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Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann

Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann

Titel: Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann
Autoren: Miriam E. Schmidt
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ausgeben, ständig >auf Tour< gehen wollen, zu engstirnig sind, oder, oder... Vorwürfe, die sich wiederholen, sind ein sehr guter, wenngleich auch schmerzlicher Ansatz, einmal genauer hinzusehen. Und wenn Ihnen jetzt spontan etwas dazu einfällt: Was löst es in Ihnen aus? Könnte etwas dran sein? Haben Sie die Möglichkeit, dieses beziehungsschädliche Verhalten zu ändern?
    Aber was steckt dahinter? Sehr viele Verhaltensweisen beruhen auf bewussten und vor allem unbewussten Ängsten: Angst, nicht gut genug zu sein. Angst, verlassen zu werden. Angst, sich lächerlich zu machen. Angst, sich auszuliefern... Mit unserem Verhalten versuchen wir daher oft, uns zu schützen. Wir machen uns unangreifbar, schließen die Schotten oder versuchen, unsere Umwelt zu kontrollieren. Was wir kennen und im Griff haben, macht keine Angst. Lediglich das Unbekannte, Unkontrollierbare lässt die alten Wunden aufreißen. Um das zu vermeiden, versuchen wir oft — vor allem bei unserem Partner — die Zügel in der Hand zu behalten, damit uns wenigstens von dieser Seite kein Ungemach droht. Oder wir machen uns schwach, klein und hilfsbedürftig, damit sich unser Lebensgefährte gar nicht erst traut, mit der Faust auf den Tisch zu hauen, die Stimme zu erheben oder uns gar zu verlassen.
    Angstfreie Liebe hat sehr viel mit Freiheit und Selbstwert zu tun. Wenn Ihnen Ihr Partner durch sein Verhalten nicht bestätigen muss, dass Sie gut oder richtig sind, sondern Sie sich selbst Ihres eigenen Wertes bewusst sind, verlieren Sie die Abhängigkeit von seinem >so oder so sein<. Gönnen Sie ihm, aber vor allem sich selbst, diese Freiheit, indem Sie lernen, sich selbst zu lieben und anzunehmen. So, wie Sie sind, mit all Ihren Fehlern, Schwächen und Stärken. Wenn Sie aufhören, Ihre Lebensberechtigung über die Taten bzw. Nicht-Taten Ihres Partners zu definieren, lernen Sie, Ihren Partner loszulassen. Dadurch gewinnt Ihre Beziehung ein ungeheures Maß an Freiheit und Freiraum. Sie können den anderen so lassen, wie er ist, und müssen sich nicht ständig fragen, ob Sie etwas falsch gemacht haben oder es hätten besser machen können.
     
     
    Und wenn er nicht der Richtige ist?
    Wenn Sie allerdings nach ehrlicher Selbstanalyse erkennen, dass Ihnen dieser Mann nicht gut tut, dann fragen Sie sich, ob Sie diese Beziehung noch wollen. Oder ob es an der Zeit ist, einen Partner zu finden, mit dem Sie glücklich sein können, ohne sich beide Beine auszureißen oder ständig das Opfer zu sein. Sie haben das Recht, geliebt und respektiert zu werden. Sie haben ein Recht darauf, dass auch auf Sie und Ihre Bedürfnisse Rücksicht genommen wird. Dazu müssen Sie allerdings Ihr Leben selbst in die Hand nehmen und eigene Entscheidungen treffen.
    Aber auch Ihr Partner hat das Recht, seine Vorstellungen vom Leben in die Tat umzusetzen. Und wenn er nicht bereit oder in der Lage ist, in angemessener und fairer Weise auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse einzugehen, so ist das ausgesprochen schmerzhaft. Aber es ist seine freie Wahl, ob er sich auf Sie und Ihre gemeinsame Beziehung einlassen möchte oder nicht, genauso wie Sie diese Wahl haben.
    Finden Sie also, auch unter Zuhilfenahme der vorangegangenen Gesprächsvorschläge, heraus, ob Sie wirklich an einem Strang ziehen oder ob Sie völlig unterschiedliche Vorstellungen vom Verlauf Ihres Lebens haben. Entscheiden Sie dann, ob Sie mit ihm zusammenbleiben wollen und ob Sie gemeinsam glücklich werden können, oder ob es nicht möglich ist.
     
     

Sammeln Sie nicht Ihren Ärger und warten Sie nicht bis zur großen Explosion
     
    Was aber auf jeden Fall in diesem Buch deutlich wurde, ist die Tatsache, dass sich Probleme in aller Regel nicht von alleine lösen. Und dass es sinnlos ist, darauf zu warten, dass der andere den ersten Schritt tut oder gar erkennt, wie unfair er handelt. Das Einzige, was Sie erreichen, wenn Sie alles auf Ihre Schultern laden, sich klaglos Ihrem Schicksal ergeben und einstecken, was immer ausgeteilt wird, ist Unzufriedenheit, Wut und Ärger. Je länger der Zustand dauert, desto größer wird der Leidensdruck und desto unglücklicher werden Sie. Lassen Sie es nicht so weit kommen, denn irgendwann sprudelt Ihre Wut vielleicht unvermittelt als wuchtige Explosion aus Ihnen heraus. In so einem Fall ist niemand mehr zu einer angemessenen Reaktion in der Lage, sondern überreagiert heftig und stößt damit die Beteiligten völlig vor den Kopf. Oder Sie schaffen es tatsächlich, über alles den
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