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Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann

Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann

Titel: Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann
Autoren: Miriam E. Schmidt
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kostspielige Angelegenheit. Bis ein Verständnis für die finanziellen Spielräume des Familieneinkommens wächst, ist oft sehr viel Überzeugungsarbeit notwendig. Kinder sehen zwar, dass Sie sich Ihr Geld am Bankautomaten ziehen, dass Sie aber nur abheben können, was Sie vorher eingezahlt haben, können gerade die Jüngeren noch gar nicht verstehen. Und natürlich sollen die Kinder keine Außenseiter sein, nur weil sie nicht das richtige Spielzeug oder die richtigen Klamotten haben. Eine Aufgabe, die in unserer heutigen Konsumgesellschaft, in der nur zählt, wer dem Trend folgt, nicht immer einfach zu bewerkstelligen ist. Hier gilt es, auch das Selbstbewusstsein der Kids zu stärken, denn jedem Trend zu folgen muss nun wirklich nicht sein. Das Einkommen auf alle notwendigen Belange wie Lebensmittel, Versicherungen, Miete, Strom, Telefon und Heizung aufzuteilen ist meist schon schwer genug. Dazu auch noch Wünsche und Bedürfnisse »außer der Reihe< zu befriedigen dagegen oftmals ein schier unlösbarer Akt, der viele klärende Gespräche notwendig macht. Wertvolle Tipps, wie Ihre Kinder den Umgang mit Geld lernen können, finden Sie beispielsweise im Ratgeber >10 Gespräche, die Sie mit Ihren Kindern führen sollten< (vgs, Köln 2001).
     
     
    Das Gespräch
     
    Besonders hier gilt der berühmte Spruch: Fakten, Fakten, Fakten. Am einfachsten bekommen Sie die in die Hand, wenn Sie für einen bestimmten Zeitraum, mindestens aber für drei Monate, ein Haushaltsbuch führen. Tragen Sie hier neben den Fixkosten wie Miete, Strom und Nebenkosten auch sämtliche anderen Ausgaben ein, die anfallen. So bekommen Sie einen Überblick, wo Ihr Geld bleibt und wo möglicherweise Sparpotenzial versteckt ist. Sie können sich, Ihrem Mann und Ihren Kindern auf Heller und Pfennig belegen, was ausgegeben wurde. »Ich habe hier ein Haushaltsbuch und ausgerechnet, wer in etwa wie viel Geld im Monat verbraucht, das über den normalen Alltagsbedarf hinausgeht. Das kann jeder nachprüfen. Ich werde in Zukunft darauf achten, dass jeder einen gerechten Anteil am Haushaltsgeld hat, damit die ewigen Streitereien aufhören.«
    Ein Blick auf die monatlichen Ausgaben birgt auf jeden Fall viele überraschende Erkenntnisse und es hat einen weiteren, unschlagbaren Vorteil: Die Summen stehen fest und beliebte Streitargumente, dass ja immer nur die anderen das größte Stück vom Kuchen bekommen, lassen sich schwarz auf weiß entkräften oder natürlich auch belegen.
    Nachvollziehbare Argumente helfen bei jedem Gespräch, vor allem aber dann, wenn es darum geht, dem ständig unterschwellig vorhandenen Vorwurf, Sie würden zu viel ausgeben, zu begegnen. »Ich habe für einige Zeit ein Haushaltsbuch geführt, und wie du siehst, bleibt nach Abzug aller Kosten, der Lebensmittel und Versicherungen nicht mehr viel übrig. Du kannst das selbst nachprüfen und sehen, dass ich für mich nur wenig Geld ausgebe.«
    Ein Paar Schuhe, Kosmetik, Kleidung oder ähnliche persönliche Anschaffungen sind vielen Männern vor allem dann ein Dorn im Auge, wenn ihre Frauen kein eigenes Einkommen haben. Allerdings steht Ihnen für Ihre Arbeit im Haushalt auch eine Entlohnung zu, die Sie als Taschengeld einfordern sollten. Als Richtschnur haben sich hier 5 bis 10 % des Nettoeinkommens bewährt, die Ihnen als angemessener Ausgleich für Ihre Arbeit zur freien Verfügung stehen sollten. Am besten richten Sie sich dafür ein eigenes Konto ein und vereinbaren mit Ihrem Partner, dass er Ihnen diesen Betrag monatlich per Dauerauftrag überweisen lässt. So müssen Sie nicht jeden Monat erneut darum kämpfen und können sich auch einmal etwas gönnen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. »Ich habe mich informiert, dass mir auch für Hausarbeit ein >Gehalt< zusteht. Ich möchte dich nicht immer um Geld bitten müssen, wenn ich mir etwas kaufen will oder ein Geschenk für dich brauche. Ich werde mir deshalb ein eigenes Konto einrichten und bitte dich, dass du mir im Monat x Euro überweist. Das sind etwa 10 % deines Nettoeinkommens, die wohl ein angemessener Ausgleich für meine Arbeit zu Hause sind.« Schwierig wird es natürlich mit diesem Betrag, wenn das Geld sowieso hinten und vorne nicht reicht.
    Um künftig besser mit dem Geld zurechtzukommen, ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen. Wenn Ihre Kinder alt genug sind, hat sich auch hier der Familienrat bewährt. Setzen Sie sich zusammen und klären, wie es in Zukunft laufen soll. »Wenn wir von unserem
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