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Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Honor Harrington 17. Um jeden Preis

Titel: Honor Harrington 17. Um jeden Preis
Autoren: David Weber
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Überraschungsangriff etwa acht Prozent – wahrscheinlich etwas weniger – von der Gesamtkapazität des Alizon-Systems zur Rohstoffgewinnung vernichtet, Madame Präsidentin«, antwortete Konteradmiral Victor Lewis, der Chef der Operationsbewertung. Dank ehrwürdiger Traditionen unbekannten Ursprungs berichtete der Flottennachrichtendienst der Operationsbewertung, die wiederum dem Planungsamt unter Vizeadmiral Linda Trenis verantwortlich war.
    »Und war das ein akzeptabler Gegenwert für unsere Verluste?«, fragte die Präsidentin.
    »Jawohl«, antwortete eine andere Stimme, und die Präsidentin sah zu ihrem Besitzer, dem untersetzten, braunhaarigen Admiral am Kopf der Tafel. Admiral Thomas Theisman, Kriegsminister und Chef des Admiralstabs, erwiderte ruhig ihren Blick. »Wir haben ungefähr ein Drittel der Leute verloren, die wir an Bord eines einzelnen Kreuzers alter Bauart verloren hätten, Madame Präsidentin«, fuhr er fort; in Gegenwart ihrer Untergebenen befleißigte er sich stets einer förmlichen Ausdrucksweise. »Im Gegenzug konnten wir die Vermutung des FND bestätigen, welcher Doktrin zur Systemverteidigung Manticore folgt, und haben zusätzlich Informationen über manticoranische Feuerleitsysteme und aktuelle Verteilungsmuster von Raketengondeln erhalten; wir konnten acht Millionen Tonnen hyperraumtüchtigen Frachtschiffsraums vernichten, mehr als das Fünffache der Gesamttonnage an LACs, die Javits verloren hat; und wir konnten ein kleines, aber unübersehbares Loch in die Produktivität von Alizon reißen. Vor allem aber haben wir im Heimatsystem eines Mitglieds der Manticoranischen Allianz mit Verlusten zugeschlagen, die niemand als vernachlässigbar ansehen wird, und es war auch nicht das erste Mal, dass wir Alizon angegriffen haben. Der Schlag muss seine Wirkungen auf die Moral der Manticoranischen Allianz haben, und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erhöht sich der Druck auf die Admiralität White Haven, zusätzliche Wachverbände abzustellen, um die Verbündeten des Sternenkönigreichs gegen ähnliche Angriffe zu schützen.«
    »Ich verstehe.« Die Topasaugen der Präsidentin wirkten nicht gerade ausgesprochen glücklich, aber sie entzog sich andererseits auch nicht Theismans Argumenten. Sie musterte ihn noch einen Moment lang, dann wandte sie sich Konteradmiral Lewis wieder zu.
    »Entschuldigen Sie die Unterbrechung, Admiral«, sagte sie. »Bitte, fahren Sie fort.«
    »Aber natürlich, Madame Präsidentin.« Der Konteradmiral räusperte sich und gab eine Befehlsfolge in sein Terminal. Ins Holodisplay kam Bewegung, und Javits' Plotwich einer Reihe von Säulengraphiken.
    »Wenn Sie sich die erste rote Säule ansehen, Madame Präsidentin«, begann er, »so sehen Sie unsere Verluste an Wallschiffen bis heute. Die grüne Säule daneben repräsentiert Lenkwaffen-Superdreadnoughts, die im Augenblick erprobt werden oder sich der Fertigstellung nähern. Die gelbe Säule …«
     
     
     
     
    »Nun, es war zwar außerordentlich interessant«, sagte Eloise Pritchart einige Stunden später, »aber wir leiden wohl an Informationsüberflutung. Mir kommt es vor, als hätte ich besser Bescheid gewusst, ehe ich hierherkam!«
    Sie zog ein Gesicht, und Theisman lachte leise. Er saß bequem zurückgelehnt an seinem Schreibtisch, und die Präsidentin der Republik hatte auf der behaglichen Couch davor Platz genommen. Ihre Leibwache stand außen vor der Tür, sodass sie wenigstens die Illusion von Abgeschiedenheit genoss. Ihre Schuhe lagen vor ihr auf dem Teppich, und sie hatte die bloßen Füße untergelegt. In den schlanken Händen hielt sie eine dampfende Tasse Kaffee. Theismans Tasse stand auf der Schreibunterlage.
    »Du warst lange genug Javiers Volkskommissar, Eloise. Du kannst militärische Realitäten besser auffassen, als du zugibst«, sagte er.
    »Im allgemeinen Sinne sicher.« Sie zuckte mit den Schultern. »Andererseits bin ich nie von der Flotte ausgebildet worden, und binnen so kurzer Zeit haben sich so viele Realitäten so grundlegend geändert, dass alles, was ich einmal wusste, mir hoffnungslos veraltet vorkommt. Ich nehme an, wichtig ist nur, dass du auf dem Laufenden bist. Und zuversichtlich.«
    Bei den letzten beiden Worten klang ihre Stimme ein klein bisschen fragend, und nun zuckte Theisman mit den Schultern.
    »›Zuversichtlich‹ ist ein windiges Wort. Du weißt, dass ich den Krieg gegen die Mantys nur sehr ungern fortsetze.« Er hob beruhigend die Hand. »Ich verstehe deine
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