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Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung

Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung

Titel: Hot Shots- Firefighters: Gefährliche Begegnung
Autoren: Bella Andre
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Ahnung davon gehabt, was im Leben wirklich zählte. Das hatte er erst dank Joseph gelernt.
    Joseph Kellerman hatte seinen jugendlichen Sturzflug aufgehalten, weil Logans Mutter ihn darum gebeten hatte, als sie bemerkte, dass Logan sich mit den falschen Leuten abgab. Sie hatte ihren Exfreund – einen erfahrenen Hotshot – angefleht, er möge ihr helfen, ihren Sohn da rauszuholen. Joseph war der beste Waldbrandbekämpfer, den es je gegeben hatte. Logan hatte nie jemanden kennengelernt, der an das Format seines Lehrmeisters heranreichte. Oder an seine Leidenschaftlichkeit.
    Er klopfte an die unverschlossene Vordertür, dann öffnete er sie. Hier, in der Blockhütte unter Kiefern, hatte er sich von einem verwirrten, außer Kontrolle geratenen Teenager zu einem Mann entwickelt. Jedes Jahr ragten die Kiefern ein Stück höher in den Himmel, und genauso wuchs mit jedem Jahr sein Respekt gegenüber dem, was Joseph für ihn getan hatte. Er hatte ihm nicht nur den Arsch gerettet, in einer Zeit, in der er sich wie ein Vollidiot benommen hatte, sondern ihm auch eine Zukunft geschenkt.
    Die Luft in dem Wohnzimmer mit der gewölbten Decke war abgestanden, und aus der Küche drang ein Geruch wie von verwesendem Fleisch herüber. Sobald dieses Feuer gelöscht war, musste er umgehend wieder herkommen und aufräumen. Joseph brauchte dringend eine Putzhilfe, aber er hatte bislang noch keine Idee gehabt, wie er dem alten Mann die Sache schmackhaft machen konnte.
    Er war gerade dabei, die Vorhänge aufzuziehen und die Fenster zu öffnen, um etwas frische Luft ins Zimmer zu lassen, als Joseph durch die Hintertür hereinkam.
    »Mir war so, als hätte ich einen Waldbrand gerochen.«
    Logan fiel sofort auf, wie fleckig und zerknittert Josephs Kleider waren. Es musste doch jemanden geben, den er dazu bringen konnte, wenigstens einmal die Woche vorbeizuschauen und sich um die Wäsche zu kümmern.
    »Wir hätten dich heute da draußen brauchen können.«
    Joseph bahnte sich einen Weg durch die aufgetürmten Zeitungsberge, vorbei an Unmengen leerer Getränkedosen. Er zog ein paar Coladosen aus dem Kühlschrank und warf Logan eine davon zu.
    »Auf gar keinen Fall. Ich wäre eine größere Belastung als jeder Anfänger.« Er setzte sich in seinen abgewetzten Kordfernsehsessel. »Sind alle heil rausgekommen?«
    Einen langen Moment kämpfte Logan mit sich. Er wollte Joseph nicht anlügen, aber wie viel Wahrheit konnte er in diesem Zustand überhaupt ertragen? Am Ende entschied er sich, Joseph gegenüber so ehrlich zu sein, wie es ihm möglich war. Sein alter Lehrmeister durchschaute es ohnehin mit untrüglicher Sicherheit, wenn ihm jemand Mist erzählte.
    »Sam, Connor und ich sind in einen Feuersturm geraten.«
    Joseph verzog die Stirn. »Wie zur Hölle seid ihr bloß oberhalb des Feuers gelandet?«
    »Ganz ehrlich, ich weiß es nicht«, gab Logan zu. »Aber ich hätte meine Männer da eher rausholen müssen. Ich trage die Verantwortung.«
    »Gib dir nicht die Schuld, mein Junge. Das hätte jedem passieren können. Verflucht, sogar mir ist das einmal passiert! Wyoming, 1974. Ein entsetzliches Feuer. Der Wind drehte sich, ein Blitz schlug ein, und alles ging in Rauch auf. Wir haben uns vor Angst fast in die Hose gemacht, während wir den Berg hochrannten.« Josephs Blick verlor sich kurz in der Erinnerung, doch zum Glück wurde er schnell wieder klar, und der alte Mann sprach weiter: »Hauptsache, ihr seid alle noch am Leben.«
    Logan wusste, dass Joseph recht hatte. Aber er war immer so stolz auf die niedrige Verletzungsrate unter seinen Männern gewesen, und außerdem konnte er es nicht ertragen, einen von ihnen leiden zu sehen.
    »Connor ist im Krankenhaus. Seine Hände und Arme sind hinüber.«
    Joseph ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Verbrennungen heilen wieder.«
    So dankbar Logan für die aufmunterten Worte auch war, deswegen war er nicht hierhergekommen. Es war an der Zeit für eine ernsthafte Unterhaltung. Das ließ sich nicht länger aufschieben.
    Er stand auf und öffnete die Hintertür. »Lass uns kurz rausgehen. Wir müssen reden.«
    Verwundert folgte ihm Joseph auf die rückwärtige Veranda, die sie im Sommer vor fünf Jahren gemeinsam gebaut hatten. Es war ein gutes, schweißtreibendes Projekt gewesen, mit jeder Menge blauschwarzer Daumennägel, die nach einer Weile abfielen, und Dutzenden von Besuchen im Baumarkt auf der Suche nach dem perfekten, astreinen Rotholzstück und jeder Menge zusätzlicher Nägel. Auf dieser
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