Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Huendisch fuer Nichthunde

Huendisch fuer Nichthunde

Titel: Huendisch fuer Nichthunde
Autoren: Martina Braun
Vom Netzwerk:
macht, was er will, darf man ihn keinesfalls auf gleiche Höhe zu sich auf das Sofa lassen. Denn der Hund wertet dies als Gleichstellung mit dem Ranghöchsten. Gleiches Ruhen – gleiche Rechte!
     
Mein Hund sitzt ständig auf meinem Schoß oder schläft im Bett. Wenn ich mich von ihm getrennt in einem anderen Raum aufhalte, heult und bellt er und zerkratzt die Tür.
     
     
     
„Alpha“ hat das Privileg auf Individualdistanz. Wird diese verletzt, ignoriert er es zunächst; wird er weiter belästigt, bewahrt er seine Distanz durch Abwehren der Annäherung. Im Übrigen lernen so bereits die Welpen, die Ruhephasen der Erwachsenen zu respektieren.
     
    Das heißt für uns:
    •    Wir müssen uns bei aller Tierliebe das Recht bewahren, mal eine Auszeit zu nehmen: eine gemütliche Stunde in der Badewanne, ein Mittagsschläfchen ohne Ballwerfen, was auch immer!
    •    Der Hund muss lernen zu akzeptieren, dass wir das Recht auf Individualdistanz haben. Auch das berühmte: „Er ist so anhänglich! Wenn ich irgendwo sitze, liegt er auf meinen Füßen“, sollten wir unterbinden. Das hat nämlich nichts mit Anhänglichkeit zu tun, sondern mit „Einfluss auf das allgemeine Geschehen nehmen“. Ganz nach dem Motto: „Du stehst nicht auf, ohne dass ich es merke.“
     
•     Mein Hund geht zuerst, das heißt vor mir durch Türen, Eingänge, Treppen.
    •    Mein Hund steht immer quer, ständig muss man über ihn hinwegsteigen.
    •    Mein Hund bestimmt, wo der Spaziergang hingeht/welchen Weg wir nehmen.
    •    Mein Hund zerrt und zieht an der Leine, ich hänge entweder hintendran oder warte, bis er ausgiebig geschnüffelt hat.
     
     
Beispiel: Tiefschneewanderungen eines Wolfsrudels; „Alpha“ geht voraus, das heißt, er führt nicht nur, sondern hat hiermit sicher auch den härtesten Job (= Rudelerhalt! Der Schwächste ist der Letzte und läuft auf einer gut geebneten Bahn!) Keinem Wolf würde es in den Sinn kommen, „Alpha“ zu überholen, sich quer in den Weg zu stellen und gemütlich herumzuschnüffeln und „Alpha“ würde nie warten, bis jedes Rudelmitglied fertig geschnüffelt hat!
     
    Das heißt für uns:
    •    Wir müssen lernen, die Initiatoren jeglicher Aktivitäten zu werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Hund unsere Bewegungsfreiheit oder -richtung bestimmt, da wir damit unsere Stellung als Rudel(an)führer abgeben. Andernfalls lassen wir uns nämlich von ihm manipulieren.
    •    Wir müssen uns einfach klarmachen, dass es für unseren Hund extrem verwirrend ist, wenn wir ihm einerseits erlauben, vor uns die Treppe hinunterzustürmen und den klingelnden Besucher als Erster überschwänglich zu überfallen, andererseits aber von ihm erwarten, dass er uns außerhalb des Hauses folgt, nicht an der Leine zieht und auf Zuruf ohne zu zögern kommt. Unser Hund kann nicht in zwei Welten leben!
     
Mein Hund lässt sich Futter/Knochen nicht abnehmen oder klaut vom Tisch.
Nur der Rangniedrige gibt sein Futter ab.
     
     
    Das heißt für uns:
    •    Wenn unser Hund vom Tisch klaut, ist es primär unser Fehler, da wir ihm ermöglicht haben, es zu tun! Vielleicht haben wir sogar irgendwann einmal darüber gelacht, als er noch klein war? Dann haben wir sein Verhalten also doppelt belohnt: Zum einen durch Beachtung und Gelächter, zum anderen durch die direkte Futterbelohnung, die er durchs Klauen erhalten hat.
    •    Wenn der Hund uns anknurrt, sobald wir ihm etwas aus dem Maul nehmen wollen, sieht er uns ganz klar als rangniedrig an. Vielleicht erschrecken wir beim ersten Mal und weichen mit der Hand zurück. Aber spätestens beim zweiten Mal müssen wir ganz rigoros durchgreifen. Sonst haben wir verspielt!
    •    Bei Hunden mit der Neigung, Futter (oder andere Dinge) gegen den Halter verteidigen zu wollen, ist dringend geraten, anonym zu füttern. Das heißt, das Fressen wird vorbereitet und an den Fressplatz gestellt, ohne dass der Hund zuschauen kann. Erst dann lässt man den Hund in den Raum. Denn: „Nur der Rangniedrigste gibt sein Futter ab.“ Eine andere Möglichkeit wäre, auf Handfütterung umzustellen. Das Futter gibt es nicht umsonst, sondern für richtiges Verhalten, und zwar im und außer Haus.
     
Mein Hund markiert/kotet in der Wohnung, obwohl er stubenrein und physisch gesund ist.
     
Das Markieren des Reviers und vor allem des Höhlenkomplexes ist „Alpha“ vorbehalten. Kein Rangniedriger würde es wagen, dort zu markieren (Urin und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher