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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 6 - Feuerfluch
Autoren: Anthony Horowitz
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einen Weg, diese Schlacht zu gewinnen, und genau so ist es geschehen“, erwiderte Matt. „Chaos war zu versessen auf seine Rache. Als er seinen Feind endlich in den Fängen hatte, war alles andere vergessen. Es war ihm egal, ob Scott und die anderen lebten oder starben.“ Er verstummte kurz. „Es gab keine andere Möglichkeit, ihn zu besiegen, und obwohl es grauenvoll und schmerzhaft war, ist es jetzt vorbei und die Welt kann einen Neuanfang machen. Ist das nicht alles, was zählt?“
    „Was wirst du tun?“, fragte Richard. „Kehrst du zurück in deine eigene Zeit?“
    „Nein. Da werde ich nicht mehr gebraucht.“
    „Was dann …?“
    „Gehen wir zu den anderen zurück. Aber du solltest dich glücklich schätzen, Richard.“ Matt berührte Richards Arm. „Du warst Matts bester Freund. Mein bester Freund. Wir verdanken es nur dir, dass wir jetzt hier sind.“
    Sie kehrten zum Lagerfeuer zurück, wo die anderen schon auf sie warteten. Richard versuchte, sich ein Lächeln ins Gesicht zu zwingen. Scarlett sah ganz zufrieden aus und sie und Pedro schaufelten sich heißen Eintopf in den Mund. Jamie saß bei Flint – Zwillingsbrüder, die im Abstand von zehntausend Jahren geboren worden waren. Lohan und Holly servierten mit selbstzufriedener Miene das Essen. Irgendwie war es ein bizarrer Anblick, wie der kaltblütige Boss einer chinesischen Verbrecherorganisation mit einem fünfzehnjährigen Mädchen aus einem englischen Dorf Hand in Hand arbeitete. Plötzlich wurde Richard bewusst, dass sein Lächeln echt war. Wieso auch nicht? Sie hatten schließlich gewonnen.
    Sie verbrachten die nächste Stunde zusammen, aßen, tranken und redeten. Sie alle hatten Geschichten aus verschiedenen Teilen der Welt zu erzählen. Holly berichtete von ihrer Flucht aus dem Dorf, der Kanalfahrt und der Zeit mit dem Nexus in London. Scarlett erzählte von ihrer Wette im Casino in Dubai. Sogar Richard beteiligte sich mit einer perfekten Imitation von Scheich Raschid. Das Merkwürdige daran war, dass sie beim Erzählen einige der schlimmeren Details ausließen und sich stattdessen auf die Erinnerungen konzentrierten, bei denen sie lächeln oder sogar laut auflachen mussten. Es war eine perfekte Mahlzeit. Jetzt spielte es keine Rolle mehr, dass sie allein waren, denn sie waren zusammen, das war alles, was zählte.
    Schließlich hob Matt die Hand.
    „Für mich wird es bald Zeit zu gehen“, sagte er. „Das Schiff wird in Kürze hier sein. Aber bevor es so weit ist, sollten wir kurz darüber nachdenken, was wir heute erreicht haben. Wir werden erkennen, dass es jedes Opfer wert war.
    Die Alten sind endlich fort, nicht nur hier, sondern in jedem Land der Erde. Wir haben hier im Eis ein weiteres Tor geschaffen, das Tor von Oblivion, und ich bin sicher, dass es diesmal halten wird. Sie werden nie zurückkommen. Sie hatten den Planeten zehn Jahre lang in ihren Fängen und haben ihn an den Rand der Zerstörung gebracht, aber wir dürfen nicht vergessen, dass sie verloren haben, obwohl sie die halbe Welt auf ihrer Seite hatten. Denkt nur daran, wie unterlegen wir waren. Sie hatten Regierungen, Polizei, Konzerne … ganze Armeen, die ihnen geholfen haben. Sie hatten Monster und uneingeschränkte Macht. Wir waren nur fünf, hatten nur eine Handvoll treuer Anhänger und doch haben wir am Ende gesiegt. Das sollte uns etwas über das Universum verraten, was die Alten nie begriffen haben: Das Böse wird niemals auf Dauer siegen. Das kann es nicht. Es liegt nicht in seiner Natur.“
    Er verstummte. Richard spürte die Stärke dieses Jungen neben sich. Er hatte beinahe das Gefühl, als würden seine Worte ihn heilen.
    „Richard, Lohan, Holly – auch ihr wart ein Teil dieser Geschichte“, fuhr er fort. „Und ohne euch hätten wir es nicht geschafft.“
    „Ich hab doch gar nichts gemacht“, protestierte Holly.
    „Du hast dein ganzes Magazin auf Chaos verschossen“, erinnerte Matt sie. „Und es gibt nicht viele Menschen, die von sich sagen können, dass sie auf den Teufel geschossen haben. Aber du warst auch für Jamie da, als er dich am meisten gebraucht hat, so, wie auch Lohan für Scarlett da war und Richard für mich. Es macht mich traurig, euch Lebewohl sagen zu müssen. Ihr seid wahre Freunde, aber es geht nun einmal nicht anders.“
    „Du kommst nicht mit uns?“, rief Richard entgeistert.
    „Das können wir nicht, Richard. Jedenfalls nicht alle von uns. Flint und ich kommen aus der Vergangenheit. Das weißt du. Wir wurden für einen
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