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Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann

Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann

Titel: Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann
Autoren: Miriam E. Schmidt
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Einkommen alle Fixkosten abziehen, dann bleiben etwa 300 Euro übrig. Die müssen reichen für Taschengeld, Kleidung, Beiträge und Gebühren und alles, was sonst noch anfällt. Das heißt, dass ab sofort keine Sonderausgaben wie die abendlichen Fahrten zur Tankstelle für Cola und Chips mehr drin sind. Auch bei der Kleidung müssen wir alle den Gürtel etwas enger schnallen, wenn wir unser Konto nicht immer weiter überziehen wollen. Ich werde in Zukunft keine Extrabeträge mehr herausgeben, sondern wir sprechen uns jeden Monatsanfang ab, was in diesem Monat zusätzlich angeschafft werden muss. Mehr gibt es dann nicht, weil wir es uns nicht leisten können.«
     
     
     

9. Hausarbeit:
Warum bleibt eigentlich immer alles an mir hängen?
     
    Ein Blick in die Vergangenheit
     
    Als Artus und Eva im Neandertal hausten, gab es sicherlich auch die eine oder andere Streiterei. Dass es dabei um den Haushalt und die damit verbundene Organisation des Alltags ging, ist hingegen äußerst unwahrscheinlich. Und so lange die klassische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau problemlos funktionierte, gab es sicherlich um dieses heute so heiß umkämpfte Thema wenig Diskussionen. Aber auch hier ist es mit dem so lieb gewordenen Männer-Frieden vorbei, seit Frauen im Beruf und im Alltag ihren Mann stehen. Wenn beide arbeiten, dann ist es sowieso nicht einzusehen, dass die Hausarbeit nur an ihr hängen bleibt. Aber auch für eine Hausfrau und Mutter ist eine Entlastung durchaus angemessen. Im Schöße der Großfamilie hingen die Kinder nicht nur an Mutters Rockzipfel und so hatte sie Unterstützung, den Alltag zu managen. Da dies heute in den allermeisten Fällen nicht mehr so ist, bedeutet allein schon die Koordination von Kindern, Kochen, Putzen, Waschen, Einkaufen, Wickeln, Füttern, Kindergarten, Schule und den nachmittäglichen Freizeitaktivitäten der Sprösslinge eine logistische Meisterleistung. Da bleibt kaum noch Freiraum übrig und anstrengend ist es allemal. Doch auf diesem Ohr sind Männer gerne ganz besonders taub und wollen nicht einsehen, dass sich all diese Aufgaben nicht von allein erledigen.
     
     
     
    »Ulli, sei so nett, und mach den Kindern schnell das Gulasch mit den Nudeln von gestern Abend warm und hilf ihnen beim Essen, sonst sieht die Küche wieder aus wie ein Schlachtfeld. Ich muss noch schnell im Wohnzimmer Staub saugen und um acht steht unser Besuch vor der Tür. Duschen müsste ich auch noch, oh je, ich weiß noch gar nicht, wie ich das alles in einer Dreiviertelstunde schaffen soll.« »Ach nöö, Anke«, mault Ulli, »warum soll ich denn jetzt das Essen machen? Mir brennt das sowieso nur an, das weißt du doch. Könntest du dich nicht um die Kinder kümmern?« »Gerne, mein Lieber, wenn du dafür Staub saugst. Kein Problem!« »Ich? Staub saugen? Jetzt? Wie komme ich denn dazu? Ich sehe sowieso nicht ein, warum das ausgerechnet jetzt sein muss. Hättest du das heute nicht locker mal schnell am Nachmittag machen können?« Ulli ist erbost, aber Anke, sowieso schon unter Stress, wird richtig sauer. »Du glaubst wohl, ich sitze den ganzen Tag nur auf dem Sofa und schaue Löcher in die Luft? Jedes Mal, wenn ich dich um ein bisschen Unterstützung bitte, muss ich mich mit dir herumstreiten. Hast du überhaupt eine Ahnung, was ich den ganzen Tag mache?« »Nein, leider nicht! Aber ich wüsste es gern. Das bisschen Haushalt kannst du doch wohl hinkriegen, wenn die Kids im Kindergarten sind. Ich weiß gar nicht, warum du dich so anstellst. Ich muss den ganzen Tag im Job malochen und wäre froh, wenn ich wie du zu Hause sein könnte. Da ist es doch wohl das Mindeste, dass du dich um die Dinge hier kümmerst und ich mich nicht auch noch damit plagen muss!« Jetzt platzt Anke der Kragen. »Du hast doch wirklich keine Ahnung, was ich alles leiste. Alles bleibt an mir hängen: Einkaufen und Kinder hüten, das Haus putzen, die Wäsche waschen und bügeln, die Kinder durch die Gegend kutschieren und immer pünktlich das Essen auf dem Tisch. Mir wird das einfach auf Dauer zu viel und ich sehe nicht ein, warum du nicht auch das eine oder andere im Hauhalt helfen kannst. Für mich bleibt überhaupt kein Freiraum mehr! Und wenn die Kids dann endlich gegen neun im Bett sind, bin ich so kaputt, dass ich vor dem Fernseher einschlafe. Das kann es doch nicht für den Rest meines Lebens gewesen sein...«
     
     
    Was wirklich dahinter steckt
     
    Dass die Organisation des Haushalts allein ins weibliche Ressort fällt,
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