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Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 7

Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 7

Titel: Hogan, S: Steampunk-Saga: Episode 7
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ihr schon furchtbare Sorgen gemacht. Nun hat sie mich um Hilfe gebeten. Und du kannst dich darauf verlassen, dass ich Eileen nicht enttäuschen werde.“
    „Das ist ja auch sehr entgegenkommend von dir. Aber Indien ist so weit weg und so groß – wie willst du Eileen dort finden? Oder kennst du ihren genauen Aufenthaltsort?“
    „Nein.“ Kate verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. „Aber ich werde zu ihr gelangen, wenn ich erst dort bin. Das spüre ich genau.“
    Momentan war Kate einfach nur enttäuscht, weil ihr Verlobter sie überhaupt nicht unterstützte. Im Gegenteil, James schien ihr das Vorhaben um jeden Preis ausreden zu wollen.“
    „Britisch-Indien ist ein ganzer Subkontinent, dieses Land ist unvorstellbar groß, Kate. Und längst nicht alle Einheimischen sprechen Englisch. Ich habe gehört, dass in Indien insgesamt über hundert Sprachen gesprochen werden.“
    „Wenn du meinst“, sagte Kate bockig. Sie spürte, dass ihr Verlobter recht hatte. Aber dadurch verbesserte sich ihre Laune auch nicht. Kate hatte sich nun einmal in den Kopf gesetzt, Eileen beistehen zu wollen. Und sie war es gewohnt, ihre Pläne zu verwirklichen.
    James wedelte mit der Zeitung.
    „Außerdem treibt in Indien ein rätselhaftes Monster sein Unwesen, das ständig Fabriken, Eisenbahnstrecken und Luftschiff-Hangars angreift. Ich würde mir große Sorgen um dich machen, wenn du dich dieser Gefahr aussetzt. Fast jeden Tag schreiben die Times oder der Telegraph eine neue Schreckensmeldung über diese Bestie.“
    „Ich weiß, ich habe auch davon gelesen. Aber eben hast du noch gesagt, dass Indien so ein riesiges Land sei. Wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, auf dieses Wesen zu treffen? Außerdem hatte ich gehofft, dass du mich begleiten würdest.“
    James wirkte plötzlich peinlich berührt. „Das würde ich auch tun, denn ich ersticke nicht gerade in Arbeit, ehrlich gesagt. Aber gerade deshalb kann ich nicht mitkommen, Kate. Ich lebe momentan von meinen Ersparnissen, und die sind beinahe aufgebraucht. Ich könnte mir eine Passage nach Indien nicht leisten, außer als mitarbeitender Matrose auf einem Dampfschiff.“
    Kate bereute es plötzlich, durch ihre unbedachten Zukunftspläne James in Verlegenheit gebracht zu haben. Vor allem: Sie selbst hatte auch nicht das nötige Kleingeld für eine Indien-Reise. James’ Idee, sich die Fahrt durch Arbeit zu verdienen, war zwar grundsätzlich nicht schlecht. Doch die Schiffsreise nach Indien dauerte Wochen. Dann konnte es für Eileen schon zu spät sein. Für Kate kam nur eine Flugreise in Frage. Doch die konnte sie sich erst recht nicht leisten.
    „Ich werde Inspektor Williams nach einem Vorschuss fragen“, sagte sie entschlossen. „Vielleicht lässt sich Scotland Yard darauf ein.“
    Als Kates Verlobter wusste James, dass Kate neben ihrem offiziellen Job als freie Dampfkutter-Pilotin auch eine Geheimagentin der englischen Kriminalpolizei war. Bei ihrer heiklen Mission in Frankreich hatte er ihr bereits tatkräftig unter die Arme gegriffen.
    „Ja, das wäre einen Versuch wert“, meinte James. „Ich sorge mich zwar um dich, aber ich wünsche dir trotzdem, dass du deiner Freundin helfen kannst. Du wärst nicht du selbst, wenn du es nicht versuchen würdest.“
    Diese Worte versöhnten Kate schon wieder einigermaßen mit James. Sie konnte ihrem Verlobten sowieso nie lange böse sein. Und Kate verstand vollkommen, dass aus seiner Sicht ihre Indien-Reise ein riskantes und völlig unkalkulierbares Abenteuer war. Trotzdem würde sie versuchen, dorthin zu gelangen. Immerhin war Kate vor einigen Wochen zum ersten Mal in ihrem Leben im Ausland gewesen, in Frankreich nämlich. Und Indien war ja genau genommen gar kein fremdes Land, sondern als Kolonie ein Teil des britischen Weltreichs …
    Kate verabschiedete sich mit gemischten Gefühlen von James und bestieg wieder ihren Drehflügler, um Richtung Scotland Yard zu fliegen.
    Leider eigneten sich Dampfkutter nicht für weitere Strecken, da ihr maximaler Aktionsradius 20 Meilen betrug. Wie schön wäre es gewesen, wenn Kate in ihrem eigenen Flugapparat die Reise hätte antreten können! Doch das war völlig unrealistisch. Wo sollte sie denn über dem offenen Ozean neue Kohle für die Dampfmaschine bunkern?
    Kate betrat das ehrwürdige Gebäude der Kriminalpolizei, wobei der uniformierte Bobby vor der Tür zackig salutierte.
    1851 gab es keine weiblichen Beamten bei der Polizei, wenn man einmal von Kate absah. Und außer dem
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