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Hotel Cosmos

Hotel Cosmos

Titel: Hotel Cosmos
Autoren: Jonathan Burke
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und keine weiteren Unannehmlichkeiten auftreten. Hotel Cosmos stand ihnen zu Diensten, und das Geschehene vergaß man doch am besten …
    Die unbeholfene, verhüllte Gestalt des Aldebaraners Delmo kam mühsam auf Harrison zu.
    „Ich muß Ihnen etwas mitteilen –“
    Ehe er weitersprechen konnte, erkannte er, daß Harrisons Aufmerksamkeit abgelenkt worden war.
    Marilyn strebte auf ihn zu. Diesmal konnte es keinen Zweifel über den Ausdruck ihrer Augen geben; er war echt. Ihre Hand berührte die seine, und als sie sich anlächelten, waren sie sich nur ihrer selbst und keiner Seele in ihrer Nachbarschaft bewußt.
    Delmo hustete aufgeregt. Ein aldebaranisches Husten war zweifellos ein bemerkenswertes Geräusch, aber es schien nicht an Harrisons Ohren zu dringen.
    Marilyn murmelte: „Liebling, ich habe mir solche Sorgen gemacht. Warum hast du das Geschöpf heruntergelassen und es nicht oben betäubt, sobald du es durchschaut hattest?“
    „Unsere kleinen Waffen sind dazu nicht vertrauenswürdig genug. Ich konnte den Uranier nur lähmen. Und außerdem wäre mir keine Zeit geblieben, zum Visi zu gehen, meine Genehmigung zu erteilen und dann die Abteilung nach oben zu bringen. Ich wollte unseren uranischen Freund hier unten sehen, wo er in Sekundenschnelle überwältigt werden konnte. Solange er sich nicht auf die wahren Resonanzen von Bradys Hirn einstellte und erkannte, daß Brady kein menschliches Wesen war –“
    „Aber es hätte ihm gelingen können“, unterbrach sie ihn, und ihre Hand faßte die seine enger.
    „Ja“, stimmte Harrison zu, „aber es kam nun einmal anders. Und damit wäre der Fall erledigt.“
    Steve Osmond kam an ihnen vorüber und nickte ihnen ein fröhliches Lebewohl zu. „Ich schaffe es gerade noch“, rief er über die Schulter zurück. „Ich werde der Zeit ein Schnippchen schlagen.“
    „Und was wird aus uns?“ forschte Marilyn sacht.
    „Das hängt von dir ab.“
    „Wirklich? Das ist seltsam, denn meine Zukunft wiederum hängt von dir ab. Wir scheinen alle voneinander abhängig zu sein.“
    „Und das ist auch gut so“, schloß Harrison.
    Es verstieß gegen die Vorschrift, wenn man bedachte, daß er noch im Dienst war, aber er küßte sie. Jemand klatschte Beifall. Keiner von beiden achtete darauf.
    Delmo machte sich bemerkbar. „Verzeihung …“
    Harrison wandte sich gereizt nach ihm um. „Was, zum Henker, ist denn los?“
    „Ich muß Sie sprechen. Ich muß Ihnen melden, daß Geschöpfe vom Katzenjammer-Planeten den Versuch unternehmen, sich die Erde zu unterwerfen.“
    „Was?“
    „Zumindest wäre das möglich. Vielleicht sind sie schon dort. Ich hätte eher reden sollen. Sie mögen sich zu Hunderten eingeschlichen haben.“
    „Dann geht das mich nichts an“, erklärte Harrison. „Ich befasse mich nur mit einem Verbrecher auf einmal. Am besten erstatten Sie jemand anderem Bericht.“
    „Aber …“
    „Wenn es sich um eine Invasion handelt, ist es Sache der Armee, sich darum zu kümmern“, schloß Harrison ungeduldig. „An Ihrer Stelle würde ich beim örtlichen Raumflottenstützpunkt vorsprechen.“
    „Dort war ich schon, aber niemand wollte mir glauben. Es ist wichtig – sehr wichtig.“
    „Wirklich?“ fragte Harrison.
    Er legte den Arm um Marilyn. Coleman ließ sich in einer Ecke nieder und seufzte erschöpft. Delmo blickte zu ihm hinüber, kam zu einem Entschluß und tappte zu ihm hin. Er meinte ratlos:
    „Die Erde kann in Gefahr schweben. Es ist wichtig. Warum will Ihr Vorgesetzter mir nicht zuhören?“
    „Vielleicht hält er das für wichtiger, womit er sich im Augenblick beschäftigt.“
    „Das verstehe ich nicht“, entgegnete Delmo ratlos.
    „Wenn Sie dieses Mädchen sehen und nicht begreifen“, versetzte Coleman überzeugt, „dann müssen Sie völlig fremdartig sein.“ Dann starrte er Delmo an und grinste. „Was sage ich? Natürlich sind Sie fremdartig.“
    „Allerdings“, bestätigte Delmo würdevoll. „Aber ich wünsche dem Volk der Erde nur Gutes. Ich möchte Ihnen sagen, daß sie sich in Gefahr befinden.“
    „Fein“, meinte Coleman beruhigend. „Wirklich anständig von Ihnen.“ Er klopfte auf den Sessel neben sich. „Nehmen Sie Platz und erzählen Sie mir alles. Der Chef hat wahrscheinlich noch eine Weile zu tun. Ich glaube nicht, daß wir sehr in Eile sind.“
    „Aber Sie sollten es sein. Vielleicht bleibt nur noch wenig Zeit.“
    „Ach, verderben wir Ihnen nicht den Spaß.“ Coleman streckte sich behaglich aus. „Also,
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