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Horror-Horoskop

Horror-Horoskop

Titel: Horror-Horoskop
Autoren: Jason Dark
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Leitern miteinander verbunden. Ihr Holz war ebenso glatt wie das der Planken, und es kam schon einer lebensgefährlichen Exkursion gleich, sich auf dem schwankenden Gerüst zu bewegen.
    Natürlich tat ich so etwas nicht ohne Grund. Und dieser Grund war ein Brief gewesen, den mir ein Bekannter aus Österreich geschickt hatte. Dem Brief war ein dringender Anruf gefolgt.
    Wenn ich dem Geschriebenen und den Worten des Mannes Glauben schenken wollte, dann braute sich über unseren Köpfen etwas Schreckliches zusammen, und Chandler warnte nicht ohne Grund, so gut kannte ich ihn, denn wir hatten einige gemeinsame Abenteuer hinter uns gebracht.
    Es ging um eine Rache.
    Die Rache sollte aus dem Unsichtbaren erfolgen und die Personen treffen, die an einem bestimmten Projekt gearbeitet hatten, das von einem Professor Fernando Crion geleitet wurde. Diesem Mann war es tatsächlich gelungen, eine Spur zu dem legendären Nostradamus zu finden, und er sollte angeblich herausgefunden haben, was es mit dessen düsteren Voraussagungen auf sich gehabt hatte und weshalb sie getätigt worden waren.
    Bei dem Namen Nostradamus horchte ich auf. Ich wusste, dass er noch existierte. Nicht als Mensch, das war vorbei, aber er hatte es geschafft, in ein Zwischenreich einzugehen, in dem sich wahrscheinlich auch die Seele einer alten Freundin von mir befand - nämlich Tanith. Diese Hellseherin und Wahrsagerin hatte schon zu ihren Lebzeiten zu Nostradamus Kontakt aufgenommen, und sie hatte sich auch aus dem Zwischenreich bei mir gemeldet und mich einmal als Unsichtbaren in dieses Reich hineinholen können.
    An all diese Dinge musste ich denken, als ich den Brief des Professors gelesen hatte. Telefonisch hatte er mich noch intensiver gewarnt und von dieser fürchterlichen Bedrohung gesprochen, die über all den Menschen lag, die an den Forschungen beteiligt gewesen waren. Dazu gehörte auch Peter Proust!
    Ich war zu ihm gekommen und hatte erleben müssen, wie er plötzlich durchdrehte. Kaum hörte er meinen Namen, da hatte er kehrtgemacht, war zum Fenster gelaufen und hinaus auf das Gerüst geklettert, über das er jetzt fliehen wollte.
    Proust musste unter einer großen Belastung oder einem ungemein starken Druck stehen, wenn er einfach eine Waffe zog und auf mich schoss, obwohl er wusste, dass ich ein Polizeibeamter war. Da mehrere Personen in Gefahr schwebten, hatten Suko und ich uns die Aufgabe geteilt. Und auch unseren gemeinsamen Freund Bill Conolly hatten wir angesprochen, um Menschenleben zu retten. Stellte sich die Frage, ob wir dies auch schaffen konnten. Zudem standen die Personen unter einem starken Druck. Das beste Beispiel dafür war Prousts Reaktion gewesen.
    Ich musste ihn fassen, und dies zu seiner eigenen Sicherheit. Vorsichtig stand ich auf. Abgestützt wurde das Gerüst von senkrecht laufenden Eisenstangen, die vom Dach bis zum Erdboden reichten. Es mussten auch feste Stempel sein, denn der Wind fiel über das Gerüst her, als wollte er es fressen. Er zerrte an den Planken, heulte um die Ecken, peitschte den Regen heran, der auch mir ins Gesicht schlug, so dass ich immer öfter über meine Augen wischte, um es von dem Wasser zu befreien. Bei jedem Schritt bog sich die Planke durch, über die ich lief, und als ich die Hausecke erreichte, hinter der Peter Proust verschwunden war, blieb ich stehen.
    Seine Kugel hatte mich gewarnt. Deshalb wollte ich nicht wieder ein Ziel abgeben und zunächst vorsichtig um die Ecke schauen. Ich stand in Höhe der letzten Etage. Unter mir befand sich die Straße. Nur wenige Fahrzeuge rollten vorbei. Dieses Wetter hielt die Menschen in den Häusern und Wohnungen.
    Ich war an Fenstern vorbeigekommen, hinter denen Licht brannte, aber auch Rollos vorgezogen waren, denn keiner der Bewohner hatte Lust, noch in den Regen zu starren.
    Das Haus stand allein. Bis zum nächsten Gebäude waren es etwa dreißig Yards, den schmalen Zwischenraum bildete ein mit Unkraut bedecktes Grundstück, und auf der hinter mir liegenden Seite des Hauses sah es nicht anders aus.
    Ich hatte es ungern getan, aber es war mir nichts anderes übrig geblieben. Und so stand ich da mit schussbereiter Beretta. Wenn Proust noch einmal auf mich schießen wollte, musste ich schneller sein. Wobei ich hoffte, dass dies nicht mehr in Frage kam.
    Noch einmal wischte ich das Regenwasser aus meinem Gesicht, bevor ich den Kopf so dicht an der Hauswand entlang schob, dass mein Ohr fast über die Steine schabte. Erst dann peilte ich um die Ecke. An
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