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Honor Harrington Bd. 16

Honor Harrington Bd. 16

Titel: Honor Harrington Bd. 16
Autoren: Der Sklavenplanet
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unterdrücken. »Wahrscheinlich ganz gut, dass sie verloren hat. Der andermanische Kaiser hätte einen Herzanfall bekommen. Er kann schon mit konstitutioneller Monarchie nicht viel anfangen, und mit Königen und Königinnen, die sich mit Mäusen vergleichen lassen, noch weniger.«
    »Deine Tante wäre auch nicht besonders erfreut gewesen«, merkte Michael beiläufig an. Er betrachtete nunmehr selbst die Menge; er allerdings konzentrierte sich auf die anderen bekannten Persönlichkeiten auf der Terrasse, wo er mit Frau und Tochter als offizieller Vertreter des Sternenkönigreichs stand und die Krönungszeremonie stattfinden sollte.
    »Kein Grund, die Nachbarn unnötig gegen sich aufzubringen - besonders wenn man, wenigstens für den Moment, mit offiziellen Wohlwollen überschüttet wird.« Er drehte diskret den Kopf und zeigte so auf jeden, der auf der Terrasse stand. »Das ist eine hübsche Versammlung, wenn man es sich überlegt. Jede Sternnation diesseits der Solaren Liga ist offiziell vertreten. Und auch wenn die Liga niemanden entsandt hat...«
    Er richtete den Blick auf Oravil Barregos. Der Gouverneur des Maya-Sektors stand gleich rechts von dem Rabbi, der die Zeremonie vornehmen würde. So dicht stand er, dass er den Geistlichen beinahe schon bedrängte. Breit grinsend winkte der Gouverneur der Menge unter sich zu; der Rabbi bemühte sich eindeutig, kein finsteres Gesicht zu ziehen.
    Michaels Blick richtete sich auf den anderen Mann neben
    Barregos. Der neue militärische Befehlshaber der SLN im Maya-Sektor - der frisch gebackene Konteradmiral Luiz Rozsak - stand etwas seitlich von und ein Stückchen hinter dem Gouverneur. Aber nicht viel. Eindeutig fand der Maya- Sektor, er habe ein ›besonderes Verhältnis‹ zur neuen Sternnation Torch.
    Was auch der Wahrheit entsprach. Michael übersah dennoch nicht die Wichtigkeit der Position, die den erewhonischen Vertretern eingeräumt wurde. Jack Fuentes, Präsident Erewhons und tatsächlich auch der oberste Anführer - was bei den Erewhonern nicht selbstverständlich war - stand auf der anderen Seite des Rabbis. Hätte er sich entschieden, sich ebenso sehr aufzudrängen wie der Gouverneur von Maya, hätte er dem Geistlichen genauso dicht auf den Leib rücken können.
    Was Fuentes selbstverständlich unterließ. Dergleichen war nicht die Art der erewhonischen Führer. Wenn der erewhonische Präsident überhaupt etwas aktiv tat, so gab er sein Bestes, um unauffällig zu bleiben; so unauffällig, wie es jemandem möglich ist, der sehr nah beim Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit stand - und der kleinen Horde aus Medienvertretern, die das Ereignis aufzeichneten.
    Und so klein war die Horde eigentlich gar nicht. Die dramatischen Ereignisse im Wages of Sin, auf welche die ebenso dramatische Befreiung Congos folgte, hatten das Interesse und die Aufmerksamkeit der Galaxis geweckt. Die Mesaner hatten einen verheerenden Schlag in die Magengrube bekommen. Noch lagen sie nicht am Boden - nicht bei ihren Beziehungen zu den wahren Machthabern der Solaren Liga. Doch die Schatten, in denen Mesa und das Office of Frontier Security zu operieren bevorzugten, waren von dem blendenden Strahl der öffentlichen Aufmerksamkeit vertrieben worden. Die Mesaner und die solarischen Bürokraten und Konzerne hatten sich ertappt gesehen wie Kakerlaken, wenn man nachts in der
    Küche Licht macht: zu sehr damit beschäftigt, in Deckung zu huschen, als dass sie letztlich noch großen Einfluss auf das Ende des Dramas nehmen konnten.
    Das ›Ende‹ ?, fragte Michael sich. Wohl kaum.
    Nein, ein Ende war noch nicht zu erwarten. Für Michael stand fest, dass der Solaren Liga, der Wiege der Spezies Mensch, die Erfüllung des alten Fluchs bevorstand: interessante Zeiten. Gouverneur Barregos’ Popularität im Maya-Sektor hatte stratosphärische Höhen erreicht. Web Du Havel hatte ihn erst am Vortag informiert, dass Barregos den jüngsten Umfragen zufolge der bekannteste und beliebteste Politiker der gesamten Solaren Liga sei. Was aus einer bestimmten Sicht vielleicht nicht viel heißen mochte, weil die Mehrheit der solarischen Bürger sich nicht für politische Vorgänge interessierte, die über das eigene Sonnensystem hinausgingen. Mit Sicherheit bestand keine Chance für Barregos, seine neu gewonnene Popularität in eine echte Herausforderung für die etablierten Machthaber auszubauen und ihnen die Kontrolle über die gesamte Liga streitig zu machen.
    Dennoch.,.
    Konteradmiral Rozsak, hatte die
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