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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche
Autoren: David Weber
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Lieutenant hinter sich – »haben auf dem Weg zur Farnese darüber gesprochen. Er ist tatsächlich so weit gegangen, die Angelegenheit in der Bibliothek der Benjamin the Great zu recherchieren. Seit der Begebenheit, die Major LaFollet erwähnte, gab es meines Wissens keinen weiteren Präzedenzfall. Aber dass Sie als Gutsherrin nicht nur das Kommando ausgeübt, sondern die irreguläre Streitkraft selbst aufgestellt haben, könnte ein echtes Problem sein. Nicht für Benjamin, meine ich.« Mit einer beiläufigen Geste schob er diese Möglichkeit beiseite, in die wohlverdiente Vergessenheit. »Auf Grayson gibt es nach wie vor starke Kräfte, die mit seinen Reformen mehr als nur ein wenig … unzufrieden sind, und Sie gelten als die Galionsfigur der Veränderung. Einige Angehörige dieser Gruppen würden sich überschlagen vor Freude, Ihnen – und ihm – etwas ans Zeug flicken zu können. Dazu wäre ihnen jedes Mittel recht. Selbst für gemeine Rechtsverdreherei wären sich diese Lumpen nicht zu schade. Zweifellos erkennen Benjamins Berater diese Möglichkeit genauso schnell wie ich, aber ich wollte Sie darauf hinweisen, damit Sie sich schon im Vorfeld Gedanken darüber machen können.«
    »Na, da danke ich Ihnen doch schön, Mylord«, entgegnete Honor, und beide lachten sie. Dieser ungezwungene Moment ging rasch vorüber, aber er fühlte sich gut an. Wenigstens können wir uns in Gegenwart des anderen noch unbefangen benehmen. Und wer weiß? Wenn wir es nur lang genug spielen, sind wir es eines Tages vielleicht wirklich wieder. Das wäre schön. Glaube ich wenigstens.
    Sie schüttelte den Gedanken ab, lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. Nimitz bliekte in gespieltem Protest, als sich ihr Schoß unter ihm bewegte, aber sie beachtete ihn gar nicht.
    »Ich hoffe, Sie haben nicht noch mehr interessante Ideen, Mylord?«, fragte sie White Haven höflich, worauf der Earl sie anlächelte.
    »Nein, habe ich nicht«, beruhigte er sie und verdarb seine Versicherung gleich, indem er hinzufügte: »Andererseits sind Sie über zwo T-Jahre lang fort gewesen, Mylady, und jeder hat Sie für tot gehalten. Dass sich inzwischen einige Komplikationen ergeben haben, die Sie beseitigen müssen, dürfte Ihnen doch wohl klar sein?«
    »Ja, da haben Sie Recht.« Sie seufzte und fuhr sich mit den Fingern durch das kurz geschnittene Haar. Manchmal vermisste sie die längere, üppigere Frisur, die sie vor ihrer Gefangennahme getragen hatte, doch die SyS-Schergen im Zellentrakt der VFS Tepes hatten ihr den Schädel kahl geschoren, und der Verlust ihres Arms machte längeres, pflegebedürftiges Haar für sie unpraktisch.
    »Ich bin mir sicher, dass es solche Komplikationen gibt, Mylady«, sagte White Haven und zuckte die Achseln, als sie ihn wieder ansah. »Worin genau diese Komplikationen bestehen, weiß ich nicht. Nun, das eine oder andere kann ich mir denken, aber ich halte es für ratsam, wenn Protector Benjamin mit Ihnen darüber spricht.«
    Er bewahrte eine bemerkenswert gelassene Miene, und doch spürte Honor plötzlich einen prickelnden Verdacht. Jawohl, White Haven wusste etwas, aber was es auch war: Er bezweifelte, dass es ernsthafte unangenehme Auswirkungen hätte. Dazu empfand er einfach zu wenig Sorge. Allerdings schmeckte Honor eine starke Dosis schadenfroher Durchtriebenheit, eine Vorfreude, die zwar (noch) kein Ergötzen war, aber sehr an einen ungezogenen kleinen Jungen denken ließ, der unablässig sein ›Ich weiß etwas, was du nicht weißt!‹ skandiert.
    Honor beäugte White Haven misstrauisch, und er grinste glückselig. Wie das gemeinsame Lachen von vorhin erleichterte auch seine Amüsiertheit Honor sehr, und darüber war sie froh. Jedoch fühlte sie sich dadurch kein bisschen besser und sorgte sich nach wie vor, welche Art von Tretminen in ihrem Weg ihn wohl zu dieser entzückten Vorfreude anstacheln mochten.
    »Zu Hause im Sternenkönigreich hat es jedenfalls einige Probleme gegeben, von denen ich weiß«, sagte er nach einem Augenblick. »Zunächst einmal ist Ihr Titel an Ihren Cousin Devon übergegangen, nachdem Sie offiziell für tot erklärt worden waren.«
    »An Devon?« Honor rieb sich die Nasenspitze. »Ich wollte sowieso nie eine Gräfin sein«, entgegnete sie achselzuckend. »Ihre Majestät bestand darauf – im Gegensatz zu mir! –, also kann ich mich kaum beschweren, wenn jetzt jemand anderes den Titel trägt. Ja, Devon ist wohl mein gesetzmäßiger Erbe. Darum habe ich mir nie groß Gedanken
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