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Hollywood

Hollywood

Titel: Hollywood
Autoren: Harold Robbins
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mich nicht, wie, aber ich bin wieder ziemlich heil.«
    »Bist du schon zu Hause?« fragte er.
    »Nein«, sagte ich. »Ich rufe vom Auto aus an. Wir verlassen gerade den Flughafen.«
    »Ich komme in einer halben Stunde mal zu dir rüber«, sagte er. »Ich möchte mich doch gern persönlich davon überzeugen, wie es dir geht.«
    »Ja gut«, sagte ich.
    »Meinen Glückwunsch zu deinem neuen Buch, übrigens«, sagte er. »Steht ja schon wieder auf Platz eins der Bestsellerliste, wie ich gesehen habe.«
    »Ja, ich habe Glück gehabt«, sagte ich.
    »Freut mich«, sagte er. »Bis gleich.«
    Ich legte den Hörer zurück und wandte mich Larry zu. »Wie geht es Ihnen denn so?«
    »Gut«, sagte er. »Wenn Sie nicht da sind, ist allerdings nicht viel los.« Er fuhr auf den Freeway hinauf. »Ich habe gelesen, daß die Mädchen in den französischen Discos jetzt alle oben ohne tanzen. Ist das wahr, Mr. Crown?«
    »Ja«,sagte ich.
    »Du meine Güte!« sagte er mit weit aufgerissenen Augen. »Wie halten Sie das nur aus, Mr. Crown? Wenn ich auf die Tanzfläche ginge, hätte ich einen Steifen, daß mir alle Knöpfe von der Hose platzten!«
    Ich lachte. »Ganz so schlimm ist es noch nicht. Außerdem kann ich zwar schon wieder ganz ordentlich laufen, aber tanzen kommt nicht in Frage.«
    Der Verkehr auf dem Freeway war sehr dicht, und Ed war schon vor mir in der Villa. Er stand an der Bar und trank einen Scotch mit Soda. Er beobachtete mich genau, als ich auf ihn zuging. »Du läufst ja prächtig, Kumpel«, sagte er und umarmte mich herzlich.
    »Mir geht es auch prächtig«, sagte ich.
    »Und wozu brauchst du das hier?« fragte er und nahm mir den Stock aus der Hand, auf den ich mich gestützt hatte.
    »Wenn ich müde werde, habe ich manchmal Schmerzen.«
    »Das ist normal«, sagte er. Er betrachtete den Knauf des Spazierstocks. »Echtes Gold?«
    Ich nickte. »Was denn sonst? Rostfreier Stahl? Das würde meinen schlechten Ruf ruinieren.«
    »Woher hast du ihn?«
    »Hat mir ein Mädchen in Frankreich geschenkt«, sagte ich.
    »Laura?« fragte er.
    »Wer sonst?«
    Er gab mir den Stock zurück. Ich ging hinter die Bar und mischte mir ebenfalls einen Scotch mit Wasser. Dann setzte ich mich Ed gegenüber. »Cheers«, sagte ich.
    »Cheers«, erwiderte er. »Wie war der Sommer in Frankreich?«
    »Schön«, sagte ich. »Eigentlich hatte ich ja gehofft, du würdest mich mal besuchen.«
    »Hab ich einfach nicht geschafft«, sagte er. »Zuviel zu tun.«
    »Du hast dich scheiden lassen, hab ich gehört«, sagte ich. »Mit Scheidungen hat man allerdings ziemlich zu tun.«
    »Ach, Scheiße«, sagte er. »Ich habe mit meinen Frauen einfach kein Glück.«
    »Vielleicht war es ein Glück, daß du die letzte losgeworden bist?« sagte ich. »So könntest du die Sache doch auch sehen.«
    »Ich möchte bloß ein nettes Mädchen finden und mit ihr glücklich werden«, sagte er.
    »Das ist kein Problem«, sagte ich. »Und zu heiraten brauchst du sie auch nicht.«
    »Du bist schließlich auch verheiratet, Joe. Ich weiß allerdings nicht, wie das kommt. Es ist ja bekannt, daß du immer wieder in Schwierigkeiten gerätst.«
    Ich lächelte. »Ach, weißt du«, sagte ich. »Am Ende kehre ich doch immer wieder zu Laura zurück, und das weiß sie genau.«
    »Du keuchst ein bißchen«, sagte er.
    »Erst achtzehn Stunden im Flugzeug und dann diese Kohlenmonoxydluft auf dem Flughafen draußen. Da bleibt einem automatisch die Luft weg. Vor allem, wenn man so ein Asthma hat wie ich.«
    Er nahm sein Stethoskop aus der Tasche. »Zieh mal dein Hemd aus. Ich möchte dich abhören.«
    »Spielst du wieder mal Doktor?«
    »Ich bin dein Arzt«, sagte er ernst. »Und jetzt tu bitte, was ich dir sage.«
    Gehorsam zog ich mein Hemd aus, und er ließ mich ein- und ausatmen, den Atem anhalten und husten. »Übrigens habe ich dir schon ein paarmal gesagt, daß es kein Asthma, sondern ein Emphysem ist«, sagte er. »Und das wird nicht mehr besser. Rauchst du eigentlich immer noch?«
    »Ja, leider.«
    »Wenn du jetzt aufhörst, kannst du fünf Jahre länger leben. Das garantiere ich dir.«
    »Fünf Jahre und fünfzigtausend Kilometer?« fragte ich lachend.
    »Ich meine das vollkommen ernst«, sagte er. »Jetzt geht es gerade noch mit deiner Gesundheit. Von jetzt an wird es nur noch schlechter.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, sagte ich und zog mein Hemd wieder an. »Aber jedesmal, wenn ich zu schreiben anfange, greife ich erst mal zur Zigarette.«
    »Du mußt weniger arbeiten«,
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