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How to be really bad (German Edition)

How to be really bad (German Edition)

Titel: How to be really bad (German Edition)
Autoren: Hortense Ullrich
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unser Essen bezahlte. Nun musste ich nur noch dafür sorgen, dass der gute Dr. Robert Wüstenhagen dort heute Abend nicht auftauchte.
    Ich wählte die Nummer, die auf der Internetseite angegeben war.
    «Guten Tag, H2B, hier spricht Justine. Kann ich bitte mit Dr. Wüstenhagen sprechen? – Worum es geht? Ja, also wir sind untröstlich, aber es ist ein Malheur passiert, wir haben Ihren Tisch für heute Abend leider doppelt gebucht, und da die anderen Herrschaften mit ihrer Reservierung früher waren, wollten wir Sie fragen, ob es wohl möglich ist, dass Sie uns statt heute Abend morgen Abend beehren. Vielleicht dürfen wir Sie nach Ihrem Essen an einer unserer Bars zu einer Flasche Champagner einladen? Als Entschuldigung und Wiedergutmachung. – Gerne. Ich warte. – Kein Problem, sagt er, sehr schön. Ich danke sehr für Ihre Kooperation. – Ja, eine Flasche Champagner ist immer ein gutes Argument.»
    Ich legte auf und lächelte. Ich war soooo gut!
Falls ihr euch fragt, wie der supercoole Club-Abend im H2B war – keine Ahnung. Ich war nicht da. Ich lag heulend im Bett. Ja, auch die Tochter des Teufels heult. Wenn sie verliebt ist. Und weil sie verliebt ist. Es hat mich echt erwischt.
Verdammte Liebe!

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 14
    Als ich statt in der Schule auf der Bank an der Bushaltestelle saß und mit meinem Laptop und meinem Handy den grandiosen Auftritt im H2B vorbereitete, blieben immer wieder Passanten stehen und starrten mich an. Das nervte.
    «Was ist?», fauchte ich eine ältere Dame an, die ihren Blick gar nicht von mir lösen konnte.
    Sie erschrak etwas und meinte entschuldigend: «Ich hab nur dein Kleid bewundert. So eins hatte ich auch mal, als ich jung war.» Dann ging sie schnell weiter.
    Als sie jung war? Mann, das ist bestimmt hundert Jahre her. Verflixt! Dieses dämliche Strickkleid.
    In dem Ding konnte ich mich doch nicht mit Sam treffen!
    Sollte ich flugs heim und mich umziehen? Aber Greta hatte ihrer Mutter ja bereits erzählt, dass ich nach der Schule nicht heimkam, weil ich zur Bibliothek musste. Ich wollte das System nicht durcheinanderbringen. Was nun?
    Okay: Stadt. Jeans und Bluse kaufen, Strickkleid in Schultasche stopfen.

    Als ich wenig später zu diesem chinesischen Restaurant ging, wo ich mit Sam verabredet war, schien mein Leben noch in Ordnung. Obwohl ich so nervös war, dass mir fast übel wurde und ich kaum Luft bekam.
    Boy, oh Boy, wenn allein schon der Gedanke an Sam mir solche körperlichen Probleme verschaffte, würde ich auf der Stelle tot umfallen, wenn ich ihn sah? Hoffentlich nicht.
    Wäre mir echt unangenehm.
    «Hi», sagte Sam hinter mir und berührte mich leicht an der Schulter.
    Ich zuckte zusammen und sprang einen Schritt zur Seite.
    Er hob erschrocken beide Hände. «Was ist los?»
    «Du … hast mich erschreckt, das ist alles.»
    «Du hast aber schon damit gerechnet, mich hier zu treffen?»
    «Deshalb bin ich hier», knurrte ich humorlos.
    «Gut, dann lass uns reingehen.»
    Er hielt mir die Tür auf, und ich achtete panisch darauf, einen großen Abstand zwischen uns zu halten. Wir schwiegen. Auch noch als wir uns gegenüber am Tisch saßen. Das war schon ein kleiner Rekord.
    Sam brach schließlich nach gefühlten drei Stunden das Schweigen.
    «Lilith …», begann er.
    Ich setzte mich aufrecht hin und bemühte mich, ganz ruhig zu atmen. Ich hatte echt Panik vor dem, was er nun sagen würde.
    «Lilith … das Huhn süßsauer ist echt gut hier. Kann ich empfehlen.»
    Ich war über die Harmlosigkeit seines Satzes so verblüfft, dass ich anfing zu lachen.
    Was ihn wiederum irritierte.
    «Was? Was ist daran so lustig?»
    «Nichts», prustete ich, «es ist nur, ich war, ich dachte … Ich mag Huhn. Ich mag süßsauer. Ich hätte gern das Huhn süßsauer.»
    Sam zog ein leicht gekränktes Gesicht.
    Es tat mir leid, ich wollte ihn nicht kränken, aber ich war auf das Schlimmste gefasst gewesen, und dann kam er mit so was Banalem wie Huhn süßsauer.
    Der Bann war gebrochen. Ich entspannte mich. «Hör zu, ich halte nichts von Spielchen, von strategischem Vorgehen oder berechnenden Aktionen.» Wow, das war ja wirklich eine hundertprozentige Lüge. «Deshalb würde ich gerne ganz offen mit dir reden.»
    Er sagte nichts, wartete nur ab.
    Ich seufzte. «Ich war noch nie verliebt, also kenne ich mich auf dem Gebiet nicht besonders gut aus. Genau genommen gar nicht. Wenn all die körperlichen Reaktionen, die ich habe, wenn ich mit dir zusammen bin, nicht durch
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