Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers
Autoren: Joel Rosenberg
Vom Netzwerk:
Zwei-Gewehre-Trupp in die Arme zu treiben. Sollten sie zusammenkleben, versuchen wir sie auseinanderzujagen und einzufangen. Unsere Aufgabe ist es auch, die beiden Wachposten zu töten, wenn Gwellins oder Chaks Leute sie nicht vorher erwischen. Die Sache ist ganz einfach: Wenn sie rennen, jagen wir sie. Wenn sie nicht rennen, machen wir ihnen Beine und jagen sie dann.«
    »Und?«
    Sie seufzte. »Und wenn alles schiefläuft, retten wir so viele wie möglich und hauen ab. Wir sammeln auch unsere Verwundeten ein, tragen sie aus der Gefahrenzone und behandeln sie mit Heiltränken. Danach bringen wir unsere Ärsche wieder hier rauf und warten auf Ellegon. Allerdings wäre mir lieber ...«
    »... wenn ich mitten im Getümmel wäre.« Karl unterdrückte einen Seufzer. Tennetty hatte zehn lange Jahre als Sklavin verbracht. Es gab nichts, was sie lieber tat, als im Blut der Sklavenhändler zu baden. Lady, du bist 'ne Irre; aber zum Glück für uns beide eine teuflisch erfolgreiche Irre.
    Er schaute in die Gesich ter. »Genug geredet, Leute. Pac ken wir's an.«
    Das Lagerfeuer der Sklavenhändler warf einen orangefarbenen Schein in die Nacht. Chak bildete die Nachhut. Karl hielt sich knapp zwei Meter hinter Walter und imitierte dessen gebückten Gang, als er sich durch den Wald parallel zur Straße schlich. Vorsichtig setzte er die Füße auf den feuchten Waldboden, in der linken eine gespannte, aber nicht geladene Armbrust. Ab und zu faßte er mit der rechten Hand nach dem Köcher, den er am rechten Schenkel trug.
    Ein Lederbeutel schlug geräuschlos gegen seinen linken Schenkel. Im Rücken spürte er zu seiner Beruhigung die Schwertscheide. Ein Manriki-Gusari, mit einem Stoffetzen durch die Ringe, damit er nicht klapperte, hing ihm über die Schulter. Zwei in Öltuch eingeschlagene Steinschloßpistolen steckten über Kreuz in seinem Gürtel.
    Ein verdammtes wandelndes Arsenal bin ich, dachte er. Aber...
    »Runter«, zischte Slowotski leise.
    Karl ließ sich hinter einen Baumstamm fallen. Knapp sechs Schritte hinter ihm ging Chak zu Boden und lag reglos wie eine Statue da.
    Karl versuchte zu hören, was Slowotski alarmiert hatte.
    Der Wind flüsterte in den Bäumen, die Flammen des Lagerfeuers knisterten irgendwo in der Nacht. Das war alles. Oder waren da Stimmen in der Ferne? Vielleicht.
    Slowotski winkte Chak, nach vorn zu kommen. Er selbst kroch rückwärts. Als sein Mund keine Handbreit von ihren Ohren entfernt war, flüsterte er: »Irgendwas stimmt nicht. Bleibt hier. Ich sehe mich mal um.«
    »Probleme?«
    »Vielleicht. Bin sofort wieder da. Paßt auf meine Sachen auf.« Slowotski legte das Öltuch mit seinen Pistolen auf die Wurzeln und lehnte seinen Krummsäbel daneben. Dann schlich er weg.
    Er blieb lange aus. Karl hatte seinen Puls bis dreihundert gezählt, dann aufgehört. Er lag still da und wartete.
    Verdammt, Slowotski, beeil dich! dachte er.
    Chak berührte ihn an der Schulter. »Du machst dir zu viel Sorgen, Kemosabe.«
    »Das ist meine Aufgabe, verdammt noch mal«, flüsterte Karl zurück. Er konnte nicht ewig warten. Irgendwann würden Tennetty, Weilern oder Gwellin zu nervös werden und nicht mehr auf das Signal warten, sondern angreifen. Wenn Walter und Karl dann den Magier noch nicht ausgeschaltet hatten, würden die Sklavenhändler trotz des Überraschungsangriffs im Vorteil sein. »Und nenne mich nicht Kemosabe.«
    »Wie du willst, Kemosabe.«
    Karl konnte sich bei dem kleinen, dunklen Mann völlig auf seine Treue verlassen, wenn es brenzlig wurde. Er schätzte an Chak auch sehr, daß er nichts ernst nahm, außer wenn es notwendig war.
    Vor einem Kampf machte Chak gerne Witze, weil es seinen Verstand ruhig und sein Handgelenk geschmeidig machte, wie er sagte.
    »Karl«, flüsterte Walters Stimme in der Dunkelheit. »Ich bin's.«
    »Was ...«
    »Bleib ruhig - wir haben zur Abwechslung mal Schwein. Der Magier war von den Wagen und dem Feuer weggegangen. Scheint, daß da 'ne Orgie stattfindet. Das muß wohl seine zarten Nerven beleidigt haben. Er ist mindestens hundert Meter in den Wald gegangen, um sich zu erleichtern. Na ...«
    »Was hast du gemacht?«
    »Die Kehle durchgeschnitten. Die Leiche habe ich in den Wurzeln einer alten Eiche versteckt. Ganz schön blutrünstig für mein Alter, was?«
    »Schon gut - du hast was von einer Orgie gesagt?«
    »Ja. Sie haben ein paar Frauen dabei und wechseln sich ab. Komisch, oder?«
    »Allerdings.« Das war merkwürdig. Diese Sklaven händler kamen aus Pandathaway.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher