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Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Titel: Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)
Autoren: Matthias P. Gibert
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ihm.
    Die Hölle!
Ich werde in der Hölle schmoren! Mein Gott, warum tust du mir das an? Habe ich wirklich
so sehr gefehlt, dass ich so grausam bestraft werden muss?
    Vor seinem
geistigen Auge tauchte der massige Körper von Erich Zeislinger auf, den er, wild
keuchend, traktierte. Dann erlebte er noch einmal den Moment, in dem Stefanie Kratzer
aufhörte zu atmen.
    Sie hat
es doch verdient!
    Das Feuer
war nun überall um ihn herum. Es fraß sich durch seine Hose, ließ die Haare auf
seinen Beinen zu Kringeln werden und es schmerzte. Es schmerzte so sehr, dass dem
Pastor die Tränen kamen.
    Sie hatten
es alle verdient!
    Das Letzte,
was er wahrnahm, bevor er endgültig das Bewusstsein verlor, war eine Stimme. Eine
bekannte, eine vertraute Stimme: »Papa!«, schrie sie laut und deutlich. »Papa!«

Epilog
     
    »Hier in der Zeitung steht, dass
aus diesem Inferno nicht mal der Teufel persönlich hätte gerettet werden können«,
erklärte Maria den am Tisch sitzenden Männern.
    Lenz, Hain
und Rolf-Werner Gecks nickten beklommen.
    »Dem kann
niemand widersprechen, der es gesehen hat«, stimmte Hain den Mutmaßungen der Lokalpostille
zu. »Noch in 50 Metern Entfernung sind die Scheiben der umliegenden Häuser durch
die Druckwelle der Explosion geplatzt.«
    »Gut, dass
es vorbei ist«, meinte Lenz, »und dass nicht noch mehr Menschen Opfer dieser verbohrten
Auge-um-Auge-Zahn-um-Zahn-Ideologie wurden. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass sein
Sohn das alles nicht hätte mit ansehen müssen, aber das ist nun einmal leider nicht
mehr zu ändern.«
    Gecks nahm
einen Schluck von seinem Bier, stellte das Glas zurück auf den Tisch und beobachtete
eine Weile das Geschehen auf der Karlswiese, wo sich Massen von Documentabesuchern
im Abendrot und bei wieder angenehmeren Temperaturen treiben ließen.
    »Wir haben
übrigens herausgefunden, wie es ihm gelungen ist, in die Wohnungen zu kommen.«
    »Ach ja?«,
erwiderte Lenz. »Lass hören.«
    »Er war
ja gelernter Schuhmacher, hat aber vor ungefähr zwölf Jahren seinen Job verloren.
Danach arbeitete er eine Weile bei einem dieser kombinierten Schuh- und Schlüsselservicebetriebe,
und bis zu seinem Engagement als Pastor knapp vier Jahre bei einem richtigen Schlüsseldienst.
Da war er unter anderem dafür zuständig, ausgesperrten Menschen wieder das Betreten
ihrer vier Wände zu ermöglichen. Also wusste er genau, wie ein Sicherheitsschloss
leise und ohne es zu zerstören zu öffnen ist.«
    »Interessant«,
bemerkte Lenz. »Weil das noch nicht geklärt war, hat doch das BKA immer noch eine
Zwei-Täter-These favorisiert. Ist das damit vom Tisch?«
    Gecks zog
die Schultern hoch.
    »Was weiß
ich. Es wird immer noch so dargestellt, als ob der OB und die Frau ein Paar gewesen
seien, also frag mich nicht, was die noch hinbiegen, um parteipolitisch alles korrekt
aussehen zu lassen. Und, ganz ehrlich, es ist mir auch scheißegal.«
    »Aber Zimmermann«,
gab Lenz zu bedenken, »muss doch das komplette Umfeld von Wesseling über Monate
ausgespäht haben. Sonst hätte er doch die ganzen Details, zum Beispiel über das
Doppelleben von Olli Heppner, nicht wissen können.«
    »Wie es
aussieht, hat er das tatsächlich gemacht; vermutlich sogar in jeder freien Minute.
Es haben sich nämlich schon mehrere Zeugen gemeldet, die ihn dabei beobachtet haben,
es zu der Zeit allerdings nicht als besorgniserregend wahrnahmen.«
    »Die beiden
großen christlichen Religionen haben angeblich«, fasste Maria einen weiteren Artikel
aus einer anderen Zeitung nachdenklich zusammen, »ziemlich aufgeschreckt reagiert
auf die Geschichte und unisono betont, dass dieser Auswuchs einen absoluten Einzelfall
darstellt.«
    »Wir sollten
es jetzt wirklich gut sein lassen«, warf Hain ein wenig ärgerlich dazwischen. »Ich
dachte, wir wollten uns auf ein Bier treffen und dabei Documentabesucher anspannen.«
    »Ja, die
Documentabesucher. Wie es aussieht, könnte die Unfallstelle am Altmarkt die größte
Attraktion der gesamten Ausstellung werden.«
    »Nun mach
aber mal einen Punkt, Paul«, protestierte Maria. »Die größte Attraktion, nach unserem
Beitrag in der Galerie natürlich, seid ihr, Thilo und du, weil ihr den wirklichen
Mörder dingfest gemacht habt.«
    Die drei
Kripobeamten sahen sich erheitert an.
    »Was gibt’s
denn da zu lachen? Thilo hat keine dienstrechtlichen Konsequenzen mehr zu befürchten,
und du hast ein deftiges Lob vom Innenminister des Landes Hessen bekommen.«
    »Sie kennt
einfach den Polizeiapparat
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