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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood
Autoren: Harold Robbins
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sagte er. »Ruh dich aus! Du brauchst nicht ununterbrochen zu schuften. Geld ist doch nicht mehr so wichtig. Ich weiß, daß du ganz gut vorgesorgt hast.«
    »Das verstehst du nicht«, sagte ich. »Ein Schriftsteller kann niemals aufhören zu arbeiten. Jedenfalls nicht, solange er noch Ideen in seinem Kopf hat. Und ich werde bestimmt nicht so lange leben, daß ich wirklich jede Geschichte aufschreiben könnte, die mir im Kopf herumspukt. Da müßte ich hundertfünfzig Jahre alt werden, und selbst das würde nicht reichen.«
    Ed schüttelte lächelnd den Kopf. »Daß du verrückt bist, weißt du hoffentlich, oder?«
    »Ja, natürlich«, sagte ich. »Hinter jedem Gipfel, den ich erreicht habe, wird schon wieder der nächste Berg sichtbar, den ich noch hinaufklettern muß. So bin ich nun einmal. Aber vielen Dank für die Warnung!«
    »Am besten, du kommst am Freitag mal zu mir in die Praxis«, sagte er und stand auf. »Ich würde dich gern komplett untersuchen.«
    »Okay.«
    »Wir sehen uns ja noch heute abend«, sagte er und ging zur Tür. »Versuch, noch ein bißchen zu schlafen vor deiner Party. Du hattest einen langen Tag!«
    Durch das Fenster sah ich ihn in seinen Wagen steigen und wegfahren.
    Ich ging ins Schlafzimmer hinauf, legte mich aufs Bett und schloß die Augen. Schlafen wäre wirklich nicht schlecht gewesen – wenn nur nicht die Düsentriebwerke ständig in meinen Ohren geheult hätten.
    ***
    Ich spürte eine leichte Hand auf der Schulter. »Hallo, Baby«, sagte ich, ohne mich zu bewegen. »Ich versuche zu schlafen.«
    Ihre sanfte Wange preßte sich an mein Gesicht. »Tut mir leid, Liebster, aber es ist schon sechs Uhr. Du hast vier Stunden geschlafen. Der Friseur und die Kosmetikerin sind da. Wir müssen bald aufbrechen, wenn wir vor den Gästen auf der Party sein wollen.«
    »Ach, scheiß auf die Gäste«, sagte ich. Ein fremder Geruch war mir in die Nase gestiegen. Ich schnupperte und sagte: »Du meine Güte, bin ich im falschen Haus?«
    Laura lachte. »Ich habe nur ein neues Parfüm ausprobiert. Und täusch hier keine Müdigkeit vor, sondern steh auf!« Sie nahm meine Hand und legte sie sich zwischen die Schenkel. »Na?« fragte sie, »glaubst du immer noch, daß du im falschen Haus bist?«
    Ich zog sie zu mir herunter und küßte sie. »Guten Morgen, Laura!«
    »Soll das heißen, daß du jetzt wach bist?« fragte sie.
    »Ja«, sagte ich. »Jetzt bin ich wach.«
    Sie stand auf. »Dann sieh zu, daß du in die Gänge kommst. Es ist schließlich deine Party.«
    Brav trottete ich ihr ins Bad nach. Zu meiner Verblüffung war sie vollkommen nackt. »Was hast du bloß mit deiner Figur gemacht?« fragte ich. »Ich habe dich doch erst vor drei Tagen in Frankreich ins Flugzeug gesetzt, und jetzt bist du mager wie eine junge Katze.«
    »Ich bin keineswegs mager«, lachte sie. »In Frankreich war ich nur ein bißchen aufgeschwemmt – ständig das gute Essen und Trinken, du weißt. Ich habe mir ein paar Body Wraps machen lassen. Das ist die reinste Zauberei. Ich habe vier Kilo Wasser ausgeschwitzt. Gefällt es dir?«
    »Haben wir Zeit zur Liebe?« fragte ich.
    Laura lachte. »Nach der Party«, sagte sie. »Und jetzt verschwinde endlich, und laß dich vom Friseur und von der Kosmetikerin herrichten.«
    ***
    Das obere Stockwerk des Bistro war ganz in Silber und Weiß dekoriert. Sogar die Blumen waren silbern besprüht. Die Tischkarten waren mit silberner Schrift geprägt, und der ganze Raum war mit weißen und silbernen Schleifen geschmückt. Auf dem großen Spiegel hinter der Bar im Vorraum des Speisesaals standen die Worte: SILBERNES JUBILÄUM – JOE CROWN – 25 JAHRE AUF DEN BESTSELLERLISTEN.
    Gene, mein Public-Relations-Manager, lächelte strahlend. »Das wird die schönste Party, die Sie überhaupt je gefeiert haben, Mr. Crown«, sagte er. »Wir haben zwei verschiedene Bands: eine Rockgruppe und ein kleines Tanzorchester. Nach dem Dinner haben wir eine Show mit einem Dutzend Mädchen aus dem Casino de Paris in Las Vegas. Die Gästeliste ist ganz exquisit, nur das Feinste vom Feinen. Eine bessere gibt es in der ganzen Stadt nicht. Filmstars, Fernsehstars, Politiker und Gesellschaftslöwen. Insgesamt hundert Personen. Ich habe sogar noch zwei Pressetische reinquetschen können. Wir kriegen also ein weltweites Echo in Rundfunk und Fernsehen und bei der übrigen Presse. Ihre Frau und ich haben uns alle Mühe gegeben, die Tischordnung auszutüfteln. Sind Sie zufrieden damit?«
    Ich lachte und faßte ihn bei den
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