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Hüte dich vor Dracula

Hüte dich vor Dracula

Titel: Hüte dich vor Dracula
Autoren: Jason Dark
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dieses Blut aus der Torte hervorrinnen konnte. Zusätzlich hatten wir in der Torte noch eine Kassette gefunden, auf der sich Will Mallmann mit besonders herzlichen Grüßen gemeldet hatte und uns klarmachte, daß wir uns vor Dracula hüten sollten.
    Also konnte er durchaus das Erbe dieser blutrünstigen Gestalt angetreten haben.
    Nur war Dracula selbst kein Vampir gewesen, auch wenn er oft so dargestellt wurde. Was also hatte es mit dem alten Blut auf sich? War es Draculas Blut?
    Das wiederum wollte ich nicht so recht glauben. Es mußte da noch eine andere Lösung geben.
    Jedenfalls hatte eine Fahndung nach Mallmann und dieser Reva innerhalb Deutschlands nichts gebracht. Die beiden waren verschwunden, doch sie hielten sich in London auf. Sie wollten den alten Vampirkult wieder auferstehen lassen. Dracula sollte in Mallmann einen würdigen Nachfolger bekommen. All diejenigen, die ihm dienten, waren gezeichnet worden. Mit dem roten D auf der Stirn.
    Diese Gestalt wollte ein U-Bahn-Führer gesehen haben. Da eine stille Fahndung lief, wurde die Meldung sofort an Sir James, unseren Chef, weitergegeben. Der hatte nichts Eiligeres zu tun, als Suko und mich loszuschicken.
    Auf der Strecke von Oxford zum Piccadilly Circus war er erschienen. Wir jagten mit Blaulicht zum Piccadilly Circus, wo der Verkehr mal wieder erstickte. Parkplätze gab es dort nicht, doch Sir James hatte organisatorisch vorgesorgt und ein Stück Fahrbahn absperren lassen. Die Reisenden hatten die Wagen verlassen müssen. Polizisten begleiteten sie aus den unterirdischen Bahnhöfen an die Oberwelt. Kein Zug fuhr mehr auf dieser Strecke.
    Wir kamen an, als die letzten über die Stufen der Treppe stolperten. Es waren zumeist Menschen, die das Licht des Tages scheuten und sich lieber unter der Erde aufhielten.
    Penner, Stadtstreicher, Leute mit denen man Mitleid haben mußte. Eine Frau kam mir entgegen. Sie war noch jung, ihr Gesicht zeigte Verzweiflung. Obwohl ich keine Uniform trug, hatte sie in mir den Polizisten erkannt.
    Sie stellte sich mir in den Weg. »Warum?« schrie sie. »Warum macht man das mit uns? Warum nimmt man uns die letzten Fleckchen weg?«
    »Zu Ihrer eigenen Sicherheit.«
    »Unsinn, wir…«
    Ein Beamter wollte sie wegzerren, ich war dagegen. »Hören Sie zu, Madam, es geschieht tatsächlich zu Ihrer Sicherheit. Ich schätze, daß Sie noch vor dem Dunkelwerden wieder Ihren alten Stammplatz einnehmen können. Ist das ein Wort?«
    »Kann ich mich darauf verlassen?«
    »Bestimmt.«
    »Dann ist gut.«
    Suko und ich liefen nebeneinander die Treppe hinab. Ohne Menschen wirkte dieser unter der Erde liegende Bereich kalt, leer und unheimlich. Die Züge standen.
    Kein Zischen der Bremsen war zu hören, kein Rollen der Räder, nur unsere Schritte. Aus einer Ecke zog es gewaltig.
    Polizisten standen auch an der Bahnsteigkante. Dort gingen wir hin. Der U-Bahn-Führer stand zwischen ihnen und lamentierte. Das mußte der Zeuge sein.
    Er war es auch.
    Wir erfuhren, daß er Burt Tinney hieß und ließen uns die Story noch einmal erzählen.
    Tinney redete schnell. Er verschluckte sich einige Male dabei, deutete dabei in den Schacht hinein und bauschte seine Erzählung ziemlich auf. Aus der Gestalt wurde allmählich ein Ungeheuer.
    »Jetzt mal langsam, Mr. Tinney«, sagte ich. »Wie sah er denn nun wirklich aus?«
    »Wie ich…«
    »War er ein Riese?«
    »Nein.«
    »Na, bitte. Aber er hatte das D auf der Stirn.«
    »Ja, ja,« erwiderte er schnell. »Es glühte wie ein Fanal. Es sah schlimm aus.«
    »Und er ist verschwunden?«
    »Im letzten Augenblick.« Tinney drehte sich um und deutete auf das dunkle Loch der Einfahrt. Dabei bekam er eine Gänsehaut, die sein gesamtes Gesicht bedeckte.
    »Haben Sie gesehen, in welche Richtung er lief?«
    »Nein, eigentlich nicht. Der sah aus, als würde er fliegen können, verstehen Sie?«
    »Und es war keine Einbildung?« hakte der Inspektor noch einmal nach. Tinney schlug sich gegen die Brust. »Bei mir doch nicht, Sir. Was meinen Sie, was ich schon alles hinter mir habe. Und getrunken hatte ich auch nicht. So etwas können wir uns überhaupt nicht leisten. Unser Job besteht nicht nur aus Können, das meiste ist Verantwortung.«
    Suko schlug ihm auf die Schulter. »Sie sollen es auch nicht persönlich nehmen, Mr. Tinney. Es war nur mehr eine rein rhetorische Frage.«
    »Ja, okay.«
    Ich gab Suko einen Wink. Mein Freund schloß sich mir an, die Polizisten wollten ebenfalls mitgehen, doch ich stoppte sie. »Tut mir leid,
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