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Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Titel: Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen
Autoren: Cadmos Verlag
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man in der Natur in Laubwäldern und Auen findet. Im Garten begnügen sie sich mit einem Plätzchen unter Hecken oder Sträuchern, sind aber auch sonnigeren Standorten nicht abgeneigt. Die Blütezeit fällt je nach Witterung zwischen Anfang und Ende des Frühlings. An kaum 20 Zentimeter hohen Stielen stehen zahlreiche violette oder weiße Einzelblüten, die jeweils einen stumpfen Nektarsporn tragen. Umgeben von den doppelt dreizähligen Blättern wirken sie sehr elegant.
    Lerchensporne mögen die Gesellschaft anderer Frühlingsblumen sehr gern. Blausterne, Veilchen, Primeln und Lungenkräuter haben beispielsweise die gleichen Ansprüche und sind auch in der Natur häufig ihre Nachbarn. Eine besonders hübsche Sorte des gefingerten Lerchensporns ist 'G. P. Baker'. Ihre strahlend rotvioletten Blüten leuchten selbst aus dunklem Schatten noch hervor. Nach der Blütezeit bilden beide Lerchensporn-Arten schnell Samen und ziehen sich anschließend wieder in ihr unterirdisches Speicherorgan zurück. Bereits im Spätfrühling sind sie vollständig von der Bildfläche verschwunden. So stört es auch nicht, dass sie sich in manchen Gärten großzügig aussäen. Auf alten Friedhöfen, aber auch in Parkanlagen findet man manchmal riesige Lerchenspornbestände, die den Rasen im April in ein Blütenmeer aus verschiedenen Violetttönen verwandeln.
    Die Gattung Corydalis bietet dem Gartenbesitzer neben diesen beiden heimischen auch noch viele weitere Arten, die sich allesamt gut im Garten machen. Besonders ästhetisch ist etwa der Immergrüne Lerchensporn (Corydalis sempervirens ) , dessen zahlreiche rosafarbenen Blütchen ein gelbes Saftmal tragen. Auf durchlässigen Böden verwildert auch diese Art gut.
     

    Die himmelblauen Blüten von Corydalis flexuosa stehen in lockeren Trauben und tragen jeweils einen langen graziösen Nektarsporn.

    Corydalis cava , der hohle Lerchensporn, eignet sich hervorragend zum Verwildern in naturnahen Gärten.
    Die Schönsten der Schönen
    Die schönsten Lerchensporne kommen ohne Zweifel aus China. Besonders für Aufsehen sorgte in den letzten Jahren Corydalis flexuosa . Dieser leuchtend blau blühende Lerchensporn aus dem Himalaja ist ein wahres Schmuckstück. Am wohlsten fühlt er sich im Halbschatten. Der Boden sollte frisch sein und basisch. Gefälltes dem Lerchensporn, breitet er sich langsam mithilfe von Brutknollen aus. Nach der Blütezeit im Frühsommer legt er eine kurze Sommerruhe ein, bevor er dann im Herbst wieder austreibt. Also nicht erschrecken, wenn er plötzlich von der Bildfläche verschwunden ist.
    Mein erklärter Liebling ist Corydalis nobilis , der ehrwürdige Königslerchensporn. Sein natürliches Herrschaftsgebiet erstreckt sich von Weißrussland über Kasachstan bis in die Mongolei. Wegen seiner erhabenen Schönheit darf er seinen Adel heute jedoch auch fern der Heimat, in den Gärten der nördlichen Hemisphäre, darbieten. Im Mai erscheinen bis zu dreißig Blüten in einer kompakten Traube, die sich leicht nach vorn neigt. Sie sind goldgelb und tragen jeweils einen braunen bis purpurfarbenen Fleck. Dieses kleine braune Saftmal ist sozusagen das Tüpfelchen auf dem i, welches dieser Art eine derart noble Ausstrahlung schenkt. Ich kultiviere meinen Königslerchensporn im Natursteingarten. Kaum gepflanzt, fielen schon die Schnecken über ihn her und fraßen ihn ratzekahl ab. Ich hatte ihn schon verloren geglaubt, aber im nächsten Frühling trieb er wieder kräftig aus und blühte prächtig. Er ließ es sich nicht nehmen, auch in meinem Garten das Zepter zu schwingen, denn Adel verpflichtet schließlich!
    Fritillarien – bezaubernde Charakterdarsteller
    Fritillarien – bezaubernde Charakterdarsteller
    Man sieht es sofort: Fritillarien sind anders. Nur wenige Blumen verstehen es derart gekonnt, eleganten Charme mit der Anziehungskraft des Exotischen zu verbinden. Dabei sind diese Zwiebelpflanzen alles andere als exotisch. Eine besonders liebenswürdige Art ist sogar bei uns heimisch: Fritillaria meleagris , die geschützte Schachbrettblume. Sie bewohnt feuchte Wiesen Europas. Besonders schöne Bestände gibt es noch auf den Britischen Inseln, wo man sie „Schlangenkopf-Lilie“ nennt. Dieser Name weist darauf hin, dass Fritillarien zu den Liliengewächsen zählen, und beschreibt, wie auch der deutsche Name, die auffällige Zeichnung der Blüten. Die rosafarbenen Glockenblüten tragen eine kräftig purpurrosa Schachbrettmusterung, die tatsächlich an die Schuppen von Schlangen
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