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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche
Autoren: David Weber
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gemacht.« Sie grinste schief. »Wahrscheinlich hätte ich es schon längst tun sollen, aber ich bin noch immer nicht daran gewöhnt, dynastisch zu denken.« Sie lachte verschmitzt auf. »Devon aber auch nicht! Wissen Sie zufällig, wie er seine plötzliche Erhebung aufgenommen hat?«
    »Nach allem, was ich hörte, soll er recht grantig gewesen sein.« White Haven schüttelte den Kopf. »Sagte, dieser alberne Unsinn komme ihm sehr ungelegen, weil er gerade an seiner neuesten Monografie arbeite.«
    »Das klingt ganz nach Devon«, entgegnete Honor amüsiert. »Einen besseren Historiker als ihn kenne ich nicht, und es war schon immer so gut wie unmöglich, ihn dazu zu bewegen, die Nase aus der Geschichte zu ziehen!«
    »So berichtete man mir jedenfalls. Andererseits bestand Ihre Majestät darauf, dass auch in Zukunft jemand den Titel der Harringtons trägt. Darin ließ sie sich nicht beirren, sagt mein Herr Bruder.« White Haven verstummte, und Honor nickte, um anzuzeigen, dass sie verstanden habe. White Havens Bruder Lord William Alexander war der Lordschatzkanzler, das zweithöchste Kabinettsmitglied der Regierung Cromarty. Wenn jemand Einblick in das Denken von Königin Elisabeth besaß, dann er. »Wie ich hörte, hat Ihre Majestät Ihren Cousin zu einem persönlichen Gespräch gebeten, um die Erbfolge zu diskutieren«, fügte der Earl hinzu.
    »Ach du jemine!« Honor schüttelte den Kopf, doch ihr gutes Auge funkelte entzückt. Sie wusste aus eigener Erfahrung, wie nachdrücklich Elisabeth III. von Manticore wurde, wenn sie auf einem Ansinnen bestand, und der Gedanke daran, wie der liebe, steife, belesene Devon schutzlos vor ihr saß, weckte in ihr eine unheilige Schadenfreude.
    »Ihre Majestät entschied sogar huldvoll, ihm nicht nur den Titel, sondern auch einige Ländereien zu geben«, fuhr White Haven fort. »Daher verfügt der neue Earl Harrington immerhin über ein Einkommen, das seinen neuen Würden angemessen ist.«
    »Das hat sie getan?«, fragte Honor erstaunt, und White Haven nickte. »Was für Ländereien?«
    »Einen ganz hübschen Brocken aus den Krongütern im Einhorn-Gürtel, glaube ich.«
    Honor stutzte. Der Begriff ›Ländereien‹ stand im Sternenkönigreich für jeden Besitz, der zusammen mit dem Adelsbrief verliehen wurde und ein Einkommen abwarf. Im Grunde war die Bezeichnung ungenau, doch hatten sowohl die ursprüngliche Kolonialsatzung als auch die Verfassung in vielen Punkten zur Unklarheit geneigt. Schon seit Gründung der Manticore-Kolonie hatte man jede Einkommensquelle ›Ländereien‹ genannt, ob es sich nun tatsächlich um Landbesitz handelte oder um Erzvorkommen, Erschließungs- und Fischereirechte, einen Lizenzanteil an den zur Verfügung stehenden HD-Kanälen oder um ein anderes der unzähligen Rechte, welche die Kolonisten im Verhältnis ihres jeweiligen finanziellen Beitrags zu den Expeditionskosten unter sich aufgeteilt hatten. Im Sternenkönigreich hielten vermutlich über dreißig Prozent der erblichen Peers keinen Landbesitz, der eine direkte Folge ihres Adelstitels gewesen wäre. Andererseits verfügten so gut wie alle Erbmitglieder des Oberhauses zumindest über einen vornehmen Familiensitz, der ihre aristokratische Würde unterstrich, doch das Einkommen, das die Gunst der Krone ihnen zugestand, entstammte oft genug völlig anderen Quellen.
    Allzu häufig kam es nicht mehr vor, dass die Krone die Krongüter angriff, um einem Adligen eine solche Einkommensquelle zu bieten, und sei es nur aus dem Grund, dass die Güter in den Jahren seit Gründung des Sternenkönigreichs zusammengeschmolzen waren. Üblicherweise bat die Krone das Unterhaus, die benötigten ›Ländereien‹ aus öffentlichen Mitteln zu schaffen, anstatt sie von dem persönlichen Besitz von Elisabeth III. abzutreten – denn die Krongüter waren nichts anderes als der persönliche Besitz des Königshauses. Öffentliche Mittel wurden besonders gern für eine erbliche Peerswürde mobilisiert, denn im Gegensatz zu einem Adelstitel auf Lebenszeit, bei dem die Ländereien nach dem Tod des Empfängers an die Krone oder das Sternenkönigreich zurückfielen, musste der Besitz für einen erblichen Titel dauerhaft abgetreten werden. Verschenkte Elisabeth III. nun einen Teil des sagenhaft wertvollen Einhorn-Gürtels aus dem Kronbesitz unwiderruflich an Devon, so musste es ihr wirklich ernst sein mit dem Bestreben, die Peerswürde der Harringtons angemessen zu unterstützen.
    Plötzlich kam Honor ein Gedanke, und sie
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