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How to be really bad (German Edition)

How to be really bad (German Edition)

Titel: How to be really bad (German Edition)
Autoren: Hortense Ullrich
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machst du denn hier?»
    «Den Scherbenhaufen zusammenkehren, den du verursachst. Was soll das?»
    «Was soll was?»
    «Das frag ich nicht dich, sondern Samuel!», brüllte mein Vater.
    Ich drehte mich wieder zu Sam.
    Er sah mich eindringlich an und sagte: «Lilith, was dein Vater dir gleich sagen wird, ändert nichts an meinen Gefühlen für dich.»
    Ich schluckte. Er kannte meinen Vater? Was kam denn jetzt?
    «Gefühle?», zischte mein Vater. «Ich hoffe, wir reden hier von Hass, Verachtung, Zorn oder Rachsucht!»
    Sam fuhr unbeirrt fort: «Ich hab nur getan, was dein Vater mir befohlen hat.»
    «Mein Vater hat dir was befohlen?»
    Ich sah zwischen Sam und meinem Vater hin und her. «Wieso kennt ihr euch?»
    «Samuel ist Asmodis Sohn. Er ist einer unserer besten Außendienstmitarbeiter!»
    Ich sah Sam entsetzt an, sein Blick war weiterhin offen und bittend.
    Mein Vater war nicht mehr zu halten, er brüllte Sam an: «Du solltest dich mit ihr anfreunden, in ihrer Nähe bleiben, damit sie keine Dummheiten macht!»
    «Was soll denn das heißen?» Ich drehte mich empört zu meinem Vater.
    «Lilith, du glaubst doch nicht, dass ich dich ganz alleine ohne Aufsicht unter den Menschen herumlaufen lasse. Ich hab Samuel hergeschickt, damit er auf dich aufpasst!»
    «Was?»
    «Und als die Sache drohte aus dem Ruder zu laufen, hatte ich dich doch ständig gewarnt!»
    «Du hast mich vor Arno gewarnt!»
    «Wer ist Arno?»
    Ich sah ihn groß an. Der Inhalt unseres Gesprächs sickerte nur langsam in mein Bewusstsein. Ich murmelte: «Ein kleiner, schüchterner, harmloser Gärtnerlehrling.»
    Ich wandte mich an Sam. «Du hast also nur so getan, als hättest du dich in mich verliebt?»
    «Nein. Ich hab …»
    Ich unterbrach ihn: «Und wieso kannst du Leute ohne Probleme berühren?»
    Mein Vater antwortete für ihn: «Samuel hat ein Desensibilisierungstraining gemacht. Er wurde speziell dafür ausgebildet, sich normal unter Menschen zu bewegen.»
    Ich rückte von ihm ab.
    Sam sah mich verzweifelt und bittend an.
    Die Stimme meines Vaters dröhnte in unser Schweigen. «Lilith, wie konntest du mir das antun? Du sollst eines Tages die Firma übernehmen, und dann machst du so einen fatalen Fehler! Du erkennst nicht einmal, wenn unseresgleichen vor dir steht.»
    Ich war verwirrt, erschüttert, gekränkt, ich fühlte mich verraten. Ich drehte mich zu Sam. «Ich hasse dich!»
    Sam sank in sich zusammen wie ein Häufchen Elend.
    Dann drehte ich mich zu meinem Vater um: «Und dich hasse ich auch! Wie konntest du mir das antun!»
    «Lilith, es reicht jetzt. Deine Vorstellung hier ist zu Ende. Wir werden uns überlegen müssen, wie es weitergeht.» Er knurrte sehr drohend: «Das Gleiche gilt für dich, Samuel. Melde dich morgen bei mir.»
    Sam sah meinen Vater ernst an. «Chef, wir haben ein Problem: Ich habe mich wirklich in Ihre Tochter verliebt.»
    Ich horchte auf und sah Sam an.
    Er lächelte.
    Ich lächelte.
    Ich spürte, dass er die Wahrheit sagte.
    Mein Vater fuhr entsetzt einen Schritt zurück.
    «Was ist los mit euch?», fragte er schaudernd.
    Wir drehten uns zu ihm und wollten antworten. Er hob abwehrend die Hände: «Still! Keinen Ton! Ich will nichts davon hören!» Er schüttelte sich noch einmal voller Ekel und fluchte: –––
Sorry, Zensur. Ist zu übel wenn er flucht!
    Ich strahlte, stellte mich neben Sam und sah herausfordernd meinen Vater an.
    «Und, Paps? Was machst du jetzt? Wir sind verliebt.»
    Sam legte den Arm um mich, ich zuckte nur ganz kurz zusammen, dann genoss ich seine Nähe.
    «Seid ihr denn total verrückt geworden? Liebe ist ein Gefühl, das bei uns nicht existiert! Ihr seid nicht verliebt! Weil es gar nicht geht!»
    «Doch, sind wir», sagte Sam. «Keine Ahnung, wie das passieren konnte.»
    Ich stellte die Frage, die mich schon sehr lange beschäftigte: «Was passiert eigentlich, wenn wir uns verlieben?»
    Mein Vater brüllte: «Ihr verliert die Fähigkeit, böse zu sein. Das ist doch klar wie Kloßbrühe!»
    «Das ist alles?»
    Sam und ich strahlten uns an.
    «Sollen wir es mal mit einem Kuss probieren?», fragte er. «Es wäre mein erster.»
    «Meiner auch. Ich hoffe, mein Kopf explodiert nicht.» Tat er nicht.
    Sam und ich küssten uns, und alles, was passierte, war, dass es bis in meine Zehenspitzen hinein kribbelte, und außerdem – und das ist jetzt echt merkwürdig – glaubte ich, Engel singen zu hören.
    «Hört sofort damit auf!», brüllte mein Vater.
    Ein paar Funken sprühten, und es roch leicht
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