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How to be really bad (German Edition)

How to be really bad (German Edition)

Titel: How to be really bad (German Edition)
Autoren: Hortense Ullrich
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ich Arnos bösen Plan vereiteln könnte, als plötzlich Sybille mit den Zwillingen rechts und links an der Hand in der Tür stand. «Pass doch mal bitte kurz auf die beiden Teufelchen auf. Die haben heute nur Unsinn im Kopf.»
    Bei dem Wort Teufelchen zuckte ich wieder zusammen. Sybille wird sich das abgewöhnen müssen. Ich sah Hanna und Lotta misstrauisch an.
    «Ich mag keine kleinen Kinder.»
    Sybille war nicht gekränkt. «Das ändert sich, wenn du mehr Zeit mit ihnen verbringst. Du würdest mir damit wirklich sehr helfen. Nur für eine halbe Stunde. Außerdem ist es ein schönes Gefühl, mal was Gutes zu tun.»
    Ich bin nicht hier, um Gutes zu tun! Im Gegenteil!
    Sie wartete gar nicht ab, sondern schob die Kleinen in mein Zimmer und schloss die Tür hinter uns dreien.
    Feindselig betrachtete ich sie. «Ich werd nicht mit euch spielen!»
    Lotta stellte gleich klar: «Ich will auch nicht mit dir spielen.»
    «Aber du musst mit uns spielen!», schimpfte Hanna.
    «Ach ja? Wer sagt das denn?»
    «Sybille.»
    «Eure Mami», korrigierte ich.
    «Sybille ist doch unsere Mami, du Dummkopf!»
    «Selber Dummkopf!», fauchte ich zurück. «Und heul jetzt bloß nicht!»
    «Ich will aber heulen!»
    «Dann heul.»
    Ich sah auf die Uhr. Es waren nicht mal zwei Minuten vergangen.
Seht ihr mich als Babysitter? Genau. Ich mich auch nicht.
    Aber ich hatte eine grandiose Idee!
    «Kommt mal mit, ihr zwei, wir spielen jetzt was.»
    «Was denn?»
    «Ein neues Spiel. Es heißt: ‹Vertreib den Arno›. Kennt ihr das?»
    «Wie geht das?»
    «Ihr kennt doch Arno.»
    «Der Mann, der Gabriel immer hilft?»
    Es klingt echt doof, wenn Kinder ihre Eltern mit Vornamen anreden. Aber egal. Und Arno als «Mann» zu bezeichnen … Na ja.
    «Ja, genau der. Wer von euch schafft es, Arno zu verjagen? Wem es zuerst gelingt, hat gewonnen.»
    «Was denn?»
    «Was ihr wollt. Ist egal.»
    «Nein, du musst das sagen.»
    Meine Güte, sind die nervig.
    «20 Euro.»
    «Nee.»
    «20 Euro sind viel Geld.»
    «Ich will kein Geld, Geld ist doof.»
    «Wie wär’s mit einem Hund?»
    «Ja! Wir wollen einen Hund!»
    Na bitte, geht doch.
    Ich stand auf, die beiden griffen nach meinen Händen. «Nicht anfassen! Kommt mit, wir suchen Arno.»

    Er stand vor dem Haus und plauderte mit Greta.
    Ich zischte Hanna und Lotta ins Ohr: «Nun lauft schon. Denkt an unser Spiel: Vertreib den Arno!»
    Sie rasten kreischend los und stürzten sich auf ihn. Sie klammerten sich an seine Beine und seine Arme, sie kreischten und johlten, versuchten ihn am Weitergehen zu hindern und zu Boden zu reißen. Beide gleichzeitig. Rechts und links. Arno strampelte und lachte, rief, dass sie ihn loslassen sollten, und kitzelte die beiden.
    Wieso war er nett zu den Kröten?
    Greta rief: «Lotta! Hanna! Sofort aufhören! Lasst Arno in Ruhe!» Schnell lief sie zu ihm und ihren Geschwistern. Aus Gretas Befreiungsaktion wurde ein fröhliches, wildes Gerangel. Alle hatten großen Spaß. Greta sah sehr glücklich aus.
    Ich kapitulierte.
    Für mich gab es hier nichts mehr zu tun.
    Ich griff nach meinem Handy und rief Sam an. Wir verabredeten uns in der Stadt. Im Park.

    Als ich dort ankam, saß er auf einer Bank. Er lächelte mich an, was meinem Hautton nicht besonders guttat, ich verfärbte mich leicht rötlich. Am liebsten wäre ich ihm um den Hals gefallen. Aber hey, ich war ja nicht lebensmüde.
    Er nahm ganz behutsam meine Hand, das Kribbeln stellte sich ein. «Ich freue mich riesig, dich zu sehen.»
    «Ich mich auch.» Ich korrigierte mich. «Also, ich wollte damit sagen: Ich freue mich, dich zu sehen. Nicht, dass ich mich freue, dass du dich freust, mich zu sehen. Obwohl mich das natürlich auch freut.»
    Sam sah mich belustigt an.
    Ich zuckte die Schultern: «Verliebtsein hat sehr beunruhigende Auswirkungen auf die Fähigkeit, normal zu reden und zu denken.»
    «Na ja, die gute Nachricht ist, dass es dem Zuhörer nicht weiter auffällt, wenn er ebenfalls verliebt ist.»
    Irgendetwas in mir drin jubelte laut. Ich hoffte sehr, Sam konnte es nicht hören.
    Wir liefen eine Weile schweigend nebeneinander her. Dann blieb Sam stehen und sah mir tief in die Augen. «Lilith, ich muss dir etwas sagen. Ich hätte es schon viel früher sagen sollen, aber irgendwie war nie der passende Moment.»
    Plötzlich zuckte er zusammen, starrte voller Panik an mir vorbei und ließ meine Hand los.
    Ich drehte mich um und machte wahrscheinlich ein ähnlich schockgefrorenes Gesicht wie Sam.
    «Paps!», quiekte ich. «Was
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