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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4
Autoren: PeP eBooks
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Drachenburg prallte.
    Der Turm wankte, die mächtigen Säulen barsten im Fundament und dann neigte sich das, was von der Drachenburg noch stand, gefährlich zur Seite.
    »Was hab ich gesagt?«, flüsterte Will und sah durch das aufgerissene Tor hinaus auf den Fluss, wo sich der Valashelm jetzt langsam und triumphierend aus dem Wasser erhob.
    Die Luke der Brücke öffnete sich und einen Augenblick später kletterte Gagga aus ihr heraus.
    »Huih! Macht das Spaß. Ich habe schon als Kind immer die Bauklötzetürme meiner Cousins umgestoßen. Ja, ich mache so gern Dinge kaputt.« Er half Talleyrand durch die Luke. »Und ich bringe diesem Hugenottenmuffel gerade bei, dass man beim Bösesein Spaß haben darf. Und was für einen Spaß! Huih, ihr könnt es nicht glauben. Denn Spaß ist die notwendige Bedingung dafür, dass man am Ende gewinnen kann. Verflucht! Das hattet ihr uns bisher voraus. Wir waren zu ernst. Doch jetzt ist es anders.«
    Er giggelte, lachte.
    »Jetzt ist euch allen das Lachen vergangen. Jetzt habt ihr keinen Spaß mehr, habe ich recht?«
    Er hielt sich die Hand über die Augen und versuchte, so gegen das Licht des Mondes geschützt, einen Blick in das Innere des Turms zu werfen.
    »Nein, ihr seid ja noch ernster als der Tod. Angsthasenernst. Und deshalb wisst ihr, dass ihr keine Chance habt. Ihr sitzt alle ganz brav in der Falle: alle Piraten, die es noch gibt, und ich biete euch an, in Würde zu sterben. Denn sterben, das werdet ihr. Eure Zeit ist vorbei.«

    Er lachte vor Freude.
    »Oh, das war echt gut. Das war richtig poetisch:
    Denn sterben, das werdet ihr. Eure Zeit ist vorbei.
    Tja, ihr könnt euch nur aussuchen, wie das passiert. Indem wir das mit euch machen, was wir mit Nassau gemacht haben. Wir versenken euch einfach oder ihr kommt mit nach Paris und lasst euch da hängen. Mit einer riesigen Party und ganz viel Tamtam! Ihr werdet berühmt. Man wird Bücher über euch schreiben. Bücher für Kinder und die werden dann davon träumen, einmal so zu sein wie ihr. Das wollt ihr doch, oder? Ihr wollt doch berühmt sein? Und ihr liebt doch die Träume.«
    Er hob die Hand zum Ohr und lauschte neugierig.
    »Was meint ihr? Ach ja, falls ihr euch für die Party entscheidet … Hey, Hannah, stell dir das einmal vor: Paris sehen und sterben und dazu diese Kleider, die man noch einmal tragen darf. Ein einziges Mal … Ja, falls ihr euch für die Party entscheidet, bekomm ich vorher den Ring. Den Ring und das Siegel.«
    Gagga schlug Talleyrand auf die Schulter und stieg in den Valashelm.
    »Ihr könnte es euch ja überlegen. Ich lasse euch Zeit bis zum Sonnenaufgang. Das sind vielleicht, schätze ich mal, noch gute drei Stunden.«
    Dann sang er und kicherte.
    »Bam! Da-Ba-Bam! Ich bin ja ein Dichter: Denn sterben, das werdet ihr. Eure Zeit ist vorbei. In drei Stunden, in drei Stunden ist sie vorbei.«

VALAS MUSS STERBEN

    D och Talleyrand blieb zurück. Er stützte sich auf die Brüstung der Brücke und spähte vom Valashelm auf dem Rücken des Pottwals durch das geborstene Tor in den Innenraum der Drachenburg, wo er jetzt ganz schwach im Dunklen den Steg erkennen konnte. Den Steg mit den Triple Twins und Rachel und Sarah, die ihren Vater umarmten.Auch den erkannte er wieder und er verzog seine Lippen zu einem spöttischen Strich, als er Eulenfels’ Damen entdeckte: Salome und Ophelia, die ihm in Berlin so oft seine bösen Pläne durchkreuzt hatten.
    Ja, dachte er, der kleine verrückte Prinz hatte recht. Mit Spaß ging alles viel schneller und leichter. Deshalb verbeugte er sich, anstatt wie früher zornig zu sein, und schwenkte dabei seinen schwarzen Zweispitz.
    »Es tut mir so leid, verehrte Damen«, genoss er jedes einzelne Wort. »Aber ihr habt zur falschen Zeit die Seiten gewechselt. Ihr seid ganz offenbar nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Oder irre ich mich da, Karl Otto Stupps?«
    Will blickte von den vor Zorn und Angst zitternden Damen zum Schwarzen Baron. Er sah dessen fahlgelbe Augen, die im Mondlicht aufblitzten, und hörte den Spott in seiner Stimme.

    »Das wäre doch jetzt der richtige Zeitpunkt, um ihnen zu zeigen, was für ein Kerl in dir steckt: der schreckliche Otto. Der blutrünstige Stupps. Nur deshalb haben sie alles verkauft, was sie jemals besaßen. Ihr ganzes Vermögen haben sie aufgebraucht, um dich und sich hierher zu bringen. Wusstest du das, kleiner Pirat? Und hast du sie deshalb nach Strich und Faden betrogen, verraten und immer wieder zurückgelassen? Nur damit sie
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