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Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)

Titel: Horowitz, Anthony - Die fuenf Tore 5 - Zeitentod (Das Finale - Teil 1)
Autoren: Anthony Horowitz
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Verfolger waren verschwunden. Vermutlich hatten sie anhalten müssen. Durch diesen Wolkenbruch konnte niemand fahren.
    Der Pilot starrte wieder nach vorn. Trocken. Aber während sie weiterfuhren, folgte ihnen der Regen, trennte sie von den Verfolgern, beschützte sie.
    Unmöglich.
    „Das war sie?“, wiederholte er fassungslos.
    Scarlett war immer noch hochkonzentriert. Richard nickte. „Wissen Sie, wenn ich an Ihrer Stelle wäre, würde ich es mir zwei Mal überlegen, etwas zu tun, was sie ärgern könnte.“
    Zehn Minuten später erreichten sie den Flughafen. Sie parkten an derselben Stelle wie vorher und Richard holte seinen Rucksack aus dem Kofferraum und benutzte das Inka-Messer, um den Piloten von seinen Fesseln zu befreien. Gemeinsam rannten sie durch die Abflughalle, den Sicherheitsbereich, auf die Startbahn und zum Flugzeug. Martins, der Kopilot, saß in einem Liegestuhl auf dem Rollfeld, rauchte und trank Whisky, doch als er sie entdeckte, sprang er auf.
    „Larry? Ich kann nicht glauben, dass sie dich befreit haben.“ Erst da bemerkte er den Gesichtsausdruck des Piloten. „Was ist los?“
    „Ab ins Cockpit, Zack. Wir müssen sofort von hier verschwinden.“
    Sie rannten die Stufen hoch und der Kopilot schloss hinter ihnen die Tür und verriegelte sie. Larry war schon auf dem Weg ins Oberdeck. Richard und Scarlett folgten ihm und setzten sich auf zwei Plätze in der Businessclass, von denen aus sie ins Cockpit schauen konnten. Als Martins seinen Gurt anlegte, hatte Larry schon mit den Startvorbereitungen begonnen und die Abdeckung über dem Batterieschalter aufschnappen lassen, die Stand-by- Stromversorgung eingeschaltet, die elektronische Startkontrolle und die Navigationslichter. Schließlich schaltete er noch das IRS ein – das Inertial Reference System –, das alle nötigen Informationen an den Bordcomputer übermitteln würde.
    „Das wird zehn Minuten dauern“, rief er Richard zu.
    „Geht das nicht schneller?“
    „Nein. Und wir können es auch nicht in der Luft machen.“
    Scarlett sah aus dem Fenster. Sie konnte in der Dunkelheit nichts erkennen, aber es war durchaus möglich, dass sich Raschids Männer von hinten an die Maschine anschlichen. Martins und Carter legten immer mehr Schalter um. Computerbildschirme erwachten zum Leben und zeigten Zahlen und Diagramme an, die für jeden anderen bedeutungslos gewesen wären, ihnen aber anscheinend wichtige Informationen vermittelten. Die Triebwerke wurden gestartet. Scarlett konnte ihre Kraft spüren, ihr Vibrieren in der Luft. Aber das Flugzeug bewegte sich immer noch nicht. Die Sekunden vergingen in qualvoller Langsamkeit. Richard hielt es nicht mehr auf seinem Platz – er stand hinter dem Piloten und hielt die Lehne seines Sitzes umklammert. Es schien alles eine Ewigkeit zu dauern. Am liebsten hätte Scarlett losgeschrien.
    Doch dann gab Carter endlich Gas, stellte die Klappen ein, löste die Bremse und sie setzten sich mit einem Ruck in Bewegung. Scarlett hatte noch nie so viel Aktivität in einem so kleinen Raum gesehen. Die beiden Männer flogen schon lange genug miteinander, um genau zu wissen, was jeder von ihnen zu tun hatte und wann er es zu tun hatte. Das riesige Flugzeug rollte los und die Treppe blieb einsam und verlassen zurück. Richard wusste, dass die beiden all ihr Geschick brauchten, um das Flugzeug ohne Zugmaschine und ohne Einweiser zu manövrieren. Niemand sagte ein Wort. Alle starrten aus dem Fenster und ließen die Navigationslichter nicht aus den Augen.
    Sehr langsam drehte sich das Flugzeug.
    Sie rollten auf die Startbahn und obwohl sie alle so schnell wie möglich in die Luft wollten, mussten sie noch einmal anhalten. Letzte Checks. Die Startbahn war nicht beleuchtet. Richard war klar, dass sie ohne das Mondlicht keine Chance gehabt hätten.
    Carter sah den Kopiloten an. „Bereit?“
    Martins nickte.
    Sie brauchten nicht auf die Startfreigabe zu warten. Oder auf andere Flugzeuge zu achten. In der dunklen Kabine erledigten die Männer die letzten Handgriffe. „Alles klar. Auf geht’s.“
    Scarlett hörte, wie das Motorengeräusch lauter wurde. Sie begannen zu rollen und wurden immer schneller. Scarlett hatte sich einen Fensterplatz gesichert und plötzlich sah sie, wie die Verfolger über die Startbahn rasten, um ihnen den Weg abzuschneiden. Es waren ein Land Rover, ein Jaguar und ein Ferrari, ein bizarres Trio. Sie mussten auf der anderen Seite auf das Rollfeld gefahren sein, denn sie waren vor ihnen, ganz am Ende
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