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Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Titel: Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)
Autoren: Don Both , Kera Jung
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sehr häufig geschah, verzog er spöttisch das Gesicht. Hin und wieder musste man für seine Fehler zahlen. Und mit dieser Bemerkung hatten seine Eltern sich die Chance genommen, die besten Kinder der Welt kennenzulernen.
    Seine!
    »Warum gehst du nicht zu ihnen? Manchmal sagt man Dinge, die man nicht so meint. Und bevor man sie zurücknehmen kann, ist die Gelegenheit vertan. Sie bereuen ihre Worte von damals, davon bin ich überzeugt.«
    Gut möglich. Doch Josh bereute nichts. Er wusste, er würde den Ausdruck in den Augen seines Vaters nicht ertragen können, wenn er zu ihm ging.
    Nun ja, diese Entwicklung war absehbar. Er war jung, Schwamm drüber. Und jetzt hängt er allein mit den Kindern da, das Leben ist versaut. Ohne Hilfe dürfte er wohl keine Chance haben.
    Nein!
    Eher krepierte er.
    Abermals überraschte sie ihn, als sie nicht nachhakte. Und so verging wieder eine lange Zeit, in der kein Wort fiel.
    Josh überlegte, ob er sie fragen sollte, weshalb sie noch hier war. Aber er verzichtete darauf. Offensichtlich war er doch feige. Nun, im Großen und Ganzen gab es momentan nichts, was ihn noch aufregen konnte.
    Plötzlich erschauderte sie neben ihm und erst jetzt ging ihm auf, dass sie keine Jacke trug. HA! »Bist du irre?«, fauchte er.
    Verwirrt sah sie ihn an. »Was ist?«
    »Welche Jahreszeit haben wir, Dr. Fresh?« Josh musterte sie mit erhobenen Augenbrauen.
    Sie spitzte die Lippen. »Karibischer Sommer?«
    Stöhnend verdrehte er die Augen. »Es ist WINTER! Das Weiße, was sich unverkennbar vor uns ausbreitet, ist kein Sand, sondern Schnee! Der kommt nur bei eher arktischen Temperaturen vor. Und solange Sie sich nicht den Witterungsverhältnissen adäquat kleiden, müssen Sie sich nicht wundern, wenn Sie krank werden!«
    Wie auf Bestellung nieste sie verhalten und er seufzte. »Wie ich soeben anmerkte.«
    Grinsend rieb sie sich die Nase. »Ich reagiere auf Schnee allergisch«, bemerkte sie etwas nasal und zum ersten Mal wieder auf die trockene Art, die er von ihr nur allzu gut kannte.
    Josh lachte leise. »Ich würde vorschlagen, wir gehen hoch.«
    Damit stand er auf und reichte ihr die Hand. Lächelnd ließ sie sich aufhelfen. Und als sie erneut erschauderte, zerrte er sie kopfschüttelnd die Treppe hinauf. »Ärztin«, knurrte er. »Von wegen ...«
    Erst, als sie die Haustür erreichten, fiel ihm auf, dass er sie immer noch festhielt, und ließ sie los, als hätte er einen Stromstoß erhalten. »Sorry«, sagte er eilig.
    Sie reagierte nicht, sondern wartete gelassen, bis er aufgeschlossen hatte.
    Spätestens jetzt hätte er sie fragen sollen, was zur Hölle sie hier tat! Doch bevor Josh eine Entscheidung fällen konnte, hob sie wieder an. Diesmal gedämpft, es war schließlich schon später am Abend und das Treppenhaus sehr hellhörig. »Hast du einen Baum?«
    Abrupt wandte Josh sich ab. Toll! Musste sie immer die total falschen Fragen stellen?
    »Weil ...«, fuhr sie fort, als wäre nichts geschehen. »Ich suche dringend einen Abnehmer für ein wirklich hübsches Exemplar. Ein junger Mann verkaufte es mir kürzlich und seitdem steht es auf meinem Balkon ...«
    Josh schloss die Lider.
    Am besten ging sie jetzt und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Vermutlich würde er nie wieder fähig sein, ihr in die Augen zu sehen, was auf die Dauer das eine oder andere Problem darstellen dürfte. Ganz dringend wollte er sie anfahren, anherrschen, das endlich zu lassen. Er brauchte keine Almosen, seine Kinder auch nicht! Diese verdammte Mitleidsmasche ging ihm auf den Geist und plötzlich war er sogar davon überzeugt, zu wissen, weshalb sie noch hier war.
    Es machte sich wie ein besonders brutaler Schlag in die Magengrube aus. All die Leichtigkeit, beinahe Hoffnung, die sich vor wenigen Minuten noch grundlos in ihm ausgebreitet hatte, war wie weggeblasen. Seine Lider flogen auf. Sie hatten fast sein Appartement erreicht. »Um eines klarzustellen«, begann er leise. »Ich werde nicht ...«
    Als sie sich zu ihm umwandte, wich er unwillkürlich zurück. Selten hatte er so einen eindringlichen Blick gesehen. »Ich habe einen Baum zu viel, du einen zu wenig. Ist es nicht das Normalste von der Welt, wenn wir die Dinge in die richtige Balance bringen?«
    »Nein!« Heftig schüttelte er den Kopf. »Ich kann, will und WERDE das nicht annehmen ...«
    Sie musterte ihn stirnrunzelnd. Dann hob sie die Schultern. »Fein.«
    Erleichtert atmete er auf und schloss die Tür auf. »Aber ...«, wisperte sie, als sie in dem kleinen
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