Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte

Titel: Honor Harrington 9. Der Stolz der Flotte
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
scheiterten die Schaltkreise, und beide vergingen in gleißend hellen Feuerbällen, in denen jeder Mann und jede Frau ihrer Besatzungen starben.
    Und nicht allein. Ihre Schwesterschiffe Boyar und Cassander explodierten ebenfalls; die Schweren Kreuzer Morrigan , Yama und Excalibur zerriss es beinah ebenso spektakulär wie die Subutai; alle überlebenden Schiffe waren schwer beschädigt. Die Schlachtkreuzer Modred , Pappenheim , Tammerlane , und Cheetah überlebten zwar das erste Gemetzel, waren aber wie die Ivan IV kampfuntüchtig und gelähmt. Der Kreuzer Broadsword war mindestens ebenso schlimm getroffen. Die Durandel , der letzte Schwere Kreuzer der Kampfgruppe, wirbelte aus der Formation. Ihr Bug war zermalmt wie die Spitze eines vermoderten Steckens, und sie spie Rettungskapseln aus. Das Chaos beherrschte die verstümmelten Schiffe, in denen die Crews versuchten, der Schäden Herr zu werden, und Rettungsmannschaften sich in ausgeweidete Abteilungen stürzten, um in aller Eile nach Verwundeten und eingeschlossenen Überlebenden zu suchen. Doch so verworren über die Intercomsysteme der Schiffe auch geschrieen wurde, die Verbindungen zwischen den Schiffen waren in noch schlimmerem Zustand, denn einer der Graser von ENS Huan-Ti hatte einen Volltreffer in die Flaggbrücke der Tammerlane erzielt.
    Bürger Konteradmiral Yearman starb auf der Stelle, und Bürger Lieutenant-General Chernock mit ihm. Beide erfuhren nie, dass ihre Kampfgruppe angegriffen wurde. Der lichtschnelle Tod in Form von Graserstrahlen hatte sie zu schnell zu sich genommen. Mit ihrem Ende ging der Befehl über die Kampfgruppe an Bürger Captain Isler von der Modred . Doch der SyS-Offizier wusste schlichtweg nicht, was er tun sollte. Fairerweise muss man anmerken, dass selbst ein moderner Edward Saganami wohl kaum fähig gewesen wäre, auf solch urplötzliche, überwältigende Vernichtung schnell und effektiv zu reagieren. Isler aber war bei weitem kein Saganami, und als er kreischend unzusammenhängende Befehle über das Signalnetz erteilte, erstickte er mit der schrillen Panik in seiner Stimme den letzten Funken von Festigkeit in seiner zerschmetterten Kampfeinheit.
    Die Kampfgruppe zerfiel in Sekundenschnelle, und jeder kommandierende Offizier begriff augenblicklich, dass seine oder ihre einzige Chance auf Überleben in unabhängiger Aktion lag.
    Einige wenige Raketen wurden abgefeuert, und der Pappenheim gelang es tatsächlich zu rollen und ihre unbeschädigte Breitseite auf die Wallenstein abzufeuern, doch insgesamt stellte es eine erbarmenswürdige Reaktion auf den Schlag dar, den Honors Schiffe ausgeteilt hatten. Der Seitenschild der Wallenstein wies den Energiebeschuss der Pappenheim mit spielerischer Mühelosigkeit ab, und trotz der geringen Entfernung zerstörten die Nahbereichsabwehr-Mannschaften jede einzelne Rakete, die die Haveniten abfeuern konnten.
    Dann schoss Honors Geschwader die zweite Breitseite, und diesmal gab es keine Feuererwiderung. Fünf der feindlichen Wracks blieben soweit intakt, dass man sie technisch noch als Schiffe beschreiben konnte; der Rest war zu expandierenden Trümmerwolken zerborsten, in denen hier und da das Transpondersignal einer Rettungskapsel oder eines einzelnen Raumanzugs zu erkennen war.
    »Feuer einstellen!«, befahl Honor, bevor auch die Wracks noch vernichtet wurden. Und fast zu ihrer Überraschung gehorchten die Geschützbedienungen ihr. Eine gewisse Begeisterung erfüllte sie, denn sie wusste, wie sehr es die meisten der Leute nach Rache verlangte. Doch vielleicht waren sie vom bloßen Ausmaß des Sieges ebenso gelähmt wie Honor selbst.
    Vermutlich würde das Gefecht als die Schlacht von Cerberus in die Geschichtsbücher eingehen, doch das widerstrebte ihr. Die Totalität dessen, was sie erreicht und mit dem sie ebenso wenig gerechnet hatte wie Paul Yearman, stieß sie ab. In der Vierten Schlacht von Jelzins Stern hatte sie mehr Menschen getötet als diesmal, aber die unfassbare Blitzschnelle des Geschehens schmetterte sie nieder. ›Massaker von Cerberus‹, das würde schon eher passen , dachte sie wie betäubt. Als hätte sie einen Schwarm Terrahühner in ein tiefes Gewässer voll hungrigen sphinxianischen Säbelhechten gestoßen. Soweit sie sich erinnern konnte, war dies das erste von ihr geführte Gefecht, bei dem niemand unter ihrem Befehl auch nur verletzt, geschweige denn getötet wurde.
    Sie schaute wieder in den Plot. Die Transporter hatten einen wilden Schwenk vollzogen und eilten so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher