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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong
Autoren: James Clavell
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der Yankee 2 zündete Jannelli das erste Düsentriebwerk.
    »Wird das genügen, um über die Runden zu kommen?« fragte er.
    Ihr Mund bewegte sich, aber sie brachte keinen Ton heraus. Und dann: »Eine Viertelmillion?«
    »Ja. Die beiden Schecks zusammen machen eine Million aus. Und weil wir gerade davon reden: Vergessen Sie nicht, daß Sie jetzt Tai-Pan von Par-Con sind! Das ist Lincs eigentliches Geschenk an Sie. Tai-Pan. Das Geld ist nicht wichtig.« Er lachte sie an. »Viel Glück, Casey! Auf Wiedersehen in einem Monat!« Das zweite Triebwerk erwachte dröhnend zum Leben.
    »Eine Million US-Dollar?«
    »Ja. Ich werde Dawson anweisen, Sie in Steuerfragen zu beraten. Da Sie Ihre Gewinne in Hongkong erzielt haben, gibt es sicher legitime Möglichkeiten, Steuern zu sparen – ohne sie zu hinterziehen.«
    Sprachlos starrte sie ihn an.
    »Bitte? Ja … Ja, aber … auf Wiedersehen!« Sie steckte den Umschlag in ihre Handtasche, machte kehrt und ging.
    Oben im Flugzeug verriegelte Svensen den Einstieg. »Brauchen Sie etwas, Casey?« fragte er besorgt.
    »Nein«, antwortete sie. »Lassen Sie nur, Svensen, ich rufe Sie, wenn ich etwas brauche! Okay?« Er ging und schloß die Tür hinter sich.
    Jetzt war sie allein. Mit klammen Fingern schnallte sie sich an und warf einen Blick durch das Fenster.
    Wolken zogen über den Mond; die Triebwerke kamen auf Touren, die Maschine rollte zum Start, hob ab und stieg im Steilflug in den schwarzen Himmel hinauf. Casey merkte nichts davon. Immer noch dröhnten Dunross’ Worte in ihrem Kopf.
    Tai-Pan. Das ist Lincs eigentliches Geschenk an Sie, hatte er gesagt. Tai-Pan. Das Geld ist nicht wichtig.
    Ja, ja, das ist richtig, aber …
    Was hatte Linc damals gesagt, am ersten Tag auf der Börse? »Wenn Gornt gewinnt, gewinnen wir. Wenn Dunross gewinnt, gewinnen wir. So oder so werden wir das Noble House – und darum sind wir hier.«
    Die Dunkelheit fiel von ihr ab. Plötzlich war alles klar. Die Tränen versiegten.
    Das war es, was er wirklich erreichen wollte, dachte sie, und ihre Erregung nahm zu.
    Na klar, vielleicht ist es das, was ich für ihn tun kann, das Noble House zu seinem Gedenkstein zu machen.
    »Ach Linc«, flüsterte sie beseligt, »es ist einen Versuch wert, nicht wahr?«
    Seinen fehlerlosen Aufstieg fortsetzend, drang das Düsenflugzeug in die Wolken ein. Die Nacht war finster, der Wind sanft und der Mond im Wachsen. Unter ihnen lag die Insel.
    Auf der Heimfahrt bog Dunross bei schwachem Verkehr mit hohem Tempo in die Peak Road ein. Aus einer plötzlichen Regung heraus änderte er die Richtung, fuhr zur Aussichtsterrasse des Peak hinauf und trat an die Brüstung. Er war allein.
    Hongkong war ein Meer von Lichtern. Drüben in Kowloon hob wieder ein Düsenflugzeug von der hellerleuchteten Rollbahn ab. Einige wenige Sterne drangen durch die Wolken.
    »Mein Gott, das Leben ist doch schön!« sagte er laut.
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