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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 9

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 9

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 9
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den Einfüllstutzen gefunden. Hier, gießen Sie das Wasser bitte in diesen Trichter hier. Nach meinen Berechnungen müsste der Tank ungefähr zehn Eimer Wasser fassen.“
    Nachdem Kate den ersten Eimer hineingegossen hatte, übernahm James den Eimer, um den Rest der Arbeit zu erledigen. Fletcher war der Meinung, dass Kate sich lieber mit der Steuerung der Krabbe befassen sollte. Das wollte sie auch gerne tun. Allerdings zweifelte sie immer noch daran, dass diese antike Maschine wirklich in Gang gebracht werden konnte. Andererseits: Als die ersten Dampfmaschinen aufkamen, hatten fortschrittskritische Menschen von Teufelswerk gesprochen. Und das nur, weil sie diesen Antrieb noch nicht kannten.
    Kate schlüpfte in die kupferne Krabbe zurück. Im Gegensatz zu einem Drehflügler konnte sie nicht aufrecht darin stehen, weil das Fahrzeug zu flach war. Sie kauerte sich sitzend vor das Armaturenbrett. Hinter ihr ertönte ein Rauschen, und ein Zittern durchlief das Chassis. Es tat sich also immerhin etwas, und das war Kates Meinung nach ein gutes Zeichen.
    Wie lange es wohl dauern würde, bis die Kupfer-Krabbe unter Dampf stand? Ein Druckmessgerät wie in ihrer eigenen Flugmaschine suchte Kate vergebens. Vorsichtig probierte sie einige Hebel aus. Immerhin gelang es ihr schnell, die Mechanik für die Bewegung der großen Scheren zu entdecken. Diese wurden offenbar durch Kraftübertragung mit einem Federsystem in Gang gebracht. Dafür war noch nicht einmal zusätzliche Maschinenkraft erforderlich. Fasziniert sah Kate durch die nun sauberen Fenster zu, wie sich die linke Schere durch ihre Hebelbewegungen öffnete und schloss und auch ein Stück weit nach vorne glitt. Gewiss, die Hebel waren nicht gerade leicht zu bedienen. Aber Kate hatte Kraft in ihren Armen.
    Die Greifwerkzeuge der Krabbe funktionierten also immerhin. Aber wie sah es mit dem Rest aus? Wenn der Antrieb nicht lief, würde sich der kupferne Rumpf nicht von der Stelle rühren. Da ertönte von draußen Fletchers Stimme.
    „Es ist soweit, Miss Fenton! Der Druck müsste ausreichen. Setzen Sie die Maschine in Betrieb!“
    Das war leichter gesagt als getan. Kate hatte sich noch immer nicht mit allen Funktionen der antiken Technik vertraut gemacht. Sie glaubte aber, dass die Kurbel das wichtigste Steuerungselement war. Kate drehte daran – und die Krabbe machte einen Schritt vorwärts!
    Kate jubelte. Gleich darauf musste sie sich aber blitzschnell mit ihrer freien Hand festhalten, um nicht seitwärts quer durch das Fahrzeug geschleudert zu werden. Stoßdämpfer hatte es zu Zeiten der Chamon-Zivilisation offenbar noch nicht gegeben. Aber was machte das schon aus! Wichtig war, dass Kate die Krabbe überhaupt lenken konnte.
    Kate war überglücklich. Eileens Befreiung stand nun nichts mehr im Weg.
    Die Kupfer-Krabbe war zwar niedrig, aber so geräumig, dass alle Gefährten darin Platz finden konnte. Auch Bone-Carruthers hatte sich bereiterklärt, an der Aktion gegen Makhras teilzunehmen.
    „Das ist zwar nicht direkt eine Großwildjagd, aber dieses Abenteuer lasse ich mir nicht entgehen, beim heiligen Georg! Außerdem will ich mich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass es diesen vermaledeiten Roboter-Tiger wirklich gibt.“
    Kate hatte mit dem Steuern des ungewohnten Fahrzeugs alle Hände voll zu tun. Natürlich war es in dem metallenen Rumpf heiß wie in der Hölle, aber sie kamen schneller vorwärts als zu Fuß. James hatte Bedenken gehabt, ob sie mit der massigen Krabbe durch den Dschungel vordringen konnten. Aber diese Befürchtung war unbegründet. Im Gegensatz zu einer Kanone, die für ihre Räder eine halbwegs befahrbare Straße brauchte, konnten sich die kupfernen Beine der Krabbe mit ihren ausholenden Schritten auch durch dichtes Unterholz bewegen. Dünnere Baumstämme überstieg sie einfach, während Kate an dicken Urwaldriesen vorbei lenkte.
    Alle mussten sich gut festhalten, denn die sechs mechanischen Beine der Metall-Krabbe sorgten beim Vorwärtslaufen für viel Bewegung im Inneren des Kupferkörpers.
    Kate musste mit der beschränkten Sicht kämpfen. Nach hinten und zu den Seiten hin war sie praktisch blind. Sie konnte nur durch die vergitterten Luken vor sich schauen, um die Krabbe zu lenken. Devran hockte neben ihr und diente als Navigator. Er kannte sich als einziger gut in dieser Gegend aus und zeigte ihr den kürzesten Weg zu Makhras’ Hauptquartier.
    Doch die Krabbe hatte gegenüber einem Drehflügler auch einige Vorteile. Der Motor lief so
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