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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg
Autoren: David Weber
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Linienebene«, entgegnete Glockauer. »Vergessen Sie nicht, wie halsstarrig der alte Reichenbach ist. Er leitet seine Firma, wie es ihm passt. Es sähe ihm ähnlich, wenn er auf so eine Idee gekommen wäre und das Programm in all seine Schiffe implementiert hätte, ohne sich auch nur mit seinen Kapitänen abzustimmen. Andererseits könnte es genauso gut die brillante Idee eines einzelnen Kapitäns sein. Eine einmalige Extratour, von der Reichenbach überhaupt nichts weiß.«
    »Oder«, wandte Engelmann ein, indem er eine der anderen Rollen jedes vorbildlichen Eins-O einnahm und den Advocatus diaboli spielte, »hier geht überhaupt nichts Ungewöhnliches vor. Es wäre auch denkbar, dass der Signaloffizier des Frachters Mist gebaut hat und unwissentlich einen Notruf abstrahlt, ohne es zu ahnen.«
    »Möglich«, sagte Glockauer, »aber nicht sehr wahrscheinlich. Wie Sie schon sagten, unser eigenes Signalgerät müsste den Unterschied mittlerweile bemerkt haben … und da dem nicht so ist, muss es einen besonderen Grund dafür geben. Auf jeden Fall müssen wir vorerst davon ausgehen, dass der Notfallcode begründet ist, und entsprechend haben wir uns zu verhalten.«
    »Jawohl, Herr Kapitän«, stimmte Engelmann ihm zu, und sie wandten ihre Aufmerksamkeit wieder dem Taktischen Display zu.
    Das grüne Icon des Frachters zeigte noch immer den alphanumerischen Transpondercode, welcher AHS Karawane zugeordnet war. Umgeben von dem scharlachroten Kreis, der für Code Siebzehn-Alfa stand, bewegte sich das Icon kontinuierlich durch den Plot. Glockauer studierte bedachtsam die Datenfelder, dann drehte er den Kopf und blickte den Taktischen Offizier der Gangying an.
    »Was macht Ihre Lösung, Shilan?«
    »Wir können ohne Probleme zu ihm aufschließen, Herr Kapitän«, versicherte ihm Kapitänleutnant Shilan Weiss. »Und wir schaffen fast das Doppelte seiner Maximalbeschleunigung.« Sie zuckte mit den Achseln. »Er hat keine Chance, uns auszuweichen. Selbst wenn er in diesem Augenblick wendet und auf die Hypergrenze zuhält, fangen wir ihn mindestens eine volle Lichtminute davor ab.«
    »Shilan hat Recht, Käpt'n«, sagte Engelmann. »Trotzdem wäre es natürlich eine sehr plumpe Lösung, den Kurs zu ändern und den Frachter zu hetzen.« Er verzog die zusammengepressten Lippen zu einem gehässigen Lächeln. »Ich muss zugeben, mir wäre es lieber, wenn wir uns irgendeinen genialen Schachzug einfallen ließen, durch den wir ohne eine mühselige Abfangjagd dichter an die Bastarde herankommen.«
    »Nicht in diesem Universum, Binyan«, schnaubte Glockauer. »Wenn die Piraten jemanden an Bord haben, der mit Zahlen so gut umgehen kann wie Shilan, wissen sie in dem Augenblick, in dem wir auf sie zuhalten, dass sie nicht entkommen können. Ihre einzige logische Reaktion würde also darin bestehen, unverzüglich beizudrehen und zu hoffen, dass wir Gefangene machen, anstatt sie standrechtlich zu erschießen. Aber ob die Piraten das nun begreifen wollen oder nicht: Mit keinem Trick der Galaxis kann man eine Piratenmannschaft davon überzeugen, es sei eine gute Idee, einen Schweren Kreuzer auf Gefechtsentfernung an sich heranzulassen. So blöde können die gar nicht sein.«
    »Ich fürchte, da haben Sie Recht, Käpt'n«, gab Engelmann zu. »Und die Mistkerle können uns auch nicht übersehen, wenn wir kommen.«
    »Wohl kaum«, stimmte Glockauer ihm trocken zu. Er blickte noch einige Sekunden lang in den Plot, dann nickte er.
    »Also gut, Shilan. Wenn es keine Möglichkeit gibt, clever vorzugehen, dann machen wirs eben mit brutaler Direktheit. Bringen Sie uns auf einen Abfangkurs mit fünfhundert Gravos. – Ruihuan«, wandte er sich an Kapitänleutnant Hoffner, den Signaloffizier, »rufen Sie den Frachter. Identifizieren Sie uns und weisen Sie ihn an, zu einem Rendezvous beidrehen.«
    »Aye, aye, Herr Kapitän!«, bestätigte Hoffner grinsend den Befehl.
    »Wir wollen Ruihuans Worten ein wenig Nachdruck verleihen, Shilan«, fuhr Glockauer fort. »Warum fahren Sie nicht mal unsere Feuerleitsysteme hoch? Ein paar Treffer mit Radar und Lidar überzeugen die Burschen vielleicht eher, dass wirs ernst meinen.«
    »Aye, aye, Herr Kapitän.« Weiss lächelte wenigstens genauso gehässig wie Engelmann. Sie wandte sich wieder ihrer Konsole und der Ortungsmannschaft zu, während der Kreuzer schon den Kurs änderte.
    Glockauer erwiderte ihr Lächeln und winkte Engelmann an seine Station, dann setzte er sich wieder in den Kommandosessel und wartete ab, wie
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