die Eurer Meinung nach kommen sollten. Inzwischen ... kannst du schon wieder fliegen, Ellegon?«
    *Nur kurze Strecken. Ich muß ... mich noch schonen. Du aber auch.*
    »Halt's Maul! Hauptmann, sagt Valeran, ich will, daß das Sklavenhändlerlager am Aershtyn ausgekundschaftet wird, und zwar möglichst gestern.«
    Der Krieger nickte bedächtig. »Jawohl, Majestät. Wollt Ihr eine Abteilung nach Aershtyn hinaufschicken?«
    Karl schnaubte verächtlich, während ihm Walter in die saubere Tunika und die Hosen hineinhalf. »Ich werde eine Abteilung hinauf führen, Hauptmann.«
    »Bei allem Respekt: es ist nicht üblich, daß Prinzen ...«
    Walter lachte laut. »Bei allem Respekt, Hauptmann, dieser Prinz wird immer das tun, was er will. Daran müßt Ihr Euch gewöhnen.« Er legte Karl den Schwertgurt um. »Gebt Ihm schon das, was im Kästchen ist.«
    Garavar öffnete es. Drinnen lag ein Silberreif, mit Diamanten, Rubinen und Smaragden besetzt. »Ihr könnt auch eine schlichte Kappe tragen, wenn Euch das lieber sein sollte.«
    »Für jetzt wird das genügen«, sagte Karl und setzte sich die Krone auf den Kopf. Sie saß nicht fest. Er mußte sich ganz gerade halten, damit sie nicht herunterfiel.
    Wahrscheinlich muß ich eine Art Haarklammer anbringen, aber das hat noch Zeit. »Hauptmann Garavar, von jetzt an besitzt niemand in Bieme andere Menschen. Wenn einer denkt ...«
    »Ta havath, Karl.« Slowotski lachte. »Das habe ich Garavar schon mit allem Drum und Dran klar gemacht. Du brauchst jetzt keine Grundsatz erklärung abzugeben. Auch wenn du brüllst und auf und nieder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher