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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)
Autoren: Anthony Horowitz
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sprang sofort an. Sie fuhren los und Scarlett hatte zum ersten Mal an diesem Abend das Gefühl, dass sie sich entspannen konnte. Sie hatten es geschafft! Bis zum Flughafen waren es kaum zwanzig Minuten Fahrt.
    „Da ist etwas, das ich euch vielleicht sagen sollte.“ Die Stimme gehörte Larry Carter und sie war voller Verachtung. „Ich weiß ja nicht, was ihr zwei Scherzkekse vorhabt, aber ich fliege euch ganz sicher nicht in die Antarktis. Ich weiß sowieso nicht, was ihr da wollt. Also, ich würde da keinen Urlaub machen wollen. Aber nur damit es keine Missverständnisse gibt, sage ich euch gleich, dass ihr euch das abschminken könnt.“
    Richard warf einen Blick in den Rückspiegel. „Wir können Sie auch auf die Straße werfen.“
    „Dann fliegt ihr nirgendwohin. Zack braucht mich, um diesen Vogel zu fliegen. Hat er euch das nicht gesagt?“
    Zack war Martins, der Kopilot. Und Richard wusste leider, dass Carter die Wahrheit sagte.
    Scarlett drehte sich nach hinten um. Der Pilot hing schräg auf dem Rücksitz und saß auf seinen gefesselten Händen und Armen. Trotzdem grinste er – und zwar boshaft. Er hatte alle Trümpfe in der Hand … und das wusste er genau. „Wir müssen in die Antarktis“, sagte sie.
    „Und wieso bitte?“
    „Das kann ich Ihnen nicht erklären. Sie würden es mir ohnehin nicht glauben.“
    „Dann erkläre ich dir jetzt was. Da gibt es nichts außer eisigem Wind und vielleicht ein paar Pinguinen. Keine Gelegenheit zum Auftanken. Wenn ich im Eis lande, kann ich vielleicht nicht mehr starten. Ich will da draußen nicht sterben.“
    „Sie werden nicht sterben. Da warten Leute auf uns.“
    „Ehrlich?“ Carter war nicht überzeugt. „Nun, die werden noch ein bisschen länger warten müssen. Ich fliege zurück nach Australien. Vielleicht findet ihr da jemanden, der euch mitnimmt.“
    Scarlett wollte gerade etwas darauf erwidern, doch bevor es dazu kam, bemerkte sie durchs Heckfenster ein Licht und sah, wie weit hinter ihnen drei Autos vom Palasthof fuhren. „Richard …!“
    „Ich hab sie gesehen.“ Richard warf einen Blick in den Rückspiegel. Die Autos waren noch weit weg, holten aber schnell auf. Er musste an die Fahrzeuge denken, die er auf dem ummauerten Parkplatz gesehen hatte. Einige davon hatten die stärksten Motoren, die jemals in Autos eingebaut worden waren. Es gab keinen Zweifel – wer immer sie verfolgte, würde sie einholen, bevor sie auch nur in Sichtweite des Flughafens kamen.
    Auch der Pilot hatte sie gesehen. Er beugte sich vor und die Instrumentenbeleuchtung tauchte sein Gesicht in ein grünes Licht. Er sah verängstigt aus. „Wo ist die Pistole?“, rief er und zerrte mit einem verzweifelten Aufschrei an seinen Fesseln.
    „Die Pistole nützt uns nichts“, sagte Richard. Er sah Scarlett an und einen Moment lang herrschte stilles Einvernehmen zwischen ihnen. „Kannst du?“
    Scarlett überlegte kurz, dann nickte sie. Sie warf einen letzten Blick nach hinten. Die Verfolger hatten den Abstand zu ihnen bereits halbiert. Sie musste schnell handeln. Sie schloss die Augen. Fünfzehn Sekunden vergingen. Sie rasten weiter durch die leeren Straßen. Richard hielt das Lenkrad fest umklammert und konzentrierte sich aufs Fahren.
    „Was machst du da?“, schrie der Pilot Scarlett an. „Findest du es hilfreich, jetzt einzuschlafen?“
    „Hören Sie zu, Mr Carter“, knurrte Richard durch zusammengebissene Zähne. „Wir fahren zum Flughafen und Sie bringen uns in die Luft. Und dann fliegen Sie uns in die Antarktis, denn dieses Mädchen ist etwas ganz Besonderes, und wenn sie sagt, dass sie dorthin muss, dann wird das so gemacht.“
    „Etwas Besonderes …“
    „Wenn Sie mir nicht glauben, sehen Sie doch mal nach hinten.“
    Larry Carter zögerte, drehte sich dann aber doch auf seinem Sitz und schaute durchs Heckfenster. Er starrte fassungslos hinaus. Dann drehte er den Kopf wieder nach vorn. Und wieder nach hinten. Sein Unterkiefer klappte herunter. Jetzt sah er noch verängstigter aus als vorher.
    „War sie das …?“, hauchte er.
    „Allerdings“, bestätigte Richard. „Das war sie.“
    Vor ihnen war die Straße frei. Sie fuhren durch die leere Stadt und das Mondlicht ließ die Straße schimmern wie ein weißes Band. Die Wolkenkratzer um sie herum hoben sich gegen den Nachthimmel ab wie Scherenschnitte. Doch hinter ihnen rauschte der Regen. Es schüttete so sehr, dass nichts mehr zu erkennen war. Die Straße hatte sich in einen schwarzen Strom verwandelt. Die
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