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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis
Autoren: David Weber
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Überlegungen und kann ihnen nicht widersprechen. Außerdem bist du die Präsidentin. Trotzdem muss ich zugeben, dass mir die bloße Vorstellung nie gefallen hat. Und dass der Erfolg von Donnerkeil meine Erwartungen übertroffen hat. Bislang jedenfalls.«
    »Auch nach dem, was bei Trevors Stern geschehen ist – oder eben nicht?«
    »Javier hat die richtige Entscheidung gefällt – auf der Basis dessen, was er wusste«, sagte Theisman unerschüttert. »Keinem von uns war damals klar, wie wirksam Shannons ›gestaffelte Abwehr‹ gegen das manticoranische Langstreckenraketenfeuer sein würde. Hätten wir während der Anmarschphase die wahrscheinlichen Verluste so akkurat berechnen können, wie es heute möglich ist, ja, dann hätte er weiter vordringen müssen. Aber damals wusste er das genauso wenig wie wir übrigen.«
    »Ich verstehe.« Pritchart schlürfte Kaffee, und Theisman betrachtete sie mit einem sorgsam kaschierten Lächeln. Obwohl Javier Giscard ihr Geliebter war, hätte die Präsidentin niemals etwas gesagt, das einer ›Einflussnahme‹ für ihn ›näher‹ kam als diese beiden Worte.
    »Und Lewis' Prognosen?«, fuhr sie schließlich fort. »Bist du da ebenfalls zuversichtlich?«
    »Soweit es die Zahlen betrifft, die sich auf uns beziehen, absolut«, sagte er. »Etwa die nächsten sieben Monate lang wird die Personalstärke noch ein Problem sein. Danach müssten die Ausbildungsprogramme, die Linda und Shannon ins Leben gerufen haben, uns den Großteil des benötigten Personals zuführen. Und ein paar Monate später können wir anfangen, die Wallschiffe alter Baumuster nach und nach einzumotten, während die Neubauten von den Werften eintrudeln und mit den alten Crews bemannt werden. Wir werden trotzdem Mühe haben, alle Offiziere zu stellen, die wir brauchen – insbesondere gefechtserfahrene Flaggoffiziere –, aber zwischen dem Saint-Just'schen Waffenstillstand und Donnerkeil haben wir immerhin einen soliden Kader aufbauen können. Ich glaube, auch in dieser Hinsicht kommen wir zurecht.
    Was die industrielle Seite betrifft, so wird die wirtschaftliche Belastung durch unsere Bauprogramme die Ökonomie schwer treffen. Rachel Hanriot hat uns das im Namen des Finanzministeriums klargemacht, und ich bedaure tief, dass es nicht anders geht. Vor allem, wenn man bedenkt, welchen Preis wir bezahlt haben, damit die Wirtschaft wieder in Gang kommt. Aber uns bleibt keine Wahl, bis wir erfolgreich einen Friedensvertrag ausgehandelt haben.«
    Theisman hob fragend die Brauen, und sie schüttelte rasch und gereizt den Kopf.
    »Ich weiß nicht, wie weit wir in dieser Hinsicht sind«, gab sie zu, offenkundig unzufrieden. »Ich hätte angenommen, dass selbst eine Elizabeth Winton bereit wäre, sich hinzusetzen und zu verhandeln, nachdem du, Javier und unsere Navy ihrer Navy eine derartige Schlappe beigebracht haben! Aber bisher nichts. Ich bin immer mehr überzeugt, dass Arnold Giancola von Anfang an recht hatte, als er sagte, die Mantys seien auf den Geschmack des Imperialismus gekommen … zur Hölle soll er fahren.«
    Theisman setzte zu einer Antwort an, dann aber zügelte er sich. Für die Andeutung, dass die Königin von Manticore vielleicht gute Gründe hatte, die Dinge nicht genau so zu sehen wie Eloise Pritchart, war es der unpassende Zeitpunkt. Auch davon, erneut zu wiederholen, dass er jedem einzelnen Wort misstraute, was aus dem Mund von Außenminister Arnold Giancola drang.
    »Tja«, sagte er, »ohne Chance auf einen Verhandlungsfrieden bleibt uns eigentlich keine andere Wahl, als weiter auf einen militärischen Sieg hinzuarbeiten.«
    »Und du glaubst ernsthaft, das könnten wir schaffen?«
    Als Theisman ihren Tonfall hörte, schnaubte er in barscher Belustigung.
    »Ich wünschte, du wärst nicht ganz so … im Zweifel«, sagte er. »Schließlich bist du die Oberkommandierende. Hat ziemlich schreckliche Auswirkungen auf die Moral der uniformierten Truppe, wenn du klingst, als könntest du einfach nicht glauben, dass wir gewinnen können.«
    »Nach allem, was sie uns im letzten Krieg angetan haben, besonders während ›Butterblume‹, liegt es nahe, gewisse Zweifel zu empfinden, Tom«, sagte sie ein wenig entschuldigend.
    »Wahrscheinlich«, räumte er ein. »Aber in diesem Fall glaube ich wirklich, dass wir das Sternenkönigreich und seine Verbündeten besiegen können, wenn wir müssen. Ich muss dich wirklich einmal nach Schlupfloch bringen, damit du siehst, was dort vorgeht, und wir über alles sprechen
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