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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong
Autoren: James Clavell
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Koffer zum Flughafen bringen, und ich werde rechtzeitig in der Maschine sein, damit wir …«
    »Nein. Ich fliege allein mit Linc nach Hause.«
    »Aber wir haben doch eine Menge zu besprechen, Casey. Sein Testament, das Par-Con-Deal, wir haben jetzt Zeit, uns alles noch einmal genau zu überlegen. Vielleicht fallen uns noch ein paar Punkte ein. Wir …«
    »Das kann alles warten. Wir sehen uns in Los Angeles. Nehmen Sie sich ein paar Tage frei! Kommen Sie Montag in mein Büro!«
    »Montag? Herrgott nochmal, es gibt tausend Dinge zu erledigen! Wir werden allein ein Jahr brauchen, um Lincs Angelegenheiten in Ordnung zu bringen. Wir müssen uns sofort nach einem Rechtsbeistand umsehen. Den besten, den wir kriegen können. Vergessen Sie nicht: Wir werden es mit seiner Witwe und mit seinen Kindern zu tun bekommen. Die Frau wird in ihrem Namen klagen, bestimmt klagt sie! Und dann Sie, Casey! Sie haben das Recht auf einen fetten Anteil. Wir werden auch klagen – sind Sie nicht seit sieben Jahren wie eine Frau zu ihm gewe…«
    »Mr. Steigler, Sie sind gekündigt! Raus mit Ihnen!«
    »Was haben Sie denn bloß? Ich denke nur an Ihre rechtmäßigen Ansprüche!«
    »Haben Sie denn nicht gehört, Steigler? Sie sind entlassen!«
    »Sie können mich nicht entlassen! Ich habe meine Rechte! Ich habe einen Vertrag!«
    »Sie sind ein Hurensohn. Ich werde Sie für Ihren Vertrag großzügig abfinden, aber wenn Sie etwas gegen mich oder Linc oder Lincs Interessen unternehmen, werde ich dafür sorgen, daß Sie nichts bekommen. Nicht einen Cent. Und jetzt raus mit Ihnen!«
    Casey trocknete sich die Tränen und dachte an ihren Wutausbruch zurück. Er ist ja wirklich ein Hurensohn. Bis jetzt war ich mir nicht sicher, aber jetzt bin ich es. Ich bin froh, daß ich ihn gefeuert habe. Ich wette, er macht Lincs Exfrau einen Besuch – wenn er sie nicht schon von hier aus angerufen hat – und macht sie ganz wild darauf, Par-Con und Linc anzugreifen. Ja, ich wette, ich sehe ihn vor Gericht wieder.
    Aber ich schwöre bei Gott, er wird mich nicht besiegen. Ich werde Lincs Erbe verteidigen, wie hoch auch immer der Preis ist!
    Vergiß diesen Schweinehund, Casey! Vergiß die Schlachten, die du schlagen wirst, konzentriere dich auf das Jetzt! Was mache ich mit Orlanda? Linc hat sie gern gehabt, vielleicht sogar geliebt. Oder? Ich bin nicht sicher und werde es nie mehr sein.
    Soll ich zu ihr gehen?

3
    20.05 Uhr:
    Orlanda saß in der Dunkelheit ihres Zimmers im Mandarin-Hotel und starrte in die Nacht hinaus. Ihr Schmerz begann abzuklingen.
    Lincs Tod war eben Joss, sagte sie sich zum tausendsten Mal. Joss. Es ist alles, wie es war. Wieder haben sich die Götter über mich lustig gemacht. Vielleicht bekomme ich noch einmal eine Chance. Es gibt ja noch andere Männer … Mach dir keine Sorgen! Quillan hat gesagt, ich soll ruhig Blut bewahren, er wird mir auch weiterhin meine monatliche … Das Telefon klingelte. »Hallo?«
    »Orlanda? Hier ist Casey.« Überrascht richtete sich Orlanda kerzengerade auf. »Ich fliege in zwei Stunden, aber ich wollte Sie noch sehen, bevor ich zum Flughafen fahre. Wäre das möglich? Ich bin unten in der Halle.«
    Ihre Feindin, die sie besuchen wollte? Wozu? Um sich an meinem Schmerz zu weiden? Aber wir haben doch beide einen Verlust erlitten. »Natürlich, Casey«, antwortete sie zögernd. »Möchten Sie heraufkommen? Hier sind wir allein. 363.«
    »363. Ich komme.«
    Orlanda zündete eine Lampe an und eilte ins Badezimmer, um ein leichtes Make-up aufzulegen. Sie sah Trauer im Spiegel und die Spur von Tränen – aber kein Alter.
    Noch nicht. Aber es kommt, dachte sie, und ein Schauerkroch in ihr hoch.
    Hör auf damit! Jeder muß altern. Sei Asiatin! Sei darauf gefaßt! Sie schlüpfte in ihre Schuhe. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Die Glocke läutete.
    Sie öffnete die Tür.
    »Kommen Sie herein, Casey!«
    »Danke.«
    Es war ein bescheidenes Zimmer. Casey sah zwei kleine Koffer neben dem Bett stehen. »Ziehen Sie aus?«
    »Ja. Ich ziehe zu Freunden meiner Eltern. Das Hotel ist ein bißchen teuer. Meine Freunde haben gesagt, ich könnte bei ihnen bleiben, bis ich eine andere Wohnung gefunden habe. Bitte nehmen Sie Platz!«
    »Aber Sie waren doch versichert.«
    »Versichert? Nein, ich glaube nicht … ich habe nie … ich glaube nicht.«
    Casey seufzte. »Sie haben also alles verloren?«
    »Joss.« Orlanda zog ein wenig die Achseln hoch. »Das macht nichts. Ich habe ein bißchen Geld auf der Bank und … ich
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