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Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Titel: Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)
Autoren: Don Both , Kera Jung
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kann ich mir echt keinen besseren Standort dafür denken, als in DIESEM Raum!«
    Josh stöhnte. »Ich zahle dir ...« Dann fiel ihm ein, dass er derzeit restlos pleite war und er schwieg besser. Es wäre ohnehin nicht gut angekommen, denn ihn traf der nächste vernichtende Blick.
    Wieder kehrte dieses unangenehme Schweigen ein. Zu dritt standen sie in dem eher kleinen Wohnzimmer. Bethy, Josh und der Baum und die beiden Menschen musterten sich argwöhnisch.
    Und dann, irgendwann und aus total heiterem Himmel, wurde Bethy resolut.
    »Es bedarf nicht viel, um ein schönes Weihnachtsfest auszurichten.« Suchend blickte sie sich um. »Du musst nur bei ihnen sein – ihnen ein Nest bauen.«
    Josh lauschte angestrengt, damit ihm auch ja keines der weisen Worte entging. Wie alt mochte sie wohl sein? Fünfundzwanzig? Vielleicht, aber auf dieses Ergebnis war er nur rein rechnerisch gekommen. Schließlich hatte sie ein Medizinstudium absolviert.
    In seinen Augen wirkte sie jedoch wie siebzehn ... einhalb, mit den Erfahrungen eines alten Menschen. Irgendwie hatte er im Leben etwas Grundlegendes falsch gemacht, denn so viel Wissen hatte er bisher noch nicht ansammeln können. »Aha.«
    Sie wandte sich zu ihm um. »Du glaubst mir nicht?«
    Anstatt zu antworten, hob er die Schultern, seine Augen waren groß – und unschuldig.
    »Kinder ...« nach einem kritischen Blick auf den Baum, hob sie einen Finger, (er sollte wohl warten, worauf, war Josh nicht ganz klar), verschwand in der Küche und kehrte kurz darauf mit einem Messer zurück und machte sich daran, das weiße Netz aufzuschneiden. Dabei konzentrierte sie sich vollständig auf den Baum, »... Kinder brauchen nicht viel. Deine schon gar nicht. Sie sind so einsam, wusstest du das?« Sie sah immer noch nicht auf, sondern zerrte an dem widerspenstigen Material. »Ihnen fehlt die Mutter, besonders David, aber was sie noch viel dringender benötigen ... Halt mal fester!«
    Eilig tat er, wie geheißen, vielleicht war er dabei sogar ein wenig zu enthusiastisch, denn etliche Nadeln bohrten sich in seine Handflächen. Er begrüßte den Schmerz, hielt er ihn doch erfolgreich davon ab, ihr wüst ins Wort zu fallen.
    Ohne Rücksicht auf Verluste entfernte Bethy derweil das Plastikzeug. »... Danke. Was ihnen noch mehr fehlt, bist du. Sie fühlen, wenn du traurig bist.«
    Josh presste die Lippen zusammen. Die Mitleidsmasche. Überrascht war er nicht, es tat nicht einmal sehr weh. Er verspürte Dankbarkeit, wenngleich er wusste, dass es nicht richtig war, ihre Hilfe anzunehmen. Eines hatte er allerdings innerhalb der vergangenen Tage gelernt. Für seine Kinder konnte er den Stolz hinunter schlucken. Und da ihm leider bekannt war, wie viel der Baum gekostet hatte, würde er ihr auch den genauen Wert zurückerstatten, sobald sein erstes Gehalt eingetroffen war. Vielleicht noch etwas mehr, schließlich hatte sie die weite Wanderung durch die eisige Kälte auf sich genommen.
    Ohne auf seinen düsteren Blick zu achten, begann sie, die Zweige des Baumes auseinanderzubiegen. Irgendwann sah sie doch tatsächlich auf. »Was ist jetzt?«
    WAS?
    »Der Ständer? Wie sollen wir ihn sonst aufstellen?«
    Wieder wollte er aufbegehren, aber dann fiel ihm ein, dass er seinen Stolz ja soeben in den Magen befördert hatte, auch wenn er seltsamerweise noch immer am Kauen war. Daher ging er wortlos und kehrte kurz darauf mit dem georderten Teil zurück.
    Allerdings war sie nicht sonderlich darin bewandert, den Baum auch zum Stehen zu bringen. Und so half er ihr dabei. Obwohl er beschlossen hatte, ihr absurdes Treiben ansonsten eher mit lichtem Interesse zu beobachten. Sollte sie doch den edlen Samariter spielen. Er würde sie nicht unterstützen.
    Und als die Tanne stand, sah sie ihn wieder an. Diesmal etwas unsicher. Ihr resolutes Gehabe war verschwunden. »Du bist sauer?«
    Er runzelte die Stirn. »Nein, es ist ...«
    Sie nickte. »Okay, du bist sauer. Ich habe dir einen Vorschlag zu unterbreiten. Hör ihn dir an und dann sage ja oder nein, in Ordnung?«
    Als er so gar nicht antwortete, seufzte sie. »Es ist nichts Schlimmes.«
    »Sagst du«, knurrte er. »Ich bin mir da nicht so sicher.«
    Bethy holte tief Luft und sah sich um. »Ich sehe, dass du Pech hattest. So viel, dass du aufgegeben hast.« Sie warf einen Blick auf die Uhr. »Wenn du nicht bald irgendetwas unternimmst, wirst du morgen früh zwei ziemlich unglückliche Kinder haben.«
    Bisher hatte er interessiert aus dem Fenster gesehen, doch jetzt
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