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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 8

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 8

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 8
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Außerdem fürchte ich, dass die Soldaten genauso misstrauisch sein werden wie dieser Sergeant. Wir sind hier in Indien, Kate. Die Leute glauben eher an eine Strafe durch die Götter als an ein mechanisches Untier, das von Menschenhand zusammengebaut wurde.“
    Kate seufzte. „Ja, das scheint mir auch so. Aber wir können nicht einfach aufgeben. Wenn wir nichts tun, dann wird meine Freundin von Makhras kaltblütig ermordet. Und das darf auf keinen Fall geschehen. – Du hast doch magische Fähigkeiten. Kannst du die nicht einsetzen, um Eileens Opfertod zu verhindern?“
    Devran nippte nachdenklich an seinem Teebecher. „Ich könnte mich zu Makhras’ Hauptquartier zurückschleichen. Seine Leute werden natürlich inzwischen wissen, dass ich dir zur Flucht verholfen habe. Ich darf mich also von ihnen nicht erwischen lassen. Und außerdem gibt es immer noch Suna. Ich fürchte, dass ihre geheimen Kräfte viel größer sind als meine. – Aber es ist die einzige Möglichkeit.“
    „Und was kann ich tun?“
    „Du bleibst hier im Dorf, Kate. Hier bist du in Sicherheit.“
    „Ich werde auf keinen Fall die Hände in den Schoß legen, während meine beste Freundin in Lebensgefahr ist. Und auch du …“
    Kate hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Sie sorgte sich natürlich ebenfalls um Devrans Sicherheit. Es war auf jeden Fall riskant, Makhras die Stirn zu bieten, darüber machte sie sich keine Illusionen. Aber Kate war eine Frau der Tat. Sie wollte unbedingt mitmachen, wenn Eileen aus den Händen des Maschinenstürmers befreit werden sollte. Und wenn sie sich selbst gegenüber ehrlich war, dann wollte sie auch weiterhin nicht von Devrans Seite weichen.
    Kate fühlte sich innerlich zerrissen durch die Gefühle, die sie sowohl James als auch Devran entgegenbrachte. Dadurch wurde es nicht gerade einfacher, an Eileens Rettung zu arbeiten.
    Devran war jedenfalls nicht entgangen, dass sie ihren letzten Satz nicht beendet hatte. „Und auch ich, Kate? Was wolltest du sagen? Dass auch ich dir nicht völlig gleichgültig bin?“
    Sie wich seinem Blick aus und starrte auf die Tischplatte. „Ich denke, das weißt du“, flüsterte sie. Doch obwohl sie so leise gesprochen hatte, war sie von dem jungen Inder offenbar sehr gut verstanden worden. Er nahm ihre Hand und strich zärtlich über ihre Finger.
    In diesem Moment kam das Essen. Schnell zog Kate ihre Hand weg. In England galt es als sehr unschicklich, wenn ein Pärchen in der Öffentlichkeit Gefühle zeigte. Das war in der indischen Kronkolonie gewiss nicht anders. Außerdem waren sie und Devran ja gar kein Liebespaar. Oder? Kate machte sich bewusst, dass sie Devran noch gar nichts von ihrer Verlobung mit James Barwick erzählt hatte.
    Warum eigentlich nicht? Diese Frage wollte sie sich nicht beantworten, jedenfalls nicht in diesem Moment. Ihr Magen reagierte mit einem lauten Knurren auf den verführerischen Duft der fremdartigen Mahlzeit.
    „Das ist Reis mit Linsen und Gemüse“, erklärte Devran.
    „Und wie isst man das? Gibt es in diesem Laden kein Besteck?“
    „Das hier ersetzt Messer und Gabel“, erklärte der Inder lächelnd. Er riss ein Stück von dem Fladenbrot ab, das der Wirt ebenfalls gebracht hatte. Dann schaufelte er sich etwas von der heißen Mahlzeit auf das Brotstück und führte es zum Mund. Kate folgte seinem Beispiel. Es ging besser, als sie befürchtet hatte. Immerhin benötigte sie jetzt ihre Hände für die Nahrungsaufnahme und konnte nicht mehr mit Devran herumschäkern.
    Kate ernährte sich normalerweise von Fish and Chips sowie Rührei und Würstchen auf Toast. Entsprechend exotisch war das einheimische Gericht für sie. Doch es schmeckte nicht übel, eigentlich sogar noch besser als die Spezialitäten in dem Luxusrestaurant, das sie in Paris besucht hatte. Kate kaute schweigend, während sie weiterhin gedanklich ihre Probleme wälzte.
    Solange Makhras seinen Roboter-Tiger besaß, blieb dieser Größenwahnsinnige brandgefährlich. Kate musste an ihre Mission in Frankreich zurückdenken, wo sie ein geheimes Kriegsgerät hatte zerstören sollen. Doch dieser unter dem Code-Namen „Paris-Maschine“ gebaute Apparat war völlig harmlos und unmilitärisch gewesen. Der Roboter-Tiger hingegen konnte sehr großen Schaden anrichten, das hatte sich ja schon gezeigt. Und außer mit Kanonen konnte man dieses Ungetüm wohl kaum zerstören. Der Roboter-Tiger war die Trumpfkarte des Aufrührers. Und dann war da auch noch Suna mit ihren
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