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Hotel Transylvania

Hotel Transylvania

Titel: Hotel Transylvania
Autoren: Chelsea Quinn Yarbro
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könnt Ihr über die Rache nachdenken, die ich an Euren Gefährten nehmen werde.« Er verneigte sich höhnisch, floh zur Tür und winkte Beauvrai und Châteaurose, ihm zu folgen.
    Wenige Augenblicke später hörte Saint-Germain, wie die Tür zuschlug und der Riegel mit einem unerbittlichen Geräusch einschnappte. Er warf einen Blick auf die Flammen, die sich immer näher fraßen und das Holz und die Stoffe verzehrten, die seit über tausend Jahren Bestandteile der Kapelle gewesen waren. Wenn er Luft holte, versengte die Hitze ihm die Lunge, und er spürte, wie seine Augenbrauen verkohlten.
    Er durfte nicht länger zögern. Er wich zum Altar zurück, sammelte seine Kräfte und rannte dann auf die Flammen zu, sprang in die Luft, überschlug sich und machte sich im Flug so klein wie möglich. Auf der anderen Seite der Feuerwand landete er auf den Füßen, sank auf ein Knie, dann sprang er wieder auf und hustete, als der Rauch ihm in die Lungen drang.
    Ein warnendes Gepolter ertönte, und dann stürzte ein großer Teil der Decke ein, enthüllte den leeren Keller darüber und entfachte das Feuer zu neuer Kraft, als frische Luft zuströmte. Saint-Germain blieb einen Augenblick stehen und überlegte, ob er die Tür aufbrechen sollte, aber das Feuer griff bereits nach dem Holzboden des Kellers. Zeit war ein Luxus, über den er nicht mehr verfügte.
    Eine der herabgestürzten Deckenstreben war noch nicht verbrannt. Er stemmte sie gegen die Wand und zog sich eine Hand über der anderen daran in die Höhe. Die Hitze machte ihm allmählich zu schaffen, und seine Augen brannten unter dem Rauch.
    Als er den Kellerboden erreichte, hörte er das Geräusch laufender Schritte. Er begriff, dass er Saint Sebastien überholt haben musste, und dass die verderbten Männer hinter ihm herankamen. Er holte tief Luft, dann spurtete er zum Laboratorium der Zauberer. Er wusste, dass er sie dort abfangen konnte.
    Kaum hatte er die Tür aufgerissen, als Saint Sebastien, Beauvrai und Châteaurose erschienen. Der Arbeitsraum der Zauberer war leer bis auf die zwei Athanore, und einer davon glühte unter einer Hitze, die das Feuer weit übertraf, das bereits an den Wänden dahinter zu nagen begann.
    »Wohlgetroffen«, sagte Saint-Germain, als er in das Zimmer trat.
    Châteaurose blieb zuerst stehen und stieß einen sonderbaren Schrei aus. Sein Gesicht war das eines Mannes, der seinen schlimmsten Albtraum träumt und sich vor dem Erwachen fürchtet.
    Beauvrai war für Worte zu erschöpft. Er riss einen Arm hoch, als wolle er einen Schlag abwehren.
    Aber Saint Sebastien lächelte. »Das denke ich nicht«, sagte er und griff nach dem Athanor, der ihm am nächsten stand. Es war der größere von neuerer Bauart.
    Was er hatte tun wollen, wurde nie bekannt, denn als seine Hände die erhitzten Ziegel berührten, schrie er auf, und im Zurücktaumeln stieß er den alchemischen Ofen um. Ein gedämpftes Knacken erklang, dann blähte sich die Ziegelwandung des umgefallenen Athanors auf, sackte wieder in sich zusammen und zerbarst mit einem Knall. Weißglühende metallene Anordnungen wurden sichtbar; sie waren verbogen und gaben die kostbare geschmolzene Verbindung aus Kohlenstoff und Azoth frei, die sich in einem dünnen, brennenden Bach über den Boden ergoss, und Flammen breiteten sich entlang ihres Weges aus.
    Châteaurose, der davon noch am weitesten entfernt stand, rannte daran vorbei. Wahnsinn stand in seiner Miene, und Schaum sprenkelte seine Lippen. Seine Robe huschte über die brennenden Elemente, aber er rannte zu rasch, als dass selbst diese hungrigen Flammen hätten überspringen können.
    Wo der Schmelzfluss aus Kohlenstoff und Azoth Metall oder kühleres Holz berührte, bildeten sich kleine Diamanten wie helle Salzflecken am Strand, wenn das Meer sich im Ebbgang zurückgezogen hatte. In der zunehmenden Hitze funkelten die Diamanten und leuchteten in dem Feuer, das sie umschmeichelte.
    »Das Geheimnis der Edelsteine«, sagte Saint-Germain zu Saint Sebastien. »Denke daran, während du stirbst.« Schon trat er den Weg zur Tür an.
    Mittlerweile waren die Wände geschwärzt, und im Raum stand dichterer Qualm. Beauvrai stand neben der offenen Tür, die in die Kapelle führte. Aus jeder seiner Bewegungen sprach Unschlüssigkeit. Er hustete ein oder zweimal, dann sagte er zu Saint Sebastien: »Von den Edelsteinen habt Ihr mir nie etwas gesagt, Clotaire. Das missfällt mir.« Er hob die Hand an den Mund und hustete würgend.
    Saint-Germain hatte nun den
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