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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong
Autoren: James Clavell
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steuerpflichtig.« Er zögerte. »Ich habe da ein paar Ideen. Hören Sie, Tai-Pan, wir könnten uns auf eine Zusammenarbeit einigen, die Ihnen und mir Vorteile bringen würde. Mein alter Herr hat Ihnen vertraut. Sie und er waren Alte Freunde. Vielleicht könnte ich das erben – mich eines Tages dieses Status’ wert erweisen.«
    »Geben Sie die Münze aus freien Stücken zurück, und ich werde Ihnen alle möglichen Gefälligkeiten erweisen!«
    »Eins nach dem anderen, Tai-Pan! Erst stellen wir fest, ob meine Münze echt ist. Japan, okay?«
    »Nein. Hier oder gar nicht«, konterte Dunross, zu hasardieren entschlossen.
    Paul Tschoys Augen wurden zu Schlitzen. Auch er faßte einen Entschluß. Er schob die Hand unter sein Hemd, nahm die Münze heraus und legte sie auf den Schreibtisch. »Im Namen Jin-quas erbitte ich eine Gunst vom Tai-Pan des Noble House.«
    Dunross starrte auf die Münze. »Ich höre.«
    »Erstens ersuche ich um den Status eines Alten Freundes, identisch mit dem von Vierfinger, mit allem, was die Worte besagen. Zweitens möchte ich auf die Dauer von vier Jahren zum Direktor von Struan’s berufen werden – mit dem gleichen Gehalt, wie die anderen Direktoren es beziehen. Ich bin bereit, ein Paket Struan’s-Aktien zu kaufen, um meinen Gesamtbesitz auf hunderttausend Stück zu bringen.«
    Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn. »Ferner möchte ich zusammen mit Struan’s auf der Basis 50:50 und als Gemeinschaftsunternehmen eine mit einem Kapital von sechs Millionen US-Dollar ausgestattete Arzneimittelfabrik bauen – meine Hälfte zahle ich innerhalb von dreißig Tagen ein.«
    Dunross sah ihn verdutzt an. »Um was zu tun?«
    »Der asiatische Markt für Arzneimittel ist enorm. Mit Ihrer Erfahrung in der Herstellung und meiner in der Verkaufsplanung könnten wir uns goldene Nasen verdienen. Einverstanden?«
    »Ist das alles? Der ganze Gefallen?«
    »Noch drei Dinge. Das …«
    »Nur drei?« fragte Dunross zynisch.
    »Drei. Erstens werde ich nächstes Jahr eine zweite Börse eröffnen. Ich werde …«
    »Sie werden was?« Dunross traute seinen Ohren nicht.
    Profitmacher Tschoy lachte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Sie haben richtig gehört. Eine von Chinesen geleitete Börse für Chinesen.«
    Auch Dunross mußte lachen. »Sie haben Mumm, Profitmacher Tschoy! Das ist wirklich keine schlechte Idee. Und was soll ich dabei?«
    »Ich brauche nur Ihre wohlwollende Unterstützung als Alter Freund für den Anfang, und daß Sie die hohen Tiere daran hindern, mir Knüppel zwischen die Beine zu werfen.«
    »Für fünfzig Prozent.«
    »Zu sehr günstigen Inside-Konditionen. Zu sehr günstigen, garantiert. Weiter möchte ich, daß Sie mich Lando Mata vorstellen und ihm sagen, daß Sie mich als Vertreter der Gruppe meines Vaters bei der Bewerbung um das Monopol des Spiel- und Goldsyndikats unterstützen. Einverstanden?«
    »Sie sprachen von drei Dingen. Was ist das letzte?«
    »In drei Jahren meine Bestellung zum Steward des Jockey-Clubs. Bis dahin verpflichte ich mich, Schenkungen in der Höhe von einer Million US-Dollar an verschiedene Wohlfahrtseinrichtungen zu machen.« Wieder trocknete sich der junge Mann den Schweiß ab. »Das war’s.«
    »Wenn die Münze echt ist«, sagte Dunross, »bin ich mit allem einverstanden, ausgenommen die Sache mit Lando Mata.«
    »Das ist ein integrierender Bestandteil der Gefälligkeit.«
    »Dem stimme ich nicht zu.«
    »Ich habe nichts Ungesetzliches verlangt. Nichts, was Sie nicht …«
    »Lando Mata müssen Sie sich aus dem Kopf schlagen.«
    Paul Tschoy seufzte. »Dann wird aus der ganzen Sache nichts, und ich muß Ihnen statt dessen Vierfinger Wus Forderungskatalog vorlegen. Es ist ja dieselbe Münze«, sagte er, seine Trumpfkarte ausspielend.
    »Na und?«
    »Und das sind Forderungen, die Sie mit Drogen, Waffen und anderen Dingen in Verbindung bringen werden, die Sie verabscheuen; trotzdem werden Sie sie erfüllen müssen. Sie haben die Wahl.«
    Dunross war verwirrt. Tschoys Gefälligkeitspaket war sehr geschickt formuliert.
    Nichts Ungesetzliches, nichts Übertriebenes. Paul Tschoy hatte sich gut gegen ihn gehalten. Zu gut. Drogen kann ich nicht riskieren – das weiß er.
    Um Zeit zu gewinnen, griff Dunross in seine lasche, holte das Seidensäckchen heraus und legte seine Münze auf den Tisch. Er schob eine Hälfte an die andere. Siepaßten genau zueinander.
    Schwer atmend starrten die beiden Männer auf die nun vereinte Münze, die sie für immer
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